Der Elefantenmensch ist einer der nettesten Menschen, die man in einem Film erleben durfte - die Unholde sind seine menschlich aussehende, aber widerwärtig handelnde Quäler. Schockiert schaut man auf dieses Wesen, bis man nach und nach den Menschen dahinter zu sehen beginnt - in Erinnerung bleibt nicht sein Äußeres, sondern vielmehr sein Charakter, seine Art zu reden. Wenn ich jetzt an den "Elefantenmenschen" denke, dann erschaudere ich nicht etwa, wie man erwarten könnte - ich lächle, voll von Respekt für diesen Menschen, für seinen etwas naiven, aber grenzenlos freundlichen Charakter, ein Schauer läuft mir über den Rücken hingegen, wenn ich mir seine Peiniger ins Gedächtnis rufe. Schön, dass David Lynch hier weniger Raum für Surrealismus, der die Realitätsnähe nur stören würde, gelassen, sondern sich mehr auf die emotionale Ebene der Geschichte konzentriert hat. Was herausgekommen ist, ist eine zutiefst traurige, aber dennoch erfüllende Parabel übers Menschsein, die in düsteren Schwarz-Weiß-Bildern keinen Platz für Kitsch, aber umso mehr für echte Gefühle lässt - bedenkt man, dass das Gesehene auf einem wahren Fall basiert (inklusive des perfekten Endes), so kann man in seinen Gedanken nur ein Hoch auf John Merrick aussprechen, den Mann, der trotz seines Äußeren seine Seele nicht verkommen ließ.