Splatter wird oftmals gleichgesetzt mit Horror, doch so ganz stimmt das ja eigentlich nicht. Denn auch wenn in Splatterfilmen, egal ob nun bitterböse Gewaltorgie oder spaßig-kurzweilige Metzelei, der rote Lebenssaft in besonders üppigen Mengen vergossen wird, lässt sich dadurch nicht zwangsläufig auch gleich ein Genre zuordnen. Eines der berühmtesten Beispiele, die dies unterstreichen, ist „Story Of Ricky“ von Regisseur Ngai Choi Lam („The Seventh Curse“)
Der Martial-Arts-Actioner von 1991 macht seiner gefeierten und überaus brutalen Manga-Vorlage alle Ehre und wird von Fans und Fachpresse seit jeher nicht zuletzt für seine herrlich kreativen, völlig ausufernden Gewaltspitzen, wie man sie in dieser Form sowohl davor als auch danach kaum zu sehen bekam, gefeiert. Doch so folgte schließlich auch, was folgen musste: Die ungekürzte Fassung von „Story Of Ricky“ landete in Deutschland nicht nur auf dem Index, sondern wurde obendrein auch noch beschlagnahmt. Wer den Film ungekürzt sehen wollte, hatte es in Deutschland also lange Zeit richtig, richtig schwer. Doch diese Probleme gehören nun der Vergangenheit an.
Nach ganzen 23 Jahren wurde „Story Of Ricky“ nun endlich vom Index gestrichen. Das bedeutet, dass nach einigen streng limitierten Sammlereditionen, die bereits in den vergangenen Jahren in Österreich erschienen sind, demnächst auch eine offizielle deutsche Uncut-Auswertung des Films im Heimkino erfolgen wird. Nameless Media sicherte sich dafür bereits die Rechte.
Das ist "Story Of Ricky"
Der international auch als „Riki-Oh“ bekannte Action-Splatter basiert auf dem gleichnamigen Manga von Masahiko Takajo und Tetsuya Saruwatari und ist nicht nur in unsren Listen der besten Manga-Adaptionen aller Zeiten sowie der besten Splatterfilme aller Zeiten vertreten, sondern gehört zudem auch zur exklusiven Riege der sogenannten CAT-III-Filme. Jene Einstufung erhielten vor allem in den 80ern und 90ern besonders harte, in vielen Ländern sogar verbotene Filme aus Hongkong, so etwa auch der Kriegs-Exploitationer „Men Behind The Sun“ oder John Woos „Bullet In The Head“.
Ob die Geschichte des unschuldig für den Mord an seiner Freundin verurteilten Ricky (Siu-Wong Fan, „Ip Man“), der seine Haft dennoch absitzen will, bis er sich schließlich gegen die korrupte Obrigkeit in der Haftanstalt brutal zur Wehr setzt, aber auch tatsächlich Index-Material ist? Darüber debattieren Fans seit vielen Jahren. Fakt ist, dass es kaum Actionfilme gibt, die derart blutgetränkte Unterhaltung bieten.
Gleichzeitig ist all das aber derart überzogen, dass Realität und Fiktion hier niemals zu verschwimmen drohen. So oder so: Allein die Szene, in der Ricky mit einem Faustschlag in den Körper eines seiner Widersacher eindringt und dieser daraufhin mithilfe seines eigenen Darms versucht, den Titelhelden zu erwürgen, ist Splatterkino für die Ewigkeit.
Wer sich die kommende deutsche Veröffentlichung von „Story Of Ricky“ ins Regal stellen will, muss sich noch eine Weile gedulden und sollte dann zudem damit rechnen, dass der Film als Limited Edition erscheinen wird, um die sich Sammler reißen werden. Wer schon einmal versucht hat, eine exklusive Veröffentlichung von Nameless Media zu erwerben, weiß jedenfalls, wovon wir sprechen: Hier muss man richtig schnell sein und auch das nötige Glück haben, um am Ende nicht leer auszugehen. Doch es gibt Alternativen – und zwar schon jetzt:
» "Story Of Ricky": Uncut-Blu-ray bei Amazon*
Während ihr auf dem Zweitmarkt sicherlich noch einige Kopien der bereits erschienenen österreichischen Editionen finden dürftet, werden all jene, die Filme ohnehin lieber im Originalton schauen, auf Amazon fündig. Hier gibt es die herausragende britische Blu-ray von 88 Films mit toller Bild- und Tonqualität und stylischem Cover bereits für verhältnismäßig schlanke 15 Euro (Chinesisch & Englisch).
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