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    Tremors 2 - Die Rückkehr der Raketenwürmer
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Tremors 2 - Die Rückkehr der Raketenwürmer
    Von René Malgo

    Der erstaunlich große Indie-Erfolg der zum Kult gewordenen Horror-Komödie „Im Land der Raketenwürmer“ veranlasste die Macher dazu, sechs Jahre später eine Fortsetzung zu produzieren. Nach einem eher mäßigen Auftakt entpuppt sich auch der Nachfolger als ein angenehm kurzweiliges, charmantes Trash-Abenteuer.

    Die Raketenwürmer kehren zurück! Dieses Mal sind es die Ölfelder Mexikos, die sie heimsuchen. Earl Bassett (Fred Ward), der ehemals ruhmreiche Raketenwurmbekämpfer wird zur Tilgung der Monster engagiert. Er nimmt den Job an, weil er das viele Geld gut gebrauchen kann. Ihm zur Seite stehen sein nach eigenem Dafürhalten größter Fan Grady Hoover (Christopher Gartin) und etwas später auch der Waffennarr Burt Gummer (Michael Gross). Am Anfang läuft die Bekämpfung der riesigen Schlangen wie geschmiert. Doch plötzlich geschieht etwas Seltsames mit den Riesenwürmern und ehe sie sich versehen, stehen die wackeren Kämpfer einer noch größeren Herausforderung gegenüber.

    Das Sequel zum beliebten Trash-Fest beginnt etwas zäh. Schmerzlich vermisst der Betrachter Kevin Bacon und die ersten Scherze mögen nicht so zünden. Der zweite Teil hätte wesentlich überzeugender eingeläutet werden können. Doch der Schein trügt und manchmal kommt ohnehin alles anders als man denkt. Denn ist die mäßig interessante einleitende Phase erst einmal überwunden und wird der erste Wurm per ferngesteuertem Spielauto (!) in die Luft gesprengt, erhöht sich der Unterhaltungswert rapide und scheinbar ohne weiteres um ein Vielfaches. Christopher Gartin ist zwar nicht Kevin Bacon, aber als Fred Wards vorlauter Sidekick überzeugt er und kann das Fehlen des charmanten Helden aus Teil 1 ganz gut egalisieren. Gartin wirkt sympathisch, so dass der Sprücheklopfer nicht nervt, sondern tatsächlich einige Lacher für sich verbuchen kann.

    Der Humor gibt sich nicht ganz so hintergründig wie in Im Land der Raketenwürmer, zündet aber einwandfrei und trägt zum selben Charme bei. Die fröhlich-trashige Stimmung ist geblieben, wobei die Monsteranimationen nunmehr etwas besser gelungen sind. Eine große Überraschung stellt die an sich banale, aber stimmige und ideenreiche Story dar. Was eben noch wie ein müder Aufguss wirkt, entwickelt sich allmählich zu einer einfallsreichen Monstergeschichte, die zwar Parallelen zu Teil 1 aufweisen kann, aber auch als völlig eigenständiger Film funktioniert. Gegenüber dem Vorgänger kommt „Die Rückkehr der Raketenwürmer“ etwas stringenter daher und weist sogar einen besseren Spannungsaufbau vor. Gerade wenn das Unvermeidliche geschieht und sich die Lage nach anfänglich erfolgreicher Wurmjagd in eine unangenehme Richtung zuzuspitzen beginnt, erhält „Die Rückkehr der Raketenwürmer“ die Qualitäten eines waschechten Monster-Horrorfilms.

    Zwar bleibt die Geschichte im Großen und Ganzen gerade für Genrefreunde- und Kenner relativ vorhersehbar, doch wird dem unbedarften Betrachter schon die eine oder andere kleine Überraschung geboten. Die Spannungskurve erweist sich gegen Ende als sehr geschickt aufgebaut und so macht die Zuspitzung der Situation gleichermaßen Spaß, wie der Film - trotz verhältnismäßig geringem Bodycount - ziemlich packend unterhält. Fred Ward und Christopher Gartin - das neue Buddygespann - gefallen und verbreiten den meisten Spaß. An diesem beteiligt ist auch Michael Gross als Waffenfetischist Burt Gummer, der sich genauso wie Ward nach Im Land der Raketenwürmer noch einmal die Ehre gibt.

    Bestens baut „Die Rückkehr der Raketenwürmer“ auf Im Land der Raketenwürmer auf, erweist seinem Vorgänger Referenz, führt einige Running Gags fort und bietet nichtsdestotrotz einige frische Ideen und Scherze. Am Drehbuch arbeiteten wieder dieselben, während dieses Mal Drehbuchautor S.S. Wilson Regie führte und Regisseur des 1 Teils, Ron Underwood nur als Produzent und Mitautor von der Partie war. Möglicherweise ist auch deshalb der Charme des Vorgängers erhalten geblieben und macht „Die Rückkehr der Raketenwürmer“ mindestens genauso viel Spaß. Ganz an Im Land der Raketenwürmer reicht der zweite Teil zwar nicht heran, aber er ist doch wesentlich besser geraten, als hätte erwartet werden müssen.

    „Die Rückkehr der Raketenwürmer“ ist der Beweis dafür, wie gut Fortsetzungen bei richtiger Herangehensweise funktionieren können. Teil 2 nimmt sich zu keiner Sekunde zu wichtig oder zu ernst und leidet schon gar nicht an Selbstüberschätzung - nach dem Motto, größer, schneller, weiter -, sondern bietet genau das, was sich der Fan erhofft. So macht eine kleine, aber feine Horror-Komödie Spaß.

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