Schade! Wir (meine liebe Frau und ich) hatten uns einen vergnüglichen Kinoabend versprochen, aber leider blieb dann nur nach 20min das dringende Gefühle, das Kino zu verlassen, mittendrin dann etwas Erleichterung, dass der Film Fahrt aufnimmt, gefolgt von Ermüdungerscheinungen wegen der ewigen Variation derselben Grundidee und schließlich Ausgeben von Durchhalteparolen, um nicht einzuschlafen.
Wir haben ja ein breites Spektrum, was wir uns so anschauen, da darf auch gerne mal gut gemachte geradlinige Unterhaltung bei sein, aber was "Mr. Nobody" abliefert, ist mit Verlaub zu einfach gestrickt. Die simpelsten dramaturgischen Kniffe werden mit großer plakativer Geste vorher erläutert und dann filmisch breitgetreten, populärwissenschaftliche Ausflüge sind furchtbar flach und stellenweise inhaltlich falsch. Die Hauptperson eiert mit ein und demselben Gesichtsausdruck durch den Film, Bruce Willis hätte das nicht besser gekonnt. Der gute Bruce kann aber immer etwas Selbstironie einstreuen, was Mr. Nobody völlig fehlt.
Im Zentrum kreist der Film um drei alternative Liebesgeschichten, die letzlich nur episodisch gestreift, nie ausgelotet werden. Dafür aber bis zur Ödnis breitgetreten werden. Lieber Regisseur, merke: eine verknotete Handlung ist noch lange keine Kunst. Schicke Bilder ersetzen keinen Inhalt.
Und die pseudophilosophischen Ansätze würden schon im Oberstufengrundkurs zu Augenrollen führen.
nee, nee, das war nix. 2 Punkte für solides Handwerk.