Noch vor seinen ersten Erfolgen als Schauspieler und dem Aufstieg zu einem der Shooting-Stars des deutschen Films konnte Frederick Lau in gänzlich anderen Bereichen für Aufsehen sorgen: Er war Berliner Judomeister und mit seiner Eishockey-Jugendmannschaft gar Deutscher Meister. Diese rauen Sportarten passen gut zum Image des Jungdarstellers, der vornehmlich durch düstere Rollen bekannt geworden ist. Vor allem der Part des soziopathischen Marc in Philip Kochs gefeiertem Gefängnis-Drama „Picco“ verhalf ihm zu großer Aufmerksamkeit.
Als Psychopath zum Erfolg
Der 1989 in Berlin geborene Frederick Lau kam bereits im zarten Alter von zehn Jahren zum Fernsehen, zunächst mit einer Rolle in der Serie „Achterbahn“. Danach war Lau in zahlreichen weiteren Fernsehproduktionen zu sehen, so etwa in „Die Polizistin“, „Drei Stern Rot“ (beide 2000) oder in „Jonathans Liebe“ (2001). Einen ersten größeren Erfolg als Darsteller markierte das Jugenddrama „Wer küsst schon einen Leguan?“, für das der Nachwuchsmime prompt seine ersten Auszeichnungen erhielt. Nach der ersten Kinohauptrolle im Drama „Der Brief des Kosmonauten“ wechselten sich diverse „Polizeiruf 110“- und „SOKO“-Auftritte mit Rollen in Filmen wie „Das fliegende Klassenzimmer“, „Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen“ und dem Neo-Heimatfilm „Bergkristall“ von 2004 ab. In Dennis Gansels Erfolgsverfilmung des kontroversen Bestsellers „Die Welle“ war er 2008 als ebenso fanatischer wie übersensibler Außenseiter Tim Stoltefuss neben Jürgen Vogel zu sehen. Für seine überzeugende Darstellung erhielt Lau den Deutschen Filmpreis als Bester Nebendarsteller, die Rolle des mental instabilen Jugendlichen war zu seiner Spezialität geworden.
Vielbeschäftigt in eine verheißungsvolle Zukunft
Den exakt gleichen Typus des „Problem-Jugendlichen“ wie in „Die Welle“ verkörperte Frederick Lau noch im gleichen Jahr im Drama „Freischwimmer“. Die größte Aufmerksamkeit jedoch wurde ihm für seinen unbarmherzigen Auftritt in „Picco“ zuteil – Lau spielte in dem auf einem wahren Fall beruhenden Drama, das 2010 für Aufsehen in Cannes sorgte, den sadistischen JVA-Häftling Marc. Ähnlich gelagert ist auch die Rolle, die er in „Was du nicht siehst“ übernommen hat; darin spielt er an der Seite von Alice Dwyer und Ludwig Trepte den ebenso geheimnisvollen wie lebenshungrigen David. Neben seiner Tätigkeit als Kinodarsteller ist Lau weiterhin regelmäßig im Fernsehen, so etwa in der Christian-Ulmen-Sitcom „Die Snobs – Sie können auch ohne Dich“ und in der mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Hauptrolle des Frank Lehmann in „Neue Vahr Süd“ nach dem vor „Herr Lehmann“ angesiedelten Roman von Sven Regener.