[...]Nach ein bißchen background establishment anhand von Grafik- und Textmaterial beginnt "Total Recall" parallel zum 1990er-Pendant, nämlich mit einer Traumsequenz. Die gleich mal alles zusammen summiert, was der Film so an Schlüsseln ins Schloss steckt, um dann bloß wummernde und knallende Fehlzündungen zu produzieren: "Total Recall" startet mit einer Actionszene, Maschinengewehrsalven knattern, ein Mann und eine Frau sind auf der Flucht vor Gestalten in weißen Rüstungen, audiovisueller Rabatz, der kein Interesse an der Geschichte dahinter weckt, wie es der kurzen, ruhigen Mars-Sequenz mit Schocker-Finish im Original gelang. Mysterien, Schein, Wahn, Geheimnisse? Bietet der neue "Total Recall" nur auf der vordergründigsten Ebene. Optisch zwischen "Blade Runner" (of course…), "The Fifth Element", dem Coruscant aus den "Star Wars"-Prequels und dem Blöcke-zusammensetzen-Computerspiel "Minecraft", dazu ein paar Leihverträge mit Versatzstücken aus "Minority Report" und "Inception" abschließend, präsentiert der einstige Requisitenassistent Wiseman eine toll anzusehende Dystopie, die sich Standbild für Standbild zu betrachten lohnen würde und die doch viel schneller übersättigt, als man ihre Eindrücke herunterschlingen könnte. Und sobald dieses visuelle Völlegefühl oder auch nur die Gewöhnung an Wisemans Umgang mit seiner Welt einsetzt bleibt "Total Recall" neben der Endlosaction nicht mehr viel und gar bedeutend weniger, als der sich ebenfalls irgendwann fast vollständig dem Schwarzenegger-Spektakel verschreibenden ersten Verfilmung der »what’s real, what’s recall?«-Idee.[...]