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    Fire with Fire
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Fire with Fire
    Von Robert Cherkowski

    Es gibt Filme, die überraschen. Und dann gibt es Filme, die genau das sind, was man von ihnen erwartet und kein bisschen mehr. So einer ist David Barretts fader Thriller „Fire with Fire". Der ehemalige Stuntman und routinierte Fernsehregisseur Barrett hält sich penibel an die vielstrapazierten Muster des Polizeifilms, kurbelt konsequent die bekannte Leier herunter und hat dementsprechend genauso konsequent einen Film gedreht, dem es an allen Ecken und Enden an Leidenschaft, Eigenständigkeit und Würze fehlt.

    Eigentlich führt der Feuerwehrmann Jeremy Coleman (Josh Duhamel) ein stinknormales Leben, doch dann gerät er eines Tages unverschuldet in einen Albtraum aus Verbrechen, Flucht und Lebensgefahr, als er Zeuge wird wie der weiße Nationalist Hagen (Vincent D'Onofrio) und dessen skrupellose Schergen (u.a. Vinnie Jones) einen Mord begehen. So landet Jeremy selbst auf die Abschussliste des zu allem entschlossenen Kriminellen. Der bärbeißige Ermittler Mike Cella (Bruce Willis) organisiert ihm per Zeugenschutzprogramm zwar eine neue Identität, doch Hagen hat überall seine Quellen. Die einzige Möglichkeit für Jeremy, dem Groll des Mörders zu entkommen, scheint darin zu liegen, eine alte Devise zu beherzigen: Angriff ist die beste Verteidigung.

    Originalität ist nicht alles, doch die ein oder andere stärkere Variation der sattsam bekannten Ausgangssituation hätte „Fire with Fire" gewiss nicht geschadet. Zwar ist David Barretts Inszenierung durchaus zweckdienlich, doch das reicht nicht, um die klischeehaften Handlungsbögen und die aus Genre-Plattitüden bestehenden Dialoge interessant zu gestalten. Hier gibt es nichts, was es nicht in alle Nase lang in Krimi-Massenware aller Art zu sehen gibt: Gangster gucken böse, Polizisten sind machtlos, der brave Bürger muss die Ärmel hochkrempeln. Vollkommen unmotiviert werden die immer gleichen Szenen abgewickelt: In dunklen Gassen wird scharf geschossen, im Revier wird beratschlagt, in Hinterzimmern werden schmutzige Deals geschlossen und gegen Ende werden in einer Lagerhalle die Karten auf den Tisch gelegt und dann ist es auch schon wieder vorbei. Nichts davon hebt sich vom Genre-Allerlei ab, so bleibt auch die Frage, warum man sich das alles ansehen sollte, letztlich unbeantwortet, zumal auch die routiniert inszenierte Fließbandaction zum inhaltlichen Einerlei passt: Hier wechseln sich Schießereien, Schlägereien und Verfolgungsjagden in schneller Folge ab, was man als Zuschauer eher zur Kenntnis nimmt, als mit Spannung verfolgt.

    Angesichts des schwachen Drehbuchs können auch die Darsteller nicht viel retten. Josh Duhamel („Transformers") überzeugt in der Rolle des toughen Normalos mit dem Herzen am rechten Fleck, ohne dass er Gelegenheit hätte, zu glänzen, während Rosario Dawson („Sin City", „Alexander") unter Wert verkauft wird - ihre Talia ist als einzige Frauenfigur kaum mehr als schöne Zierde. Der Name Bruce Willis wiederum steht jedem Poster gut, der „Stirb langsam"-Star absolviert hier als Marshall Cela allerdings kaum mehr als einen Gastauftritt und beschränkt sich darstellerisch auf sein Standardrepertoire: mürrischer Blick, spöttische Überheblichkeit und lässiges Schwadronieren. Während es bei Willis durchaus bedauerlich ist, dass er nur so kurz vorbeischaut, mögen manche das im Fall von Produzent und Gelegenheitsschauspieler 50 Cent („Get Rich Or Die Tryin‘"), der nur einen Cameo-Auftritt absolviert, als Vorteil werten. Von allen Darstellern macht Vincent D'Onofrio („Full Metal Jacket") als Bad Guy noch die beste Figur, doch auch seine Rolle ist zu farblos, um nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. So ist letztlich der gesamte Film ein in keiner Hinsicht bemerkenswertes Routineprodukt.

    Fazit: „Fire with Fire" ist ein von Mittelmaß geprägtes Action-Einerlei mit einigen bekannten Gesichtern.

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