Also dieser Film war, obwohl ich wirklich gerne Action- bzw. Kriegsfilme schaue, teilweise so extrem triefend von einer patriotistischen und "Wir sind Amerikaner, wir töten jeder 50 Talibankämpfer mit einem 30 Schuss Magazin" Haltung, dass es gegen Ende hin immer unerträglicher wurde.
Als es dann die Abhänge runter ging, Köpfe gegen Felsen, Rücken frontal auf Baum und Stein, und alle putzemunter weiterlaufen... Also so einen Mist, welcher einem "Realität" versucht vorzugaukeln, habe ich lange nicht mehr gesehen.
Zudem will ich den Menschen sehen, der bei einem Einschlag eines Panzerfaustgeschosses in 1-2 Metern Entfernung dann noch munter weiterspaziert. Und es geht dann immer weiter und weiter und weiter... Dann sterben Taliban nach einem Treffer in den Unterschenkel und die Amis laufen mit 20 Kugeln im Leib weiter.
Auch zwischendrin diese flapsigen Zwischensequenzen, in denen durch unerklärliche Weise nicht mehr geschossen wird, sodass die Soldaten sich in aller Seelenruhe unterhalten können; einfach unerträglich. Ich hab eigentlich nur darauf gewartet, dass jemand den Picknick-Korb rausholt und erst einmal gevespert wird.
Den Rest hat mir dann das Ende gegeben,
als der Junge den Geretteten umarmt
. Das wurde wohl schlecht dargestellt; in Wirklichkeit mag das schon so gewesen sein, allerdings war es grottig umgesetzt.
Von "Messer = Ente" zu "gibt Messer während Keilerei" hin zu "ich hab dich lieb" in nicht einmal 5 Minuten. Das hätte man sich auch sparen können.
Aber immerhin wurde annähernd verdeutlicht, dass die Taliban eigentlich eine Minderheit sind.
Nichtsdestotrotz hat der Film zumindest im Ansatz verdeutlicht, was es heißt Soldat zu sein und was Kameradschaft bedeutet. Aber leider auch nur im Ansatz; das haben andere Filme (z.B. Black Hawk Down) bereits deutlich besser rübergebracht.
Gerade die Reaktion auf das Zurücklassen eines Kameraden war unheimlich oberflächlich dargestellt und für mich in der Form nicht nachvollziehbar. Außer einem kurzen "ich renn da jetzt hoch und baller alle weg" kam nichts.
Wenn ich da an "300" und den Heerführer denke... kein Vergleich.
Alles in allem hätte ich mir persönlich mehr Tiefe und weniger Geballer gewünscht. Die zweite Filmhälfte ist eigentlich eine einzige Schießerei. Hier kommt Persönlichkeit und Tapferkeit der Soldaten deutlich zu kurz. Was ich sehr schade finde, denn im Grunde soll doch der Film an diese Soldaten erinnern und nicht an die Schießerei.
Ich hätte dem Film 2,5/5 gegeben, gute Besetzung, mäßige Schauspielerei, viele kleinere Fehler (Auge kaputt während Schießerei - Redesequenz Auge okay - Scheißerei geht weiter, Auge kaputt), eigenartige Einstellungen in die Sonne (wieso?!?!?). Aber außer im Abspann war nicht erkennbar, dass dieser Film ein Gedenken an diverse Soldaten sein soll. Thema verfehlt.
Daher gut gemeinte 1,5/5