Bin von dem Film sehr positiv überrascht worden. Die fehlende Ironie und der Humor des Ganzen heben die sicher trashige Idee von den üblichen Actionfilmen dieser Sorte ab. Die Idee zündet. Dass dabei aus diesem Lincoln-Film allerdings kein Kultfilm werden wird, liegt dann wohl einfach an dem fehlenden Mut diese Idee noch weiter auszukosten - oder wäre es dann zu wenig Actionfilm geworden? Ich meine, man hätte eben noch mehr auf die Verquickung von Südstaatlern und Sklaverei eingehen können; noch mehr auf die politische Karriere des Abraham Lincoln; noch mehr auf die Hintergründe der Vampire und der Etablierung des mythischen Teil des Settings. Sicherlich hat das soweit alles auch gereicht, aber da der Film doch recht kurz ist, hätte es eben wirklich nicht geschadet den Film länger zu machen. Damit wären womöglich auch manche Längen ausgemerzt worden von denen es meiner Meinung nach aber kaum welche gab. Hinzu kommen schließlich noch die genannten Schwächen: Darsteller Walker fand ich nun auch nicht so überzeugend. Er ist aber okay. Nerviger fand ich den exzessiven Zeitlupen-Einsatz und eben manch fehlende Erklärung (Warum sind die Vampire so stark?), die nur durch den Heldenmythos (Warum killt Abraham Lincoln massenweise angeblich überstarke Vampire? Antwort: Na ja, er ist halt der Held!) aufgewertet wird. Schließlich ein paar Details, wenn man kleinkariert sein will (Warum sind so viele Kerle hier nur glattrasiert und wirken Bubihaft? Warum nur geht die eine Vampirdame so blöde drauf?)
Trotzdem: Es gibt tolle Schlachtszenen, auch einige tolle Kamerabilder, eine schöne Ausstattung, und echt tolle Kampfszenen. Der Film ist kurzweilig und funktioniert als Gesamtpaket einfach mit der oben beschriebenen Prämisse.