Eine Schauspielkarriere kann auf unterschiedlichsten und mitunter kuriosen Wegen ihren Anfang finden. Die des Australiers Eric Bana soll im Wohnzimmer der Familie ihre erste Sternstunde erlebt haben, als der damals gerade einmal Sechsjährige die Verwandtschaft mit einer treffenden Imitation seiner Großmutter begeisterte. So wundert es auch nicht, dass Bana sich zunächst als Stand-Up-Comedian und Imitator bekannter Hollywoodgrößen einen Namen machte, bevor er das australische Fernsehpublikum und schließlich auch die Traumfabrik eroberte.
Als Comedian in die Herzen der Australier
Eric Banadinovic wurde am 9. August 1968 als Sohn eines kroatischstämmigen Vaters und einer deutschen Mutter in Melbourne geboren. Trotz seines früh erkennbaren Talents als Schauspieler zog Bana eine entsprechende Karriere zunächst nicht in Erwägung und hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Nichtsdestotrotz blieb er durch kleinere Stand-Up Auftritte seiner komödiantischen Leidenschaft treu und trat etwa im Melbourne Castle Hotel auf, wo er gleichzeitig als Barmann arbeitete. Erste TV-Erfahrung sammelte Bana dann 1993 in einer australischen Late Night-Show. Nach seinem Auftritt wurden die Produzenten der australischen Sketchcomedy „Full Frontal“ auf ihn aufmerksam und engagierten ihn. Dank seiner Imitation von Hollywoodstars wie Arnold Schwarzenegger oder Tom Cruise wurde er landesweit bekannt und bekam neben einem Fernsehfilm 1997 sogar eine eigene TV-Show mit dem Namen „The Eric Bana Show“. Im gleichen Jahr wirkte er auch erstmals in einer Kinoproduktion mit, dem australischen Low-Budget Erfolg „My Home Is My Castle“. 2000 gelang ihm schließlich mit einem brutalen Registerwechsel als berüchtigter Gangster Chopper Read in dem Biopic „Chopper“ auch der Durchbruch als Charakterdarsteller.
Hollywood ruft mit Hulk und Hector
Bereits ein Jahr später erhielt Eric Bana von Ridley Scott seine erste Hollywoodrolle. In dem Kriegsdrama „Black Hawk Down“ war er neben Josh Hartnett und Ewan McGregor als Teil einer US-Task-Force zu sehen, die in den somalischen Bürgerkrieg verwickelt wird. Nachdem er 2002 erneut für eine australische Low-Budget Komödie („The Nugget“) vor die Kamera trat, gelang Bana wenig später auch in Hollywood der Durchbruch. Für den Animationsspaß „Findet Nemo“ lieh er 2003 dem Hai „Hammer“ seine Stimme und verkörperte in Ang Lees Comicverfilmung „Hulk“ den titelgebenden, cholerischen Actionhelden Dr. Bruce Banner. 2004 kam er als ehrenhafter Königssohn Hector in Wolfgang Petersens Schlachtenepos „Troja“ neben Brad Pitt, Orlando Bloom und Diane Kruger in die Kinos. Obwohl der Film kommerziell erfolgreich war, wurde Banas Eignung für Hollywoodblockbuster anschließend von vielen Kritikern in Frage gestellt.
Mit Charakterrollen zum überzeugenden Hollywoodstar
Doch ein Jahr nach „Troja“ überzeugte Eric Bana dann auch die Kritiker. Als Mossad Agent Avner begeisterte er in Steven Spielbergs Drama „München“ über die Geiselnahme israelischer Athleten während der olympischen Spiele 1972. Seine Eignung für romantische Tragikomödien mit Tiefgang bewies er anschließend neben Drew Barrymore in Curtis Hansons „Glück im Spiel“. Seine glaubhafte Verkörperung des Spielsüchtigen Huck Cheever brachte ihm ausdrückliches Lob vieler Rezensenten ein. Neben einem erneuten Ausflug in die australische Kinolandschaft festigte Bana seine Position in Hollywood mit unterschiedlichsten Produktionen. Während er 2008 in dem Historiendrama „Die Schwester der Königin“ als blasphemischer Frauenheld und britischer König Henry VIII von Scarlett Johansson und Natalie Portman umworben wurde, war er ein Jahr später als furchteinflößender Bösewicht Nero in dem Kultreboot „Star Trek - Die Zukunft hat begonnen“ unter der Regie von „Lost“-Regisseur J.J. Abrams zu sehen. 2009 trat er mit Adam Sandler und Seth Rogen für die Tragikomödie „Wie das Leben so spielt“ über das Leben eines Stand-Up Comedians vor die Kamera und war in dem Romantikdrama „Die Frau des Zeitreisenden“ zu sehen.
2011 wird Eric Bana dann als Ex-CIA Agent in Joe Wrights Actiondrama „Wer ist Hanna?“ die zu sehen sein, 2012 wird er mit Olivia Wilde im Thriller „Blackbird“ ein kriminelles Geschwisterpaar auf der Flucht vor der Polizei verkörpern.