Nach dem Besuch des "Jack Ryan: Shadow: Recruit"-Filmsets in London im Oktober 2012 liefern wir euch in diesem Special fünf Gründe, warum wir dem Spionage-Thriller nach dem Besuch des Sets sowie Gesprächen mit den Filmemachern und Schauspielern noch mehr entgegenfiebert als zuvor!
Über fehlende Erfahrung und Expertise kann sich am Londoner Set des Spionage-Thrillers „Jack Ryan: Shadow Recruit“ niemand beschweren. Immerhin halten hier mit den Produzenten Lorenzo di Bonaventura (alle „Transformers“-Filme) und Mace Neufeld (alle bisherigen „Jack Ryan“-Filme, „Das Omen“) zwei Hollywood-Legenden das Heft in der Hand – und mit Kenneth Branagh haben sie sich auch noch einen ähnlich erfahrenen Regisseur („Hamlet“, „Thor“) ins Boot geholt. Wobei: Wir haben ja mal gehört, dass der Job zwischenzeitlich auch mal an Kevin Costner gehen sollte…
FILMSTARTS: Es gab Gerüchte, dass Kevin Costner eventuell Regie führen sollte…
Lorenzo di Bonaventura tut die Legende mit einem Lachen ab und springt gleich zum nächsten Punkt: Es macht wirklich Spaß, Kevin im Film zu haben. Für mich ist vor allem das Zusammenspiel zwischen ihm und Chris Pine spannend zu beobachten: Sie kommen aus verschiedenen Generationen und verkörpern dennoch ein Stück weit denselben Ethos, dieselbe Tatkraft und dieselbe Grundhaltung. Das passt wirklich hervorragend für unseren Film.
FILMSTARTS: Ist der Film ein Reboot oder eine Fortsetzung?
Lorenzo di Bonaventura: Unser „Jack Ryan“ ist nicht Teil einer Reihe, sondern ein eigenständiges Projekt. Zwar spielt der Film in der uns aus den Büchern bekannten Welt, aber der Plot basiert nicht auf einer konkreten literarischen Vorlage. Stattdessen gehen wir zurück an den Anfang der Geschichte. Man begegnet Jack an einem früheren Punkt seiner Karriere als in den Büchern. Es ist spannend, wie er der CIA anfänglich mit Skepsis begegnet und sich dann mit seinem Weltbild arrangieren muss.
Regisseur Kenneth Branagh am Set von "Jack Ryan: Shadow Recruit".
FILMSTARTS: Der bisher letzte Kino-Auftritt von Jack Ryan in „Der Anschlag“ ist zwölf Jahre her – warum bringt ihr ihn gerade jetzt zurück?
Mace Neufeld: Es hätte eigentlich schon eher einen neuen Film geben sollen. Aber obwohl Paramount schon seit Jahren darüber spricht, ist er leider aus diversen Gründen nicht zustandegekommen. 2010 kam Lorenzo di Bonaventura dann mit einem Skript, das eigentlich für ein anderes Projekt geschrieben wurde, das man aber perfekt für „Jack Ryan“ nutzen konnte. Also haben wir uns zusammengesetzt und an unzähligen Entwürfen und Versionen gearbeitet. Später kam die Idee auf, dass Chris Pine die Titelrolle spielen könnte und Paramount sagte endlich zu. Mit Kenneth Branaghs Zusage als Regisseur nahm das Projekt dann endgültig richtig Fahrt auf.
Lorenzo di Bonaventura: Agentenfilme sind ein sehr gefragtes Genre und das Besondere an Jack Ryan ist, dass sein Charakter sich von den üblichen Interpretationen unterscheidet. In dem Bewusstsein, dass die Nachfrage auf dem Markt für solche Charaktere im Moment sehr hoch ist, versuchen wir nun, einen erfolgreichen Film aus dem Material zu machen. „Jack Ryan“ liegt ein sehr cleveres Drehbuch zugrunde, das in gewisser Weise die Intelligenz des Charakters widerspiegelt.
FILMSTARTS: Und Kenneth, wie bist du zu dem Projekt gestoßen?
Kenneth Branagh: Es ergab sich einfach. Ich bekam einen Anruf und das entsprechende Angebot. Ich habe ja schon davor mit Paramount zusammengearbeitet. Mein erster Film in Amerika war „Schatten der Vergangenheit“ für Paramount vor ungefähr 20 Jahren, dementsprechend sind meine Erfahrungen mit dem Studio durchaus positiv und ich habe richtig gute Beziehungen aufgebaut. Außerdem habe ich auch einige Male mit Produzent Lorenzo di Bonaventura zusammengearbeitet. Und wenn man den Namen Jack Ryan hört, dann klingeln zumindest bei mir die Ohren. Ich wollte zumindest unbedingt das Drehbuch lesen und war außerdem sehr erfreut, dass ich im dramatischen Sinne etwas ganz eigenes kreieren durfte. Wenn ich mich mit Leuten über „Jack Ryan“ unterhalte, dann wird oft die Frage gestellt, ob ich einen anspruchsvollen Genrefilm inszenieren möchte. Doch das ist die falsche Denke. Ich meine, „Bei Anruf Mord“ ist auch ein geradliniger Genrefilm und ich wünsche mir, auch einmal einen solchen Film zu machen – da ist es doch dann ganz egal, ob er sich leicht in die Schublade Genrefilm einordnen lässt oder nicht.
Die Produzenten von "Jack Ryan" am Set on London: Mace Neufeld (links) und Lorenzo di Bonaventura.
FILMSTARTS: Was ist das Besondere an der finalen Fassung des Drehbuchs, das bei den vielen Entwürfen zuvor noch gefehlt hat?
Lorenzo di Bonaventura: Wir haben sehr viele Veränderungen am originalen Skript vorgenommen. Ursprünglich sollte die Geschichte sogar in Dubai spielen, aber die Handlung war einfach toll und sie erforderte genau den Charakter, den wir uns immer für „Jack Ryan“ vorstellten. Also haben wir das Drehbuch umgewandelt, so dass die Geschichte nun zur Hälfte in New York und zur Hälfte in Moskau spielt. Es ist immer schwer zu sagen, warum nun ausgerechnet die eine Version des Drehbuchs zur finalen Version wird. Letztendlich haben wir nun sehr einfallsreiche Actionsequenzen und einen sehr clever konstruierten Handlungsstrang um den Bösewicht. Ehrlich gesagt finde ich diesen Teil einer Geschichte immer am schwersten. Man versucht krampfhaft, etwas halbwegs Originelles und Interessantes zu finden. Es gibt einen krassen Unterschied zwischen wirklich guten Autoren und nicht so guten Autoren. David Koepp zum Beispiel ist ein überragender Autor und als das Drehbuch fertig war, haben wir alle nur gesagt: „Wow, wie können wir das umsetzen?“ Es ist auch sehr interessant, wie sich die aktuelle Entwicklung in Russland in unsere Geschichte einfügt. Als die Idee entwickelt wurde, waren wir noch der Meinung, dass der demokratische Prozess in Russland anders verlaufen würde als es nun der Fall ist.
FILMSTARTS: Apropos Bösewicht - Kenneth, du verkörperst ihn ja selbst. Kannst du uns etwas mehr über Viktor Cherevin erzählen?
Kenneth Branagh: Er ist ein komplizierter Kerl mit einer sehr interessanten und komplexen Hintergrundgeschichte. Er ist quasi eine Reaktion auf die Welt der Hochfinanz, in der er sich bewegt. In „Jack Ryan“ gibt es viele dynamische Beziehungen, zum Beispiel die zwischen Chris Pine und Keira Knightley, die zugleich sehr schwierig, aber auch sehr menschlich ist. Kevin Costners Figur hat wiederum eine manchmal väterliche, aber manchmal auch geradezu feindselige Beziehung zu Jack. Und mit meiner Figur kommt dann noch der Aspekt des Alten gegen das Neue hinzu: ein alter Mann gegen einen jüngeren, wobei sich das Duell als Rivalität zwischen zwei extrem klugen Kerlen erweist. Während sich Jack Ryan für den allerschlausten und besten Analysten überhaupt hält, kommt da auf einmal Viktor, der sich ihm entgegenstellt und die Frage aufwirft, was es heißt, ein wahrer Patriot zu sein.
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