Wenn man nach Hollywood schaut und sich dort RomCom-Ensemble-Filme wie etwa der kürzlich erschienene ''Crazy Stupid Love'' zu Gemüte führt, so ist das, was man erhält, nur durchschnittliche, flache Kost. Zwar ist auch ''Männerherzen'' nach den typischen Kino-Dramaturgie-Regeln aufgebaut, doch erschöpft er sich nicht darin, sondern bietet stattdessen glaubwürdige, absolut niedliche Charaktere, ist an vielen Stellen ungemein witzig und schlicht zum Lachen. Er ist absolut solide, nicht aufgesetzt, sondern wirkt liebevoll gemacht und versprüht eine gute Atmosphäre. Man kann mit jedem Akteur mitfühlen und gewöhnt sich an den Gedanken vieler Geschichten, auch wenn diese eher aus Not zusammenworfen wurden. Dies geschieht aber so, dass es noch glaubhaft bleibt.
Was den Film neben seinem Witz so unwiderstehlich macht, sind die sympatischen Figuren und das großartige Schauspieler-Ensemble. Angefangen bei Til Schweiger, der absolut niedlich, diesmal zurückhaltend und sehr amüsant ist als holzhackender Ponyreiter, über den vollkommen verdrehten Christian Ulmen bis hin zu Wotan Wilke Möhring steuern alle ihren Teil bei. Aber der absolute Star des Films bleibt Justus von Dohnány, der hier mal keinen sadistischen Gefängniswärter spielt, sondern einen Schlagersänger mit Hip-Hop-Ambitionen gibt, der so verdreht ist, dass man ihn einfach lieben muss. Garniert ist der Film mit einem stimmigen Soundtrack.
FAZIT: Ein sehr entspannender und lustiger Film, um den Sommer ausklingen zu lassen. Nach ''What a Man'' folgt die zweite Komödie aus Deutschland, die den Stoff gewöhnlicher Hollywood-Arbeit in diesem Genre weit übertrifft und mit Witz und vor allen Dingen Sympathie in Erinnerung bleibt.