Vielleicht muss man Italiener sein, um diesen Film zu verstehen. Vielleicht gibt es auch gar nichts zu verstehen. Der Film ist wie ein verschnulztes Märchen, untermalt mit der passenden Musik. Nichts Ernsthaftes, wie z.B. die Trauerarbeit um die plötzlich verstorbene Ehefrau.
Alles kommt recht chaotisch daher. Von daher stimmt der Titel des Films. Während der Hauptdarsteller eine Frau vorm Ertrinken rettet, stirbt daheim die eigene Gattin. Das stille Chaos nimmt seinen Lauf und bekommt ein Gerüst.
Es beginnt mit dem ersten Schultag der Tochter. Der Vater beschließt auf der Parkbank vor der Schule zu warten. Aus einem Tag werden Wochen, Monate, bis der Winter kommt. Hübsche Frauen ziehen an ihm vorüber. Arbeitskollegen besuchen ihn, und er macht Karriere, während er dem Büro fernbleibt: Klasse, das müsste mir mal passieren! Wie im Märchen.
Märchenhaft bleibt es auch, mit einfühlsamen Passagen. Er sitzt gedankenverloren zwischen seinen plaudernden Verwandten und denkt geistesabwesend über die vielen Schuhe seine Frau nach. Ansätze von Vergangenheitsbewältigung, der Gang zur Psychologin, dazwischen ein Joint mit dem Bruder oder der geile Hintern von Isabella Ferrari. Zum Schluss wird auch noch Roman Polanski als Big Boss im Rolls-Royce aus dem Hut gezaubert. Letztlich schickt die Tochter ihn nach Hause, ein auf der Parkbank wartender Vater ist dann doch etwas peinlich, das war's ... Vom Schauspielerischen gut, von der Story eher Mittelmaß, aber unterhaltsam.