Im Thriller "Der dritte Mann" von Carol Reed verschlägt es einen US-Autor in das Wien der Nachkriegszeit.
Holly Martins (Joseph Cotton) ist nicht gerade erfolgreich mit seinen Western Romanen. Als er eine Einladung von seinen Freund aus Kindertagen Harry Lime (Orsen Welles) erhält, reist er nach Wien für eine mögliche Arbeit. In Wien angekommen, muss Holly durch den Portier erfahren, dass Harry bereits tot ist! Fassungslos macht er sich auf dem Weg Richtung Friedhof. Dort angekommen, muss er entsetzt feststellen, dass Harry tatsächlich ums Leben gekommen ist! Aber nicht nur das! Major Calloway (Trevor Howard), erzählt ihm dubiose Geschichten über Harry! Dieser soll ihn Schiebergeschäften mit Drogen und ähnlichen verwickelt gewesen sein! Holly glaubt der Geschichte kein Wort und er versucht etwas über Harrys Tod in Erfahrung zu verbringen. Durch den Portier erfährt er, wie alles passiert ist. Holly entdeckt schnell, dass da etwas nicht stimmen kann. Zu viele Zufälle sind vorgefallen. Das lässt ihm keine Ruhe und er beginnt mit Nachforschungen, doch so manche Wiener haben ein Problem damit...
"Der dritte Mann" ist ein absoluter Klassiker unter den Noir Filmen und überhaupt einer der besten.
Ich war sehr gespannt auf diesen Streifen und wie man unschwer erkennen kann, war ich vollends zufrieden. Der Film benötigt jedoch gewisse Zeit um sich an die Sehgewohnheiten anzugewöhnen. Wien wird sehr dunkel, dreckig und düster dargestellt. Zu Beginn, wirkt das sehr aufgesetzt und man erkennt nur sehr schwer, was da ist. Hinter jeder Ecke, könnte sich etwas bedrohliches verstecken. Wenn Holly mit den Nachforschungen beginnt, hat man als Zuschauer stehts das Gefühl, gleich geht es ihm an die Gurgel! Mit der Zeit, erkennt man aber, dass diese Schattierung der Straßen, ein perfektes Stilmittel ist, um Spannung zu erzeugen. Besonders in den letzten Minuten spitzt sich diese Spannung ins unermessliche. Der dritte Mann ist aber nicht nur stilistisch hervorragend in Szene gesetzt, nein, er erzählt ganz nebenbei auch noch eine äußerst interessante Geschichte. Der Krieg findet gar keine Erwähnung! Wien ist so und basta! Es wird nur lediglich von den 4 Besatzungszonen geredet. Wieso, warum, weshalb, keine Antwort! Das braucht es auch nicht! Als Zuschauer weiß man natürlich wieso und das hat hier auch keinerlei Bedeutung. Viel mehr wird der Schwerpunkt auf die Auswirkungen und die über Bürokratie verlegt. Man muss als Zuschauer, einfach zwangsweise lachen, wenn die Figuren sich darüber streiten, in welcher Zone sie nun sind.
FAZIT: Hervorragend gespielter Thriller mit einer packenden Geschichten. Es macht Spaß zu rätseln wer hinter der Sache steckt und was sein Motiv ist. Nebenbei liefert der Film einige Kultfiguren wie zum Beispiel die von Harry oder Calloway.