In Folge 6 der Amazon-Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ mit dem Titel „Udûn“ geht es richtig zur Sache: Der gefallene Elb Adar (Joseph Mawle), Vater der Orks und ehemaliger Diener von Morgoth und Sauron, will für seine Uruks eine neue Heimat erschaffen. Dafür braucht er jedoch das mysteriöse Schwert, das eigentlich ein Schlüssel ist – und muss es erst mal von Arondir (Ismael Cruz Cordova), Bronwyn (Nazanin Boniadi) und Co. zurückbekommen. Es kommt zu Kämpfen, bei denen die Menschen aus Númenor, Halbrand (Charlie Vickers) und Galadriel (Morfydd Clark) den Südländern zu Hilfe eilen – doch es nützt alles nichts…
Das ist der Zweck des Schwerts und der Tunnel
Denn Adar trickst Galadriel und Halbrand aus. Während sie denken, sie hätten dem Ork-Vater das Schwert abgenommen, hat der Waldreg (Geoff Morrell) damit beauftragt, das Schwert einzusetzen – und es ist tatsächlich ein Schlüssel, sogar richtig einer, der irgendwo reingesteckt und umgedreht wird. Ausgelöst wird damit nicht etwa Magie oder eine dunkle Macht, sondern ein Mechanismus: Ein Damm in der Nähe von Ostirith bricht und das Wasser flutet durch die von den Orks gegrabenen Tunnel (jetzt kennen wir auch endlich deren Nutzen!) bis zum Schicksalsberg.
Der Vulkan, der am Ende ausbricht, ist nämlich eben dieser: Der Orodruin, auch Schicksalsberg (im Original: Mount Doom) genannt, den wir aus „Der Herr der Ringe“ kennen. In seinen Feuern wird Sauron den Einen Ring schmieden und dort wird er am Ende des Ringkriegs auch wieder zerstört. Das Wasser trifft auf das Magma im Inneren des Vulkans und der Ausbruch wird ausgelöst (durch Dampf/Druck – in diesem Punkt sind wir leider auch keine Experten, aber es wird etwas mit dem Zusammentreffen von Magma, Wasser und Luft zu tun haben).
Der Schicksalsberg verdunkelt die Südlande
Aber warum wollte Adar den Vulkan ausbrechen lassen? Durch Rauch und Asche wird nun die Sonne verdunkelt – wir erinnern uns: In Mordor ist es immer düster. So können nun die Orks ohne Angst vor Tageslicht im Freien leben, Adar hat ihnen also die versprochene Heimat beschafft. Und dieses Land wird bald nicht mehr Südlande genannt werden, sondern eben Mordor.
Denn wir haben das ja schon zuvor auf der Karte gesehen, als Galadriel das Symbol von Sauron entschlüsselt hat: In der Serie liegen die Südlande dort, wo später Mordor sein wird. Wichtige geographische Punkte sind unter anderem eben der Schicksalsberg, aber auch das Tal von Udûn, nach dem die Folge unter anderem benannt ist. Dort wird später das Schwarze Tor stehen, der Eingang nach Mordor, das wir ebenfalls schon aus „Der Herr der Ringe“ kennen.
Ist Galadriel tot?
Bleibt noch die Frage, was ganz am Ende der Folge mit Galadriel passiert. Die Elbin blickt reglos der nahenden Feuersbrunst entgegen – und wird von dieser verschluckt. Ist Galadriel jetzt etwa tot? Einen Moment lang soll das Publikum dies wahrscheinlich glauben…
Aber der Cliffhanger ist gar kein richtiger, denn wir müssen nicht bis zu Folge 7 warten, bis er aufgelöst wird. Schon der Trailer, der im Anschluss an Folge 6 zumeist automatisch ausgegeben wird, zeigt, dass Galadriel natürlich überlebt hat. Vermutlich war es weniger Feuer, das sie verschluckt hat, sondern eher eine glutdurchsetzte Aschewolke.
Mordor nimmt also nun langsam die Form an, die wir aus Tolkiens Büchern und den Filmen von Peter Jackson kennen. Und erst einmal dürfte es Adar und seinen Orks unterstehen. Aber da ist ja immer noch Sauron, von dem Adar behauptet, ihn getötet zu haben. Sauron ist natürlich nicht tot – entweder hat Adar gelogen oder aber er wurde von Sauron getäuscht. Und auch Sauron will in Mordor herrschen und es zu einem Reich machen, in dem das Böse nicht nur fortbesteht, sondern sogar gedeiht, wie bereits zuvor in der Serie enthüllt wurde...
Wie dieser Handlungsstrang aufgelöst wird, erfahren wir vielleicht schon in Folge 7 von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“, die am 7. Oktober 2022 zu Amazon Prime Video kommt.
Wer ist der Meteoriten-Mann in "Die Ringe der Macht"? Dieser wichtige Hinweis ist in Folge 5 versteckt