"Nightmare on Elm Street" bot innovatives und bedrohliches Horrorkino, Teil 2 war komplett anders und gerade deshalb gut, Teil 3 setzte wieder an den ersten Teil an und konnte durch tolle Ideen begeistern, Teil 4 war immerhin noch solide, Teil 5 war wieder besser und recht düster, Teil 6 war eine amüsante Horrorkomödie und sollte dann eigentlich das Ende darstellen. Mit Teil 7 "Freddy's New Nightmare" kehrte dann aber sogar Wes Craven als Regisseur zurück. Der Film ist keinesfalls schlecht, doch finde ich, dass es diesen letzten Teil nicht unbedingt gebraucht hätte, weil ich mit dem Film nicht ganz klar komme. Für mich auf jeden Fall der schwächste Teil von allen.
Die Story bietet mal etwas komplett Neues. Die Filmwelt wird im Film verlassen und man betritt die Realwelt. Das soll heißen, dass im Film, "Nightmare on Elm Street" auch wirklich nur ein Film ist und die ganzen Darsteller und Wes Craven selbst, sich alle selbst spielen. Dann allerdings geschehen plötzlich merkwürdige Dinge und es scheint so als ob nun wirklich Freddy Krueger existiert und er Nancy bzw. Heather umbringen will. Die Idee an sich ist ja ganz gut und hat mir stellenweise auch gefallen, nur habe ich ein paar Probleme mit der Story. Denn mal angenommen wir befinden uns jetzt in der Realwelt des Films, dann ist Nightmare on Elm Street in dieser Realwelt auch nur ein Film gewesen. Nun mordet aber plötzlich jemand und dieser jemand soll Krueger sein, aber er kann es nicht sein, denn diese Figur ist ja fiktiv und es gibt sie nur im Film. Also wer mordet da? Freddy ist es auf jeden Fall nicht. Er sieht nicht mehr so aus wie in den vorherigen Teilen und verhält sich anders. Das ist für mich nicht Freddy! Desweiteren finde ich die Story ein wenig arg an den Haaren herbeigezogen, etwas zu fantasievoll und zu unglaubwürdig.
Die Darsteller sind aber alle wieder gut. So kehrt Heather Langenkamp zurück und spielt sich nun selbst. Das ist eine nette Idee und es macht teilweise auch Spaß, wenn sich die Figuren selbst spielen. Wes Craven und Robert Englund tun das selbe und wissen dabei auch zu gefallen. Auch John Saxon kehrt zurück. Mit den Charakteren ist das so ein Problem, denn da sich die Personen ja selbst spielen, bekommen sie keine wirklich besondere Charakterisierung. Das ist aber kein wirklicher Kritikpunkt, da jeder recht sympathisch agiert.
Nachdem "Nightmare on Elm Street 6" eine waschechte Horrorkomödie war, ist Teil 7 nun wieder völlig ernst. Humor gibt es hier keinen. Allerdings macht dies den Film nicht grad besser. Wie schon gesagt ist Freddy Krueger nicht mehr Freddy Krueger. Das fängt schon beim Aussehen an, welches etwas verändert wurde und mir nicht mehr so gut gefällt. Auch darf er keine flotten Sprüche mehr bringen, was zwar nicht so schlimm ist, doch sein ganzes Verhalten ist anders und sowieso spielt er keine große Rolle.
Die Inszenierung ist auf jeden Fall ganz ordentlich geworden und man merkt es teilweise auch, dass der Meiser selbst wieder auf dem Regiestuhl saß. Leider gibt es aber auch keine wirklichen Highlights. Die Atmosphäre versucht sehr ernst zu wirken, doch irgendwie beißt sich dies mit der doch etwas trashigen Story, welche ein bisschen Humor ruhig vertragen hätte können.
Der Unterhaltungsfaktor ist okay, aber weit entfernt von anderen Teilen der Reihe. Mit 100 Minuten Laufzeit (ohne Abspann) ist "Freddy's New Nightmare" der längste Teil der Reihe und das merkt man ihm an. Der Film hat ein paar Längen. Es wird zwar nie wirklich langweilig, aber teilweise schweift man schonmal ab. Ab und zu gibt es allerdings auch spannende Szenen zu sehen, wie man sie von Craven gewohnt ist. Leider kommen sie aber eher selten vor und das Finale empfand ich als ziemlich lahm.
Noch ein Punkt den ich etwas schade finde, ist der Splatter bzw. die Effekte. Brutal ist der Film schonmal gar nicht, es gibt nur ein paar blutige Szenen und somit ist die Freigabe ab 16 Jahren vollkommen berechtigt. Doch auch an Effekten spart der Film. Die ganzen fantasievollen, teils bizarren Effekte gibt es nun nicht mehr zu sehen und das find ich persönlich ziemlich schade, weil doch gerade diese Kreativität diese Filme so ausgemacht hatte. Die vorhandenen Effekte sind trotzdem gut geworden. Und der Score passt ganz gut zum Geschehen, ist aber auch nicht der Hammer.
Fazit: Etwas schade finde ich es schon, dass dies der Abschluss der Reihe war, denn "Freddy's New Nightmare" ist für mich der schwächste Teil und ich hätte es lieber gehabt, wenn nach dem guten sechsten Teil Schluss gewesen wäre. Nichtsdestotrotz ist auch Teil 7 noch sehenswert, bietet eine recht interessante Story, bei welcher lediglich die Umsetzung nicht so ganz stimmt. Der Film passt einfach nicht in die Reihe. An sich gesehen bietet "Freddy's New Nightmare" aber dennoch solide Horrorkost und steht noch etwas über dem Durchschnitt. Mal sehen was uns das Remake, welches dieses Jahr noch erscheint, bietet. Ich bin gespannt!