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    Schauspieler-Wechsel & Zeit-Chaos in "House Of The Dragon": Macher verteidigt Zeitsprünge im "Game Of Thrones"-Prequel
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Seit er bei Staffel 8 mit seiner Kollegin Annemarie sechs Wochen lang in Westeros gelebt hat, gehört Julius zu den "Game Of Thrones"-Spezialisten der Redaktion und stürzt sich nun auch begeistert auf "House Of The Dragon" & Co.

    Schon wieder ein Zeitsprung bei „House Of The Dragon“ – und was für einer. Viele Fans beklagen zu Recht die neuen Figuren und Darstellerwechsel. Showrunner Ryan J. Condal sieht das naturgemäß etwas anders und schwärmt vom bedächtigen Tempo der Serie:

    HBO

    House Of The Dragon“ und die Zeitsprünge: Das entwickelt sich mehr und mehr zu einem großen Thema bei der neuen „Game Of Thrones“-Serie. Und das nicht nur, weil dadurch immer wieder neue Charaktere eingeführt und etablierte Figuren neu besetzt werden müssen, und sich das Publikum ständig an neue Gesichter gewöhnen muss. Es sorgt durchaus auch für Ungereimtheiten in der Handlung und der Figurenzeichnung, wie wir schon in unserer Kritik zu den ersten sechs Episoden geschrieben haben.

    „House Of The Dragon“-Showrunner Ryan J. Condal sieht das jedoch – womöglich wenig überraschend – anders. Im Gespräch mit dem US-Branchenmagazin The Hollywood Reporter verteidigt Condal so die Entscheidung, die ganze Vorgeschichte des „Tanz der Drachen“ genannten Targaryen-Bürgerkriegs in einer Staffel zu erzählen – und kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus.

    „Ich finde das Tempo und die Struktur der Geschichte, die wir in der ersten Staffel erzählen, großartig“, so Condal gegenüber dem Hollywood Reporter. „Es ist komplex. Die Geschichte erstreckt sich über eine weite Zeitspanne, weil Kinder verheiratet werden, aufwachsen und Kinder bekommen müssen, die dann selbst aufwachsen, damit wir erzählen können, wie dieser generationsübergreifende Krieg ausgetragen wird“.

    "Das gibt’s nur bei HBO"

    Der US-Sender HBO (bei dem auch schon „Game Of Thrones“ lief) habe ihm und seinem Showrunner-Kollegen Miguel Sapochnik die Gelegenheit gegeben, diese Geschichte auf sehr bedächtige und von den Figuren vorangetriebene Art und Weise zu erzählen.

    „Darum ist das auch eine HBO-Premium-Serie im Gegensatz dazu, was wir bei einem anderen Sender hätten drehen müssen“, so Condal. „Die meisten anderen Sender hätten nicht die Geduld oder den Mut, uns diese Art von Geschichte zu erlauben.“

    Doch so wie die Geschichte bei „House Of The Dragon“ erzählt werde, sei der einzige richtige Weg. „Wir bringen alles in Stellung, sodass man alle Figuren versteht, sobald der erste Schwertschlag fällt – wo sie sind und warum sie dort sind. Die ganze Geschichte ist da, anstatt dass sie nur durch Exposition erzählt wird. Man kann sehen, wie alles passiert.“

    Slow Burn statt Spektakel

    Es sei wirklich ein großer Vorteil, wenn man sich Zeit nehme, um die Figuren richtig kennenzulernen, weil sich diese Investition auszahle. „House Of The Dragon“ verlaufe eher gemächlich, doch es gebe genug, um das Publikum bei der Stange zu halten. „Wir haben bewusst versucht, uns vom Spektakel abzuwenden, damit wir das richtig machen können, wenn wir zum Spektakel zurückkehren.“

    Damit hat Ryan Condal natürlich grundsätzlich recht: Die Figuren richtig auszuarbeiten und kennenzulernen, ist die ideale Voraussetzung für einen Bürgerkrieg, bei dem man keiner Seite so richtig die Daumen drücken kann, weil einem alle Figuren ans Herz gewachsen sind. Ob das jedoch in der ersten Staffel „House Of The Dragon“ bislang wirklich gelungen ist, darüber lässt sich streiten.

    Ein Harwin Strong/Kraft (Ryan Corr) mag für die weitere Handlung nicht besonders wichtig sein, trotzdem bleibt sein Tod in Folge 6 eher wirkungslos, weil man die Figur nie richtig kennengelernt hat. Und eine Mysaria (Sonoya Mizuno), die in Zukunft durchaus noch wichtig werden dürfte, ist bislang komplett unterentwickelt.

    Die bessere Entscheidung wäre es also womöglich gewesen, jeder Generation von Figuren in „House Of The Dragon“ eine Staffel zu widmen und den Bürgerkrieg erst in Staffel 3 ausbrechen zu lassen. Das Erzähltempo wäre so zwar NOCH bedächtiger und langsamer gewesen, aber Condal und Sapochnik hätten wirklich genug Zeit für alle Figuren gehabt...

    Mysaria wer? Darum sind die Zeitsprünge in "House Of The Dragon" ein Problem
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