Die Bilder hätten wohl auch Pixar-Niveau haben können – und trotzdem hätten Fans von Studio Ghibli mit einer gehörigen Skepsis reagiert: Schließlich steht das 1985 gegründete Animations-Studio international wie kein zweites für hochwertige, handgezeichnete Animes! „Mein Nachbar Totoro“, „Chihiros Reise ins Zauberland“, „Das Schloss im Himmel“ – das ist ein Vermächtnis, das zwar viel Ehre mit sich bringt, es zugleich aber auch nicht unbedingt leichter macht, neue Wege zu beschreiten…
Trotzdem präsentiert Studio Ghibli mit „Aya And The Witch“ nun sein erstes komplett am Computer entstandenes CGI-Animations-Abenteuer – und die ersten Bilder, die ihr euch oben in der Galerie anschauen könnt, rufen wie erwartet ein zwiespältiges Echo hervor. Manche Fans sind zuversichtlich, dass das Studio seinen unverwechselbaren Stil auch in „Aya And The Witch“ beibehalten wird – andere fühlen sich bestätigt, dass Ghibli besser bei handgezeichneten Filmen hätte bleiben sollen.
Darum geht’s in "Aya And The Witch"
„Aya And The Witch“ basiert auf dem 2011 veröffentlichten Roman „Earwig And The Witch“ der britischen Fantasy-Autorin Diana Wynne Jones, die auch schon die Vorlage für den Ghibli-Megahit „Das wandelnde Schloss“ geliefert hat: Aya / Earwig ist ein Waisenmädchen, das seit ihrer Geburt im Kinderheim „St. Morwald's Home for Children“ lebt. Eines Tages wird Aya von einer mysteriösen Frau namens Bella Yaga adoptiert.
Allerdings erweist sich Bella Yaga als grausame Hexe. Mit Hilfe ihrer sprechenden Katze muss Aya einen Weg finden, in dieser ungewohnten und gefährlichen magischen Welt zurechtzukommen.
Kein Kinofilm
„Aya And The Witch“ von Gorô Miyazaki („Der Mohnblumenberg“) ist übrigens nicht der nächste große Kino-Blockbuster von Studio Ghibli – stattdessen soll der Film im kommenden Herbst bei einem japanischen Fernsehsender ausgestrahlt werden. Nachdem Hayao Miyazaki seinen – inzwischen wieder revidierten – Ausstieg aus dem Filmgeschäft angekündigt hat, war zwischenzeitig nicht klar, wie Studio Ghibli ohne ihn überhaupt überleben soll. Solche „Auftragsarbeiten“ wären dabei sicherlich eine denkbare Lösung…
Zugleich ist Hayao Miyazaki aber inzwischen aus der Rente zu seinem Studio zurückgekehrt – und arbeitet auch schon an einem neuen Film. Es wird allerdings prognostiziert, dass es noch bis zu drei Jahre dauern könnte, bis die Animationsarbeit an dem Projekt abgeschlossen ist – und auch dann wird es keinen klassischen Studio-Ghibli-Anime geben: Es wird Hayao Miyazakis erster CGI-Film – bei dem einstigen CGI-Kritiker hat in der Zwischenzeit also offenbar ein Umdenken stattgefunden.
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