Schon zu seinen Zeiten als Teenie-Star bei der Boy-Band 'N Sync war Justin Timberlake ein Magnet für Heerscharen hemmungsloser Fangirls. Inzwischen hat er sich vom süßen Boy zum smarten Mann gewandelt. Dabei hielt es den vielseitigen Künstler nicht nur im Musikgeschäft, wo er eine äußerst erfolgreiche Solo-Karriere starten konnte, er wagte auch den Schritt nach Hollywood und gründete außerdem noch ein Mode-Label.
Kinderstar mit Disney
Der am 31. Januar 1981 in Memphis, Tennessee, geborene Justin Timberlake entdeckte bereits im Kindesalter seine Leidenschaft für die Musik. Timberlakes Vater war Chorleiter in einer baptistischen Gemeinde. Im Alter von 11 Jahre lebte Timberlake seine vom Vater übertragene Gesangsbegeisterung dann vor einem größeren Publikum aus, als er in der Fernsehsendung „Star Search " unter dem Namen Justin Randall Country-Songs zum Besten gab. Nur ein Jahr später tauchte der aufgeweckte Junge dann in Disneys TV-Format „Mickey Mouse Club " auf, wo er von 1993 bis 1994 als sogenanntes Mouseketeer Auftritte hinlegte. So wurden die Kinderstars der Sendung genannt. In derselben Staffel waren auch Timberlakes spätere Freundin Britney Spears und Christina Aguilera zu sehen.
Boygroup und musikalische Solo-Pfade
Aus dem „Mickey Mouse Club“ kannte Justin Timberlake auch JC Chasez, der dort ebenfalls als Mouseketeer aufgetreten war. Sie gründeten 1995 zusammen mit Lance Bass, Joey Fatone und Chris Kirkpatrick die Boyband 'N Sync, die mit Hits wie „Tearin' Up My Heart“ oder „It's Gonna Be Me“ zu einer der erfolgreichsten Gruppen der Welt avancierte. Timberlake wurde dadurch zum Superstar, der sich schließlich künstlerisch weiter entwickeln wollte. 2002 startete er deswegen eine Solokarriere, aus der das Debütalbum „Justified“ resultierte. Das weltweit erfolgreiche Werk markierte Timberlakes Abkehr vom gradlinig produzierten Pop hin zu mehr R&B-Einflüssen. Der Lohn für das musikalische Konzept waren mehrere Grammys, unter anderem in der Kategorie „Best Pop Vocal Album". In diese Zeit fiel auch die Trennung von Britney Spears, mit der er von 1999 bis 2002 liiert war. Sie wurde an der Seite Timberlakes ein Jahr später von Schauspielerin Cameron Diaz abgelöst, mit der er dann bis 2007 liiert war. Für eine möglicherweise ungewollte Aufmerksamkeit sorgte dann 2004 die sogenannte „Nipplegate“-Affäre. Timberlake entblößte seiner Duettpartnerin Janet Jackson während der rund um den Globus ausgestrahlten „Super Bowl“-Übertragung versehentlich kurzzeitig die Brust. Im prüden Amerika war der Live-Patzer ein Skandal. Musikalisch setzte der Sänger seinen Erfolgszug fort und konnte 2006 mit dem Album „Future Sex/Love Sounds“ und Singleauskopplungen wie „My Love“, einer Zusammenarbeit mit Rapper T.I., sogar sein Vorgängerwerk toppen. Neben weiteren Grammys, darunter für „My Love“ in der Kategorie „Best Rap/Sung Collaboration“, gewann Timberlake in seiner Karriere unter anderem mehrere MTV Music Awards und BRIT Awards.
Schauspielkarriere
Bereits zu 'N Sync-Zeiten war Timberlake in einer Folge der Fernsehserie „Ein Hauch von Himmel“ zu sehen. Gemeinsam mit seinen Boyband-Mitstreitern tauchte er darin als Street-Performer auf. Nach dem unbedeutenden Einstand folgte im Jahr 2000 mit „Hilfe, ich bin ein Supermodel“ Timberlakes echtes Debüt als Schauspieler, auch wenn die Rolle eines als Model arbeitenden Mannes, der sich in eine Frau verliebt, nachdem er sie verwechselt hat, ohne künstlerischen und kommerziellen Nachhall blieb. Erst mit dem 2006 erschienenen Thriller-Drama „Alpha Dog - Tödliche Freundschaft“, das auf den wahren Ereignissen um den Drogendealer Jesse James Hollywood basiert, machte Timberlake wieder auf sich aufmerksam. Unter der Regie von Nick Cassavetes verkörperte er das Mitglied einer Clique, die einen 15-jährigen Jungen wegen Streitigkeiten mit dessen Halbbruder erst entführt und dann tötet. Timberlake profilierte sich als ernstzunehmender Schauspieler, der seine Rolle glaubwürdig interpretierte. Sehr unterschiedlich wurde dann das Südstaaten-Drama „Black Snake Moan“ aufgenommen, in dem Timberlake an der Seite von Christina Ricci und Samuel L. Jackson einen Soldaten spielte, der nach dem Ende eines Einsatzes auf der Suche nach seiner verschwundenen Freundin ist.
Durchbruch mit David Fincher
Nachdem Justin Timberlake in „Shrek der Dritte“ dem Neffen König Arthurs die Stimme geliehen hatte, durfte er in der Mike Myers Klamotte „Der Love Guru“ den gut bestückten Jacques 'Le Coq' Grandé geben, der einem Eishockeyspieler die Frau weggeschnappt. Der Film erwies sich jedoch als kommerzieller und künstlerischer Flop, was Timberlake als Napster-Gründer Sean Parker in David Finchers Biopic „The Social Network“ über Facebook-Guru Mark Zuckerberg wieder wettmachen konnte. Timberlakes facettenreiche Darstellung des visionären Internet-Unternehmers wurde von der Kritik gefeiert. Mit Jake Kasdans „Bad Teacher“ von 2011, in der Cameron Diaz eine zynische Lehrerin auf der Suche nach einem reichen Mann verkörperte, wechselte er wieder zur Komödie – es folgte auch noch die RomCom „Freunde mit gewissen Vorzügen“ mit Mila Kunis. Zuletzt war Timberlake im Sci-Fi-Film „In Time - Deine Zeit läuft ab“ zu sehen. Unter der Regie der Coen-Brüder hat er in „Inside Llewyn Davis“ 2012 die Gelegenheit, an seinen „Social Network“-Erfolg anzuknüpfen.