44 Jahre, nachdem John Carpenter mit „Halloween – Die Nacht des Grauens“ das Slasher-Genre revolutioniert (bzw. überhaupt erst erfunden) hat, startet nun mit „Halloween Ends“ das große Finale von David Gordon Greens 2018 begonnener Reboot-Trilogie in den Kinos. Endlich treffen Michael Myers und Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) direkt aufeinander – und doch ist „Halloween Ends“ ganz anders, als es wohl die meisten von uns nach dem ultrabrutalen Gore-Fest „Halloween Kills“ erwartet hätten. Eine schöne Überraschung – denn der Showdown traut sich wirklich was und wird so das Publikum definitiv spalten, was doch viel interessanter ist als ein sicherer Abschluss, der niemanden vor den Kopf stößt, aber eben auch niemanden vom Hocker reißt.
Das Fazit der FILMSTARTS-Kritik: Nach einer gelungenen Wiederauferstehung mit „Halloween“ und dem brutalen Brückenfilm „Halloween Kills“ liefert „Halloween Ends“ nun eine unterhaltsam-schizophrene Mischung aus Absurditäten und Innovationen, die von einem grandiosen Prolog und einem würdigen Ende gerahmt wird. Gerade die wunderbar debil-kreativen Entscheidungen zum Ende hin bringen noch mal viel frischen Wind in die Reihe, werden viele Zuschauer*innen aber im selben Moment auch mit Anlauf vor den Kopf stoßen. Spalten wird dieses konsequente Trilogie-Finale sein Publikum auf jeden Fall!
Der Gewinner der Goldenen Palme in Cannes
Nach „The Square“ hat Ruben Östlund mit seiner Wohlstands-Satire „Triangle Of Sadness“ zum zweiten Mal in Folge die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes gewonnen! Dabei ist sein neuer Film, in dem ein Influencer-Pärchen an einem Yacht-Trip für Superreiche teilnimmt, bevor ein Abendessen zu einer einfach nicht enden wollenden Kotz-Orgie ausartet, durchaus nicht unumstritten – ist das nun superbissig oder einfach nur platt? Eine der großen Kino-Fragen 2022, zu der sich am besten jede*r selber eine Meinung bilden sollte.
Das Fazit der FILMSTARTS-Kritik: Nicht immer subtil, manchmal gar banal setzt Ruben Östlund in „Triangle Of Sadness“ seine Beschäftigung mit Männlichkeit und Rollenmustern fort, ohne dabei je die Schärfe oder die Präzision der beiden Trilogie-Vorgänger „Höhere Gewalt“ und „The Square“ zu erreichen.
Sehenswerte Disney-Konkurrenz aus Deutschland
Während „Die Schule der magischen Tiere 2“ die Familien-Kinocharts dominiert, kommt nun ein weiterer Kinderfilm aus Deutschland, der es sogar noch viel mehr verdient hätte, entdeckt zu werden – vor allem von noch ganz jungen Kinogänger*innen. Schließlich ist „Meine Chaosfee & ich“ eine der wenigen europäischen Animations-Produktionen, die sich vor der Hollywood-Konkurrenz nicht verstecken muss – was an hochgezüchteter Technik fehlt, wird mit Kreativität und Spaß wieder wettgemacht.
Das Fazit der FILMSTARTS-Kritik: Der eigenständige visuelle Stil sowie die turbulent-temporeiche, zwischendurch sogar richtig spannende Story um Freundschaft und Selbstvertrauen sorgen für eines der schönsten Animationsabenteuer aus europäischer Produktion der letzten Jahre.