Leutnant Holms (Rolf Herricht) hatte immer nur einen Traum: Er wollte unbedingt Polizist werden. Nun ist er seit einiger Zeit bei der Volkspolizei in der beschaulichen Kleinstadt Wolkenheim. Alles könnte bestens sein. Doch da gibt es ein Problem. Die DDR steht in der Weltkriminalstatistik an letzter Stelle, und Wolkenheim muss wiederum ebendort in der heimischen Statistik stehen. Hier passiert nie etwas. Auch das vermeintlich gestohlene Kaninchen ist schon nach wenigen Minuten aufgespürt – es hatte sich selbstständig gemacht, um an den Kohlköpfen auf dem Feld nebenan zu knabbern. Eigentlich sollte sich Holms über seine Unterbeschäftigung freuen. Schließlich hat Prävention Priorität bei der Volkspolizei. Doch als geborener Spürhund sehnt er sich nach spektakulären Verbrechen und verfällt schließlich sogar in eine Depression. Das kann sein Freund Pinkas (Zdenek Stepanek), ein früherer Ganove, einfach nicht mehr mit ansehen, und so trommelt er seine alten Freunde für einen letzten Coup zusammen.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Hände hoch oder ich schieße
Von Sascha Westphal
1966 war ein schicksalhaftes Jahr für die Künstler der Deutschen Demokratischen Republik, und die Filmschaffenden traf es mit besonderer Wucht. Das 11. Plenum des ZK der SED, das Mitte Dezember 1965 tagte, sollte sich eigentlich vor allem mit Wirtschaftsfragen beschäftigen. Doch dann kam es ganz anders. Die als systemkritisch empfundenen Kunst- und Kulturschaffenden gerieten ins Visier der Tagenden. Filme wie „Das Kaninchen bin ich“ und „Denk bloß nicht ich heule“ galten von da an als beispielhaft für „falschen Liberalismus, Pessimismus und Skeptizismus“. In der Folge kam es zu einer ganzen Welle von Entlassungen bei der DEFA wie auch an anderen Stellen und zu zahlreichen Aufführungsverboten. Davon waren neben den schon erwähnten Arbeiten auch Frank Beyers Spur der Steine und Hans-Joachim Kasprziks Kriminalkomödie „Hände hoch oder ich schieße“, die niemals von den staatlichen Stellen end