Die Lebensgeschichten eines alten Mannes, wenn auch eines 118-jährigen, neigen bekanntlich oft dazu, ein wenig langweilig und verwirrend zu sein. Doch was, wenn dieser eine Mann gleich mehrere Leben auf einmal geführt hat? In Mr. Nobody beweist Jared Leto wieder einmal, dass er auch komplexe Rollen eindrücklich verkörpern kann. Jedes seiner drei Leben – inklusive der Variationen – werden spannend erzählt und machen Neugierig auf die Auflösung des Films. Dazwischen gibt Leto noch einen passablen Showmaster ab, der uns ein wenig Wissen über das Leben und den Kosmos vermittelt. Allerdings wundert man sich schon, warum keines von Neros drei Leben wirklich erfüllt ist: in Leben Nummer 1 wirkt alles wunderbar, Nero ist erfolgreich und in einer glücklichen Beziehung. Plötzlich dann ein Autounfall und Ende. Im Leben Nummer 2 hat Nero eine große Villa mit Pool, ein Kind und eine Frau – aber liebt sie dafür nicht. Und in Leben Nummer 3 lebt Nero den Traum eines Mittelständischen Lebens. Nur leidet seine Frau an manischen Depressionen und schadet somit sich, Nero und ihren Kindern. Es gibt wirklich keine Variation, in der Nero alles haben kann – wie es einem in anderen Filmen so oft suggeriert wird. Und dann ist da dieses offene Ende, das doch wieder wie ein Happy End wirkt, wenn die Zeit sich zurückdreht und der 118 jahre alte Mann einfach nur lachen kann.
Mr. Nobody ist kein typischer Film, den man sich zwischendurch anschauen kann. Aufgrund der Komplexität der Themen (unter anderem wird der Schmettelings-Effekt, die Big Bang Theory und ihr Gegenstück, die Theory vom Big Chrunch behandelt) kann man nicht „einfach mal abschalten und chillen“. Sonst kann es leicht sein, dass man den Faden verliert. Allerdings ist der Film auch durch die brilliante Darbietung von Jared Leto spannend erzählt und bemüht sich, schwierig verständliche Themen anschaulich darzustellen. Ein toller Film, den man sich auf jeden Fall ansehen kann!