"Gone Girl - Das perfekte Opfer" läuft ab dem 2. Oktober 2014 in den deutschen Kinos.
Warum "Gone Girl" - eine weitere Buchadaption?
David Fincher scheint einen Hang zur Verfilmung von Buchvorlagen entwickelt zu haben. Nach "Zodiac – Die Spur des Killers", "Der seltsame Fall des Benjamin Button", "The Social Network" und "Verblendung" ist nun "Gone Girl - Das perfekte Opfer" die fünfte Adaption in Folge. Was reizte David Fincher an Gillian Flynns Bestseller-Roman? David Fincher: "Flynns Roman ist der erste, der die ausgesprochen moderne Idee des gesellschaftlich projizierten Narzissmus, der uns vorschreibt, wer wir zu sein und wie wir uns zu verhalten haben, thematisiert. Zudem reizte mich die Idee der ehelichen Beziehung als Lüge, die letztlich von den Medien erzeugt und am Leben gehalten wird." Rosamund Pike: "Der ungewöhnliche Aspekt der femininen Wut war ebenfalls ein herausragendes Merkmal des Romans. Der Ausdruck maskuliner Wut ist geradezu gewöhnlich und wird gesellschaftlich zu oft kommentarlos toleriert. Frauen wird dies nur selten gestattet, doch Flynns Geschichte stellt dieses Verständnis völlig auf den Kopf."
So ließ David Fincher Rosamund Pike durch dick und dünn gehen...
Um ihrer Rolle als Amy Elliott Dunne absolut gerecht zu werden, musste Rosamund Pike gleich drei-mal ihr Gewicht um exakt zwölf Pfund verändern (warum, wollen wir an dieser Stelle aus guten Gründen lieber nicht verraten). Um dies zu bewerkstelligen, zeigte sich David Fincher, der seine Schauspieler bekanntermaßen gern einmal auf die (Gedulds-)Probe stellt, wohl mit größtem Tatendrang. Rosamund Pike: "David schob mir einfach immer wieder einen Cupcake nach dem anderen zu und wartete darauf, dass ich jene kommentarlos verputzen würde. Nein, tatsächlich habe ich mich auf die verlässliche Diät aus Burgern und Milkshakes verlassen, die erfüllen ihren Zweck einwandfrei."
Der Regisseur von "Sieben" und "Verblendung" ist kein Thriller-Liebhaber!
Wenn man mal von "Alien 3" absieht, den selbst David Fincher nicht mehr sonderlich mag, gelang dem zuvor schon sehr erfolgreichen Musikvideoregisseur der große Kino-Durchbruch mit dem Kult-Thriller "Sieben", also einem Film aus jenem Genre, in dem ein Großteil seines filmischen Œuvres beheimatet ist. Oder etwa nicht? David Fincher: "Einerseits stimmt das und andererseits nicht. Viele meiner Filme fallen sicherlich in diese Kategorie, aber besonders reizvoll waren für mich zumeist ganz andere Aspekte. In 'The Game' interessierte ich mich zum Beispiel viel mehr für den Kontrollverlust des Protagonisten und dessen finaler Einsicht, dass er jene trotz seiner Mühen nicht aufhalten kann. 'Verblendung' ist auch ein Film über die ungewöhnliche Beziehung eines Mittvierzigers mit einem Mädchen, das seine Tochter sein könnte. Und in 'Gone Girl' bleibt das eigentliche Verbrechen quasi unbemerkt. Ich würde mich also nicht als bedingungslosen Thriller-Liebhaber bezeichnen."
David Fincher will weiter mit Trent Reznor und Atticus Ross arbeiten
"Gone Girl" ist die mittlerweile dritte Zusammenarbeit von Fincher mit Nine-Inch-Nails-Kopf Trent Reznor und Filmkomponist Atticus Ross. Auf der Pressekonferenz erzählte der Regisseur dann auch, wie er auf die Musik von Reznor aufmerksam wurde und wie die gemeinsame Zukunft mit dem Musiker-Duo, das für seine Arbeit am Score zu "The Social Network" einen Oscar einheimste, aussieht. David Fincher: "Zwar hatte ich schon für die Titelsequenz von 'Sieben' einen Remix des Songs 'Closer' verwendet, doch erst als ich Musikstücke des Albums 'Ghosts I-IV' während der frühen Phase von 'The Social Network' verwendete, wurde mir klar, dass nur Trent den perfekten Score zu meinem Film komponieren konnte. Er und Atticus Ross sind wahre Weltenschöpfer und glücklicherweise waren sie immer verfügbar, wenn es darum ging, einen weiteren Soundtrack beizusteuern. Ich drücke mir also die Daumen, dass das auch in Zukunft der Fall sein wird."
Warum David Finchers "Gone Girl" kein "Rosenkrieg" ist...
Bei der Pressekonferenz machte sich schnell bemerkbar, dass Fincher sich nicht gern in die Karten gucken lässt, wenn es um Deutungen und Analysen seiner Filme geht. Das zeigte sich zum einen bei einer Frage aus dem Publikum, ob Fincher, der seinen Figuren stets so viel Unheil zumute, nicht eigentlich ein Misanthrop sei und zum anderen bei einer nachfolgenden Frage, ob "Gone Girl" eine Neuinterpretation von Danny DeVitos schwarzer Komödie "Der Rosenkrieg" sei. David Fincher (auf die erste Frage): "Ich weiß nicht so recht, ob ich Ihnen diese These abkaufen kann. Abgesehen davon, dass bei weitem nicht in jedem meiner Filme Figuren unter Kontrollverlust leiden oder für ihre Verhaltensweisen bestraft werden, würde ich mich ganz sicherlich nicht als Misanthrop bezeichnen." David Fincher (auf die zweite Frage): "Sicherlich handelt auch 'Gone Girl' von einer zutiefst gescheiterten Ehe, doch im Gegensatz zum 'Rosenkrieg' sollten die Zuschauer diesen Krieg hoffentlich nicht allzu amüsant finden."
Trent Reznor & Atticus Ross
"Gone Girl" verzeichnet die mittlerweile dritte Zusammenarbeit zwischen Fincher und Nine Inch Nails-Kopf Trent Reznor und Filmkomponist Atticus Ross. Fincher erzählt, wie er auf die Musik von Reznor aufmerksam wurde und wie die gemeinsame Zukunft mit dem Musiker-Duo, das für seine Arbeit am Score zu "The Social Network" einen Oscar einheimste, aussieht. David Fincher: Zwar hatte ich schon für die Titelsequenz von "Se7en" einen Remix des Songs Closer verwendet, doch erst als ich Musikstücke des Albums Ghosts I-IV während der frühen Phase von "The Social Network" verwendete, wurde mir klar, dass nur Trent den perfekten Score zu meinem Film komponieren konnte. Er und Atticus Ross sind wahre Weltenschöpfer und glücklicherweise waren sie immer verfügbar, wenn es darum ging, einen weiteren Soundtrack beizusteuern. Ich drücke mir also die Daumen, dass das auch in Zukunft der Fall sein wird.
So ließ David Fincher Rosamund Pike durch dick und dünn gehen
Um ihrer Rolle als Amy Elliott-Dunne absolut gerecht zu werden, musste Rosamund Pike gleich drei Mal ihr Gewicht um exakt 12 Pfund verändern (warum wollen wir an dieser Stelle aus guten Gründen lieber nicht verraten). Um dies zu bewerkstelligen zeigte sich David Fincher, der seine Schauspieler bekanntermaßen gern einmal auf die (Gedulds-)Probe stellt, wohl mit größtem Tatendrang. Rosamund Pike: "David schob mir einfach immer wieder einen Cupcake nach dem anderen zu und wartete darauf, dass ich jene kommentarlos verputzen würde. (Gelächter) Nein, tatsächlich habe ich mich auf die verlässliche Diät aus Burgern und Milkshakes verlassen, die erfüllen ihren Zweck einwandfrei."
Warum David Finchers "Gone Girl" kein "Rosenkrieg" ist...
Bei der Pressekonferenz machte sich schnell bemerkbar, dass Fincher sich nicht gern in die Karten gucken lässt, wenn es um Deutungen und Analysen seiner Filme geht. Das zeigte sich zum einen bei einer Frage aus dem Publikum, ob Fincher, der seinen Figuren stets so viel Unheil zumute, nicht eigentlich ein Misanthrop sei und zum anderen bei einer nachfolgenden Frage, ob "Gone Girl" eine Neuinterpretation von Danny DeVitos schwarzer Komödie "Der Rosenkrieg" sei. David Fincher (auf die erste Frage): "Ich weiß nicht so recht, ob ich Ihnen diese These abkaufen kann. Abgesehen davon, dass bei weitem nicht in jedem meiner Filme Figuren unter Kontrollverlust leiden oder für ihre Verhaltensweisen bestraft werden, würde ich mich ganz sicherlich nicht als Misanthrop bezeichnen." David Fincher (auf die zweite Frage): "Sicherlich handelt auch "Gone Girl" von einer zutiefst gescheiterten Ehe, doch im Gegensatz zum "Rosenkrieg" sollten die Zuschauer diesen Krieg hoffentlich nicht allzu amüsant finden."