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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
... am Ende waren es aber Sekunden.
Sekunden, die den Film aus dem Stadium einer komödiantisch angehauchten, psychoanalytischen Abrechnung mit der Gesellschaft hochgehievt haben und ihm ein Anstrich eines emotionsfreisetzenden, mitreißenden Dramas verliehen haben, dass mit den Worten des Chansons schwer einen davon abhält, eine Träne zu verlieren.
Dieser Anstrich ist der, der beim Zuschauer bleibt, der den Charakter, den Film erklärt und der den Zuschauer die Ratlosigkeit nimmt und Ihn mit der geläufigen Erkenntnis zurücklässt:
(*** Vorsicht, möglicherweise Spoiler ***)
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Für uns alle sind es nur (noch) angehäufte Tage oder Stunden.
Ein Mann sagt die Wahrheit. Er knallt jedem direkt und unverblümt an den Kopf was ihm durch den Sinn geht oder was man halt schon immer mal loswerden und / oder sagen wollte und er erntet dabei entsetzliche Reaktionen. Bester Satz für mich „Wieso denkst jeder das ich durchdrehe nur weil ich die Wahrheit sage?“ Daraus entspringen sehr viele spannende und interessante Szenen die einerseits amüsieren und dabei acuh schockieren – letzteres eben weil es wahr ist, der Mann wirklich nur absolut wahre Dinge sagt und damit die allgemeine Verlogenheit entlarvt. Dieser Tanz zwischen den Emotionen, von Spaß bis hin zu purem Ernst und Melancholie, erklärt der Film nachher mit einer logischen Auflösung die es restlos ins Drama kippen läßt. Es sei jedem empfohlen sich auf diese emotionale Tour zu begeben … dann sie enthält (zu)viel wahres.
Fazit: Brilliantes Drama das zwischen Humor und Schock pendelt und menschliche Verlogenheit ungeschminkt offenlegt …
Damit diese meine Kritik hier überhaupt freigeschaltet werden kann, muss ich mindestens 5 Sätze eintippen, dabei gibt es für mich eigentlich nur ein paar Worte: bewegend, ergreifend, zu Herzen gehend.
Das ist die Gefühlsstimmung, wenn man das Kino verläßt und man gerne bzw. ganz unausweichlich den Film nachklingen läßt und erst dann der zweiten, eigentlichen Webart vieler Szenen gewahr wird. So werden viele Einstellungen, die in der ersten Version komödiantisch, derb oder sonstwie daherkommen, in der Rückschau ins Gegenteil verkehrt. Alles gewinnt an Tiefe.
Darüberhinaus ist es auch ein ganz und gar französischer Film, will sagen, man merkt gleich (aufs angenehmste), dass man sich in Frankreich befindet, très vivant!
Natürlich gehören auch gute Schauspieler zu einem guten Film: ist erfüllt!