Zum Deutschlandstart der hoch gelobten Zombie-Serie "The Walking Dead" am 05.11. auf dem FOX Channel haben wir den Pilotfilm "Days Gone By" unter die Lupe genommen. Lest nach, ob die hohen Erwartungen berechtigt sind.
Nicht erst seit George A. Romeros "Die Nacht der lebenden Toten" wissen wir, dass sich die Verblichenen beim Klang apokalyptischer Posaunen im grausigen Spektakel erheben werden, um einmal mehr über Gottes schöne Erde zu wandeln. Über Kontinente und Jahrtausende hinweg haben Zivilisationen über Verbleib, Wesen und Agenda der Toten gerätselt – bis heute. Am wohligen Lagerfeuer moderner Popkultur sitzt ein Publikum, das die modernden Zeitgenossen längst über hat. Das meinten zumindest Jim Valentino und Eric Stephenson von Image Comics, als sie zu Beginn des neuen Jahrtausends ein Konzept auf ihrem Schreibtisch liegen hatten. Eine Zombie-Apokalypse ohne Twist, ohne Helden, ohne massive Action – dass sich irgendjemand für Robert Kirkmans "Walking Dead" interessieren würde, schien dem Duo angesichts multimedialer Zombie-Übersättigung schlichtweg unplausibel. Kirkman versprach, das Szenario mit Science-Fiction-Elementen aufzupeppen und die Zombie-Epidemie als erste Offensive außerirdischer Invasoren aufzulösen. Das Knirschen seiner hinter dem Rücken verkreuzten Finger ist Valentino und Stephensen glücklicherweise entgangen. Im Oktober 2003 starteten Kirkmans "Walking Dead" ihren Triumphzug durch die Comic-Geschäfte der Lebenden - und seitdem pfuscht ihm niemand mehr ins Handwerk.
Auf der Comic Con in San Diego, Kalifornien, wurden die "Walking Dead" 2010 mit dem "Eisner Award" für die beste fortlaufende Comic-Reihe ausgezeichnet – zu diesem Zeitpunkt war die TV-Verfilmung bereits beschlossene Sache. Am 20. Januar hatte der US-Kabelsender AMC einen Pilotfilm bestellt und den mehrfach Oscar-nominierten Filmemacher Frank Darabont ("The Green Mile", "Die Verurteilten") auf den Regiestuhl gehievt. Nicht zuletzt dank Darabonts gutem Ruf gewann die Produktion auch außerhalb von Fankreisen an Momentum und löste einen mittelschweren Hype aus. Kein Wunder, bei all den Qualitäten der Vorlage, die einer so simplen wie überzeugenden Prämisse folgt: Hier stehen weder erdrückender Polit-Subtext, noch hirnlose Baller-Orgien im Mittelpunkt. Stattdessen bleibt Kirkman ganz nah an seinen Alltagsfiguren, lotet ihr derangiertes Innenleben aus und schafft damit etwas ganz und gar nicht selbstverständliches: Das Zombie-Genre wird emotional greifbar – und damit endlich wieder mal so richtig unheimlich. Ob Darabont Kirkmans Schwarz/Weiß-Vision mit kongenialen Filmbildern begegnen kann – diese Frage ist seit dem 31.10.2010 mit dem Piloten "Days Gone By", der ersten von sechs Episoden, endlich beantwortet!
In Deutschland startet "The Walking Dead" am 05.11.2010 auf dem FOX Channel.
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