Eigentlich halte ich Neil LaBute für einen ernstzunehmenden Regisseur. Aber was er sich hierbei gedacht hat, erschließt sich mir nicht. Will er die Welt der Esoteriker als eigenes Universum karikieren, in dem eigene Gesetze gelten, dazu braucht’s mehr bissige Satire. Da reicht es nicht, wenn John Cage als ermittelnder Cop mal so ganz plötzlich einer ‘Schwester‘ einen Schwinger versetzt oder sich mit ‘Schwester‘ Honey (Leelee-Jeanne d’Arc-Sobiesky) prügelt. Oder aber soll hier wieder einmal ein alter keltischer Brauch dokumentiert werden? Das Verbrennen eines Mannes als Opfergabe an die Götter in einem Weidengeflecht, das die Form eines Menschen hat? Dann passen die Rückblenden in s/w ebenso wenig wie unrealistische Einblendungen, wenn auf einem Schiff ein Zug durchs Bild fährt. Vielleicht ist es ja der emanzipatorische Aspekt, der hier zum Tragen kommt: ein Frauenstaat, ähnlich dem der Bienen, angeführt von Schwester Summersisle (Ellen Burstyn), der die Männer als stumme Drohnen bezeichnet und sie nur zur lieblosen Fortpflanzung braucht. Dazu fehlt die nötige Konsequenz und die Vater-sucht-Tochter-Story wirkt etwas daneben. Man kann eventuell darüber schmunzeln, dass diesmal der edle John-Tempelritter-Cage als Opfer im geflochtenen Manderl sitzt und dass seine Ex auf den Namen Weidenbaum hört. Versatzstücke aus ‘Killerbienen‘, dem ‘Fog‘ und den ‘Trauernden Gondeln‘ werden erkennbar eingesetzt und so entsteht ein kryptisches Gemisch aus Horror, Cop-Thriller, Folklore Doku und ein bisschen Mystery. Nicht aus einem Guss, sondern ganz schön viel verschüttet. K.V.