Während US-Rapper Common eigentlich dafür bekannt ist, tiefgründigere und intellektuell forderndere Texte als seine Kollegen zu verfassen, hat er sich für seine erste Kino-Hauptrolle einen arg seichten Stoff ausgesucht. In „Just Wright" erobert er als NBA-Star die Herzen gleich zweier Frauen: Queen Latifah und „Mission: Impossible 4"-Star Paula Patton. Sonderlich aufregend ist das allerdings nicht. Die sportliche RomCom von Sanaa Hamri funktioniert nach altbekanntem Schema und geizt mit Überraschungen. Lediglich die Chemie zwischen dem Rapper und der Queen sowie einige gelungene Abstecher in die Welt des Profibasketballs halten den Film gerade noch im unteren Durchschnitt.
Es ist zum Verzweifeln: Die erfolgreiche Physiotherapeutin Leslie Wright (Queen Latifah, „New York Taxi") findet einfach nicht den passenden Partner fürs Leben. Ihre Verabredungen verlaufen zwar blendend, sie hat viel Spaß, bringt ihre Gegenüber zum Lachen und ins Schwärmen, doch am Ende bleibt die leidenschaftliche New-Jersey-Nets-Anhängerin für ihre Dates stets guter Kumpel statt ernsthafter Partner. Eines Tages begegnet die korpulente Therapeutin an einer Tankstelle zufällig ihrem großen Idol Scott McKnight (Common, „Terminator: Die Erlösung"), dem größten Star der Nets. Es ist wie in einem Märchen, die Chemie zwischen den beiden stimmt auf Anhieb und Leslie wird sogar zur exklusiven Geburtstagsfeier des Basketballers eingeladen. Dummerweise entscheidet sich Leslie dazu, ihre umwerfend schöne Jugendfreundin Morgan (Paula Patton, „Precious") mit zur Party zu nehmen. Es kommt, wie es kommen muss: Morgan zieht McKnight sofort in ihren Bann. Die beiden werden ein Paar und Leslie ist einmal mehr außen vor. Alles scheint für das Glamour-Pärchen perfekt zu laufen, bis Scott sich bei einem Spiel eine verheerende Knieverletzung zuzieht. Während Morgan Angst bekommt, ihren neugewonnen Status bei einem möglichen Karriereende McKnights wieder zu verlieren, avanciert Leslie zur persönlichen Therapeutin des Superstars und verleiht ihm Hoffnung auf eine schnelle Heilung...
Vorhersehbare romantische Komödien sind schon lange die Regel in Hollywood. Nur selten bekommt der Zuschauer noch echt Innovatives zu sehen. Warum auch? Das Konzept funktioniert und auch „Just Wright" setzt voll auf Altbewährtes. Das kann aufgehen, tut es hier aber leider nicht. Der Film zaubert kaum komische Situationen aus dem Hut und langweilt die meiste Zeit mit Standarddialogen. Die Produktion präsentiert sich dabei als eine auf die afroamerikanische Zielgruppe zugeschnittene Märchengeschichte. Der Prinz ist hier ein Basketballer, sein Aschenputtel eine Physiotherapeutin.
Nur die Chemie zwischen der bereits mit einem Stern auf dem „Walk of Fame" ausgezeichneten Queen Latifah und dem Musiker Common verhindert, dass der Film in die absolute Bedeutungslosigkeit abrutscht. Was der Rapper in seinen Dialogszenen an Schauspieltalent vermissen lässt, macht er auf dem Basketball-Court wieder wett. Es ist ihm anzumerken, dass er schon einige Zeit mit dem orangenen Leder verbracht hat. Zumindest für Sportfans sind diese Szenen eine willkommene Abwechslung zum Romanzen-Allerlei. Queen Latifah spielt konsequent ihren gewohnten Part als toughe, resolute Frau. Mit ihrer Präsenz reißt sie jede Szene förmlich an sich. Gerade deshalb ist sie falsch besetzt in der Rolle der Leslie, die ihrer Freundin kampflos ihren angeschmachteten Star überlässt und immer noch von ihren Eltern umsorgt wird. Paula Patton hat eine schwere Aufgabe von Drehbuchautor Michael Elliot mit auf den Weg bekommen. Die Entwicklung ihrer Figur ist nur schwer nachvollziehbar, ihre Läuterung am Ende kommt zum Beispiel aus heiterem Himmel. In Nebenrollen sind unter anderem „Jackie Brown" Pam Grier, „Grey's Anatomy"-Oberarzt James Pickens Jr. und der ehemalige „Bill Cosby Show"-Star Phylicia Rashad zu sehen, die aber allesamt unauffällig agieren.
Die Regisseurin Sanaa Hamri („Eine für 4 - Unterwegs in Sachen Liebe") findet eine Reihe passender Bilder für die Glitzerwelt NBA. Während das übliche Beziehungsgeplänkel nach bekannten Mustern durchgekaut wird, gewehrt „Just Wright" einen interessanten Einblick hinter die Kulissen der Basketballliga. Freunde der Korbunterhaltung dürfen sich zudem auf diverse Gastauftritte (Dwight Howard, Dwyane Wade) auf und neben dem Parkett freuen.
Fazit: Ohne jede Überraschung ist „Just Wright" eine 08/15-RomCom mit unvermeidlichem Ausgang, für die sich allenfalls noch Hardcore-NBA-Fans erwärmen könnten. Innovationen und Gagsalven sucht man vergebens, weshalb sich der Film weniger als knallender Slam-Dunk, sondern stattdessen als müder Korbleger erweist.