Kurzinhalt:
Der Dude wird von seiner übergewichtigen Frau losgeschickt um Geld aufzutreiben. Dabei stößt er auf verrückte Sekten, idiotische Frabrikarbeiter, dämliche Polizisten, durchgedrehte Terroristen und einen unterbelichteten Uwe Boll.
Kurzkritik:
Was als größte, schlimmste und politisch unkorrekteste Satire aller Zeiten dargestellt wurde, ist am Ende nur ein unterbelichtetes Machtwerk des Grauens, was den Zuschauer extrem zu Tode langweilen wird. Jeder, der wirklich mal einen schlechten Film sehen will, muss hier zu greifen.
Langkritik:
Himmel, Arsch und Wolkenbruch. Sehr geehrter Dr. Uwe Boll. Da haben Sie uns aber auch was serviert. Ich möchte in folgender Kritik den Film in zwei Teile dividieren. Zunächst einmal behandle ich nur den Film an sich, danach werde ich auf das viel amüsantere Bonus-Material eingehen.
Postal soll schockieren. Postal soll unter die Gürtellinie gehen. Er soll so weit unter die Gürtellinie, so weit unter die politische Korrektheit gehen, dass es weh tut. In diesem Film schmerz aber nur eins: Die unglaubliche Langeweile, die während den 100 Minuten entsteht und schier nicht enden will. Die Geschichte ist Mist, die Charaktere sind unglaublich hohl, austauschbar und langweilig. Die Schauspieler sind aus irgendeiner C-Produktion gestohlen, tatsächlich sind auch einige Prostituierte dabei. Ja, wirklich!
Die Satire findet nie statt.
Stattdessen präsentiert Boll die letzten Kneipen-Witze („Dei Mudda ist so fett, dass man Mehl braucht um die feuchte Stelle zu finden“) unterirdische Action und Ekeleien, die echt niemand sehen will. Oder willst du jemanden echt beim Scheißen zugucken?
Kritik an der Gesellschaft findet auch nicht statt. Nein, das Bush-Amerika wird nicht ordentlich durchgeknetet und wieder in ihren Bestandteilen ausgekotzt, nirgends geht es irgendwie etwas Seriös zu, kein Witz oder Dialog wirkt ergreifend oder tiefgründig. Stattdessen werden einzelne Szenen aneinandergereiht, die am Ende einen Film ergeben sollen. Der innere Zusammenhang oder ein Faden in der Geschichte ist nicht zu erkennen. Ab und zu darf der Dude durch die Gegend rennen, dann sehen wir Ralf Möller als idiotischen Polizisten oder ein paar Terroristen rumballern. Wo da der Sinn dahinter steckt, werden wir wohl nie erfahren.
Es gibt nur drei ganz nette Gags, die es aber nicht annähernd schaffen an den 1 von 10 Sternen zu rütteln, zu überwiegend sind die Mängel. Als erstes ist hier die Startpointe mit den Terroristen im Flugzeug zu nennen, Geschmacklos und unter der Gürtellinie, aber okay. Dann haben wir zwei „Kracher“ mit Georg Bush. Einmal schneist er mit seinem Miniaturflugzeug zwei Türme um, dann läuft er Hand in Hand mit Osama Bin Laden über ein Feld, während die Atombomben im Hintergrund hochgehen. Ein wenig Satire, ein kleiner guter Gag. Aber dies ist vollkommen die Ausnahme. In Wirklichkeit nervt sich der Zuschauer damit ab, dass irgendwelche Fabrikarbeiter irgendein Fabrikarbeiterlied singen oder der Dude wild in der Gegend rumballert. Hirnlos!
Wenn Terroristen schließlich Kinder erschießen und Uwe Boll in seinem so tollen Cameo-Auftritt mal ordentlich was auf den Sack bekommt, ist echt alles gelaufen. Vielleicht könnten ein paar besoffenen vorpupertäre Jugendliche über diesen Schwachsinn lachen, jedenfalls wirken die Witze als wären sie von jener Zielgruppe geschrieben. Ernsthafte und intelligente Satire sieht jedenfalls anders aus.
Kommen wir mal zum Zusatzmaterial. Hier beachtet man bitte die Kommentare des Regisseurs zu seinem Film. DANKE Uwe, dass du hier nicht wie Michael Bay und die anderen „Penner“ (Zitat Boll) deine Kommentare nicht kürzt, sodass man dein ganzes begrenztes Grauen miterleben darf.
So erfährt man etwas über Bolls unterbelichteten Humor-Vorstellungen (Seine Lieblingsszene ist die, in der der Kerl, der gerade noch zwei von Fett und Blut getroffen Frauen ausgelacht hat, von einem Schraubenzieher getroffen wird) seine Abneigung gegen Frauen („Diese Prostituierten wollten auch noch extra Geld damit sie mit seinem Hauptdarsteller knutschen“) und seine mangelnde Fähigkeit einen ordentlichen Film zu machen (Die beste Szene des Films soll also die sein, in der ein arme kleine Zwerg aus dem Bus geworfen wird, rummault und dann aus dem Bild verschwindet, ohne das ein Schnitt erfolgt).
Ach Uwe, lass es einfach bitte sein, aber wie man sieht, kann man mit diesem Müll sogar Geld machen. SOGAR ich habe diesen Film.
Kann es noch schlimmer gehen?
Ich glaube nicht.
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