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Sebastian_J
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5,0
Veröffentlicht am 13. April 2011
Im Leben des verschlossenen Pfandleihers Clemente hat alles seine genaue Ordnung. Tagein, tagaus kommen Leute aus dem Viertel zu ihm und bitten ihn um Geld, kleine Beträge, über die er sorgsam Buch führt und für die er sich Sicherheiten geben lässt. Als er eines Tages ein Baby in seiner Wohnung findet, gerät diese schöne Ordnung des Gebens und Nehmens aus dem Gleichgewicht. Von den Bedürfnissen des Säuglings völlig überfordert bittet er seine Nachbarin Sofia um Hilfe. Während Clemente versucht, die Mutter des Kindes ausfindig zu machen, zieht Sofia bei ihm ein, um sich um das Baby zu kümmern...
Es tut sich filmisch was in Peru. Daniel und Diego Vegas schufen mit "Im Oktober werden Wunder war" einen starken Film aus dem südamerikanischen Land, das immer wieder kreative Talente hervorbringt.
Da ist der seelisch verkümmerte Pfandleiher, ein Pfennigfuchser, genial verkörpert von Bruno Odar, der sich als einzigen Luxus regelmäßige Besuche bei Prostituierten erlaubt, und eines Abends ein Baby in seiner Wohnung findet. Völlig überfordert von Windelwechseln holt er die gläubige Nachbarin zur Hilfe, die schon lange ein Auge auf ihn geworfen hat und macht sich auf die Suche nach der Mutter. Erstmals vernachlässigt er seinen Job und ein ihm untergejubelter falscher Geldschein kompliziert die sowieso schon schwierige Situation. Sein in allen Bereichen des Lebens geltendes Prinzip nur etwas zu bekommen, wenn man dafür zahlt, gerät ins Wanken.
Die Wortkargheit der Figuren und der absurde, schwarze Humor, machen ganz klar den Reiz dieses Films aus. Die Figuren leben durch ihre Gestik und Mimik, weniger durch Worte. Diese darstellerische Herausforderung wurde allerdings von den Schauspielern so genial gelöst, dass man bei diesem Film wohl zu einer, wenn nicht zu DER, Entdeckung des Jahres sprechen kann. Die Handlung wurde kurzweilig und humorvoll umgesetzt, so dass in der ein oder anderen Szene bestimmt kein Auge trocken bleibt. Der Film liegt zwar "nur" in spanisch mit deutschen Untertiteln vor. Das macht allerdings gar nichts, da das den Charme und Flair dieses Films ausmacht.
Fazit:
Eine starke und einfach köstliche Komödie. Unbedingt empfehlenswert!