Nicht jeder Filmdarsteller kann von sich behaupten, nur knapp zwei Jahre nach dem Abgang von der Schauspielschule das erste große Hollywoodangebot in der Tasche zu haben - der Brite Sam Claflin, der im Jugendalter eigentlich eine Fußball-Karriere anstrebte, aber schon: Im vierten Teil der „Fluch der Karibik“-Reihe ist er der inoffizielle Ersatz für Orlando Bloom und mimt den Missionar Phillip Swift.
Vom Fußballfeld auf die Theaterbühne
Sam Claflin, der am 27. Juni 1986 in der englischen Grafschaft Suffolk zur Welt kam, hatte als Junge eine ganz klare Vorstellung davon, wie sein späteres Leben einmal aussehen sollte: Seine gesamte Kindheit über kickte der spätere Schauspieler regelmäßig, zeigte dabei einiges Talent und hatte sich fest vorgenommen, eine Laufbahn als Profifußballer einzuschlagen. Wegen einer Knöchelverletzung musste Claflin diese Pläne verwerfen, doch schon wenig später sollte sich ihm eine neue Alternative eröffnen: Während einer Schultheater-Aufführung brachte Claflins Mutter den Jugendlichen auf die Idee, doch selbst einmal an so einem Projekt mitzuwirken. Der Teenager ergriff den Ratschlag prompt, spielte seine erste Rolle in „Jesus Christ Superstar“ und entdeckte seine Leidenschaft für die Schauspielerei. Nach der Schule führte ihn diese Vorliebe an die “London Academy of Music and Dramatic Art“, an der er 2009 seinen Abschluss erlangte.
Von der Theaterbühne auf die Mattscheibe
Noch während seiner Schauspiel-Ausbildung sicherte sich Sam Claflin seine erste TV-Rolle. In der Serien-Adaption des Ken Follett-Bestsellers „Die Säulen der Erde“ spielte er den Ritter Richard, der mit aller Kraft um die Rehabilitierung seiner Familie kämpft. Für die mittelalterliche Rolle musste der 1,80 m große Jungdarsteller extra reiten lernen. Die Mühe hat sich gelohnt, denn er konnte neben erfahrenen Mimen wie Rufus Sewell oder Donald Sutherland durchaus bestehen. Weitere Fernsehrollen folgten in der Miniserie „Any Human Heart“ mit Hayley Atwell und Gillian Anderson und im Sci-Fi-Abenteuer „Lost Future - Kampf um die Zukunft“ neben Sean Bean.
Von der Mattscheibe auf die große Leinwand
Im Jahr 2010 erhielt Sam Claflin dann die Zusage für gleich zwei prestigeträchtige, darunter auch für den vierten Teil der erfolgreichen „Pirates of the Caribbean“-Reihe. Zuvor stand das einstige Kicker-Talent aber für das Fußball-Drama „United“, das vom Flugzeugabsturz des Manchester United-Teams und dem anschließenden Comeback der Mannschaft handelt, vor der Kamera. Die Produktion des britischen Senders BBC ist mit "Doctor Who" David Tennant und Dougray Scott als Managerlegende Matt Busby hochkarätig besetzt und brachte Claflin viel Kritikerlob. In Rob Marshalls „Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten“ mimt Claflin dann den jugendlichen und etwas naiven Missionar Phillip Swift. Damit ist der selbstkritische Brite nur zwei Jahre nach seiner Schauspielausbildung schon an der Seite von Johnny Depp und Penélope Cruz zu sehen. Und im März 2011 konnte er schon wieder eine Hollywood-Rolle an Land ziehen - im Fantasy-Abenteuer „The Seventh Son“, für das auch Jeff Bridges und Julianne Moore im Gespräch sind.