Durchschnitts-Wertung
4,2
108 Wertungen
Deine Meinung zu Barry Lyndon ?
4,0
Veröffentlicht am 1. Juli 2013
In Stanley Kubricks Film "Barry Lyndon" geht es um einen jungen Iren der aus Eifersucht im 17 Jhr. einen englischen General erschießt und dann flüchten muss. Der Film Barry Lyndon ist ein reines Gemälde. So eine perfekte Ausstattung, hab ich noch nie gesehen. Es sieht alles so verdammt real aus. Wie eine Dokumentation die man auf ARTE sieht. Wie in vielen seiner Filme, veränder sich der Hauptcharakter extrem. Im ersten Teil sieht man einen schüchternen und ängstlichen Barry. Während er gegen Ende groß und mächtig wirkt. Er nimmt eine große Entwicklung. Barry Lyndon sollte man vllt. lieber auf englisch schauen. Da im Film Barry auch nach Deutschland kommt und dann deutsch gesprochen wird. Ich muss hier aber auch sagen das ich diesen Film nur auf englisch gesehen habe und daher nicht sagen wie er auf deutsch ist. Ich finde die deutschen Synchronsprecher sehr stark. Ich kann mir nur nicht vorstellen wie das hier anders aussehen soll wenn plötzlich deutsch dazwischen geredet wird. Dieser Film hat mich zwar nicht ganz so umgehauen wie Kubrick´s andere Filme aber ich fand ihn trotzdem sehr toll. Nachdem Kubrick immer stark Kritisiert wurde da seine Filme zu Gewaltvehrlichend sind und zuviel Haut zeigen, musste er sich zurück halten. Kubrick war auch ein großer Napoleon Fan. Er wollte sein Leben unbedingt verfilmen. Leider kam ihn einer dazwischen. Ein anderer Regisseur brachte den selben Film raus. Also musste er seine Geschichte umdenken und dabei kam dieser hier raus. Ich finde es sehr schade. Kubrick hätte sicherlich einen überaus genialen Film gedreht. Dieser hier ist auch wunderbar. Er geht zwar stolze 3 Stunden lang aber Langeweile kommt nie auf. Es stimmt einfach alles. Barry Leben wird durch klassische Musik begleitet und sie passt einfach zu jeder Szene. Mir fällt zwar kein wirklich gravierender Negativpunkt ein, aber trotzdem muss ich sagen das mich dieser Film im Gegensatz zu Clockwork Orange oder 2001-Odyssee nicht ganz so gefesselt hat. Die drei Filme unterscheiden sich natürlich total. Es fehlt einfach so ein richtig guter "WoW" Moment. Bei Clockwork Orange war es zum Beispiel die "I´m singing in the Rain" Szene. Bei "2001 war es die Szene in der HAL ausgeschaltet wird. Hier gibt es keine so im Gedächtnis bleibende Szene. Und auch kein besonderer Dialog. Kubrick schafft es natürlich wunderbar den Aufstieg eines armen Iren zu zeigen und genauso gut auch seinen Abstieg.
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 13. April 2010
Der junge Ire Redmond Barry sieht sich gezwungen seine gewohnte Umgebung aus Furcht vor der Polizei zu verlassen und sich in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts zurechtzufinden, nachdem er einen wohlhabenden englischen Offizier in einem Pistolenduell erschoss, weches die Folge einer provokativen Geste seitens Barrys gegenüber jenem Offizier war, der im Begriff war, Barrys Geliebte zu heiraten.
Der Zuschauer beobachtet Barrys Aufstieg in den erlauchten Adel,
dessen Glanz und Glorie er genießt, bis sein allmählicher Abstieg einsetzt.

Barry Lyndon ist eine Reise, gewissermaßen Kubricks 1860: A social Odyssey, durch die Eigenheiten, Widersprüche und den Glanz der barocken Epoche. Er zeigt uns eine Gesellschaft, in der alles ritualisiert zu sein scheint: Angefangen bei den reglementierten Pistolenduellen, über die starren Frontalkämpfe in Schlachten bis zum pragmatischen Verhalten der Charaktere, allen voran Barrys, welches ausschließlich darauf ausgelegt ist, in der gesellschaftlichen Rangordnung aufzusteigen.

Während man der Handlung kleinere Mängel anlasten könnte ( Meiner Meinung nach hätte man in einigen wenigen Fällen die Erzählung etwas straffen können), ist Kubrick handwerkliche Leistung über jeden Zweifel erhaben. Der visuelle Poet Stanley Kubrick lässt die Bilder parallel zu den Dialogen sprechen, er präsentiert uns in langen, oft herauszoomenden Einstellungen cineastische Gemälde, die bewusst im Stil damaliger Künstler komponiert wurden.
Addiert man zu dieser Bilderpracht die makellose, historisch korrekte Ausstattung und den großartigen zeitgenössischen Soundtrack, so ergibt sich ein fast perfekter Abend für Cineasten und Liebhaber von Ausstattungsfilmen.
Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?