Disney´s „Mission: Impossible“!
Brian De Palma, John Woo, J. J. Abrams und nun Brad Bird, der Mann, der große Disney-Klassiker ins Leben rief, wie „Die Unglaublichen“ oder „Ratatouille“. Genau wie Abrams (der hier auch mit produzierte) mit Teil 3, ist „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“ Brad Birds erster Live-Action-Film. Und was für einen Film er da ablieferte. Die „M: I“-Reihe hatte bis 2011 drei unterschiedlich gute und erfolgreiche Filme abgeliefert. Einen sehr guten ersten Film, einen schwachen und völlig aufgeblähten zweiten Teil und ein solider dritter Nachfolger. „Phantom Protokoll“ kommt aber wieder dem Niveau des ersten Films sehr nah, auch wenn man sich vor allem an Teil 3 orientierte.
Ethan Hunt ist nach einer familiären Krise im Gefängnis. Aber nicht lange, denn ein Team des IMF befreit ihn, damit er ihnen für eine neue (unmögliche) Mission helfen kann. Und diese befasst sich mit hochgefährlichen Nuklearcodes, die in falsche Hände gelangen sollen…
Seit Teil 2 ist die Story in den „M: I“-Filmen nicht mehr ganz so wichtig, sondern eher Beiwerk, damit man zur nächsten Actionszene kommt. Auch teil 4 ist davon nicht ganz ausgenommen, denn hier liegt der Fokus auf den wirklich großartig inszenierten Actionszenen. Die atemberaubende Szene am Burj Khalifa, bei der Tom Cruise tatsächlich draußen am Gebäude hing, die Verfolgungsjagd durch Dubai mit dem Sandsturm oder auch das witzig, spannende Kofferfinale, alles ist so wunderbar gefilmt, inszeniert und auf Kamera festgehalten, dass man als Actionfan nur noch weinen möchte vor Freude. Doch das weiß man ja mittlerweile, dass die „M: I“-Filme für ihre waghalsigen Stunts bekannt geworden ist. Leider kann die Story nicht ganz mithalten, geschweige denn der Bösewicht…
Die Formel ist dieselbe, wie eh und je: Ethan nimmt eine neue Mission an und natürlich soll diese noch schwieriger und komplizierter sein, als alle anderen davor. Und hier wird sogar gezeigt, dass nicht alles gut geht, denn ein paar der Gadgets gehen mal kaputt oder es läuft was anderes schief. Das hatte man vorher nie in einem dieser Filme gesehen und das ist sehr erfrischend. Auch das Team von Ethan hat mehr zu tun, als je zuvor und wirkt endlich nicht mal wie ein Trupp von Nebenfiguren, die dafür da sind, damit Cruise glänzen kann. Allen voran Jeremy Renners Figur ist eine gute Erneuerung für das Franchise. Ebenfalls schön ist die Rückkehr von Simon Pegg aus Teil 3. Und Cruise? Der überzeugt wie immer mit seiner körperlichen Präsenz, auch wenn es nervt, dass er zum zweiten Mal einen neuen Synchronsprecher hat…
Dagegen ist der Bösewicht (Michael Nyqvist) leider sehr flach und hat kaum was zu tun, außer finster drein zu gucken. Eine Schande, wenn man bedenkt, dass der leider verstorbene Schauspieler aus Schweden einen wirklich tollen Bösewicht geben kann („John Wick“). Auch schade ist der Umgang mit Ethan Hunts Frau Julia, die er im dritten Teil noch geheiratet hat, aber ich möchte hier nicht spoilern…
Wie gesagt ist die Optik und die Action der Star des Films. Auch Michael Giacchino konnte mit seinem Score wieder eine gelungene Komposition dazu beitragen!
Fazit: Für viele ist „Phantom Protokoll“ der beste Teil der Reihe. Ich finde ihn auch sehr gut, gerade wegen seiner schlanken Optik und den fantastischen Actionszenen, doch leider fehlen der Story der nötige Biss und ein guter Antagonist, wie etwa in Teil 3. Für mich bleibt der erste Film der Reihe der Beste, doch mal abwarten, was „Rogue Nation“ und „Fallout“ da zu sagen haben.