Zum Deutschlandstart der hoch gelobten Zombie-Serie "The Walking Dead" am 05.11. auf dem FOX Channel haben wir den Pilotfilm "Days Gone By" unter die Lupe genommen. Lest nach, ob die hohen Erwartungen berechtigt sind.
Zombies sind fies, stinken und haben einen Mordshunger. Sie sind eine omnipräsente Bedrohung, müssen nicht selten als Zielscheibe zynischer Schießübungen herhalten und taugen gelegentlich sogar zum ulkigen Haustierersatz. Ein zentraler Aspekt wird dabei oft übergangen: Sie sind eben auch ehemalige Individuen, die jegliche Würde verloren haben. Der Zombie als Repräsentant eines gesellschaftlichen Scheiterns ist zwar seit Romero Popfolklore – mit einer so unspezifischen und damit universellen Symbolik wie in "The Walking Dead" wurde der Mythos vom wandelnden Toten allerdings selten aufgeladen. Hier sind die Zombies in erster Linie tragische Menschruinen, die Lebenslust wird subtrahiert, der Lebenshunger potenziert – und dabei bleibt es in den ersten Konfrontationen auch. In selbst für Genre-Verhältnisse abartig entstellten Gesichtern werden zuerst die Opfer einer Katastrophe sichtbar, danach erst die allseits beliebten Höllenkreaturen. Die große Glaubensfrage der Zombie-Konfession übergeht Darabont dabei einfach: Ob Zombies nun schlurfen oder blitzgeschwind losfetzen, hängt vom Kontext ab. Massenaufläufe bleiben damit temporeich und spannend, während intimere Begegnungen zwischen Mensch und Unmensch kraftvolles Drama entfalten – der einzelne Zombie ist leicht auszumanövrieren und beim idiotischen Umherwanken wenig mehr als eine im wahrsten Sinne des Wortes todtraurige Erscheinung. So mitleiderregend und erst dadurch besonders unheimlich waren die wandelnden Toten seit langer, langer Zeit nicht mehr!
In Deutschland startet "The Walking Dead" am 05.11.2010 auf dem FOX Channel.
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