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    Sorry, "House Of The Dragon" – aber das Finale von Folge 3 war eine echte Enttäuschung!
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Seit er bei Staffel 8 mit seiner Kollegin Annemarie sechs Wochen lang in Westeros gelebt hat, gehört Julius zu den "Game Of Thrones"-Spezialisten der Redaktion und stürzt sich nun auch begeistert auf "House Of The Dragon" & Co.

    „House Of The Dragon“ Folge 3 hatte für mich die erste Enttäuschung der Staffel in petto: Es hat sich ausgespeist für den Krabbenspeiser. Der frühe und sehr antiklimaktische Tod von Craghas Drahar zeigt, wie überflüssig die Figur eigentlich war.

    HBO

    +++ Meinung +++

    Das war's also schon wieder mit dem Krabbenspeiser: In der ersten Folge „House Of The Dragon“ wurde Craghas Drahar (Daniel Scott-Smith) kurz erwähnt, in Folge 2 war er dann am Schluss zu sehen – und in Folge 3 findet er dann auch schon wieder sein Ende. Und das war leider ziemlich enttäuschend in einer ansonsten ziemlich guten Episode von „House Of The Dragon“.

    Wie beim Nachtkönig oder Snoke? Nein!

    Eine Figur wird als große Bedrohung aufgebaut, die Fans rätseln und spekulieren, was es damit wohl auf sich haben könnte, doch bevor es irgendwelche spannenden Enthüllungen geben kann, wird sie schon wieder abgemurkst: Natürlich bietet sich hier wahlweise der Vergleich zum Nachtkönig aus „Game Of Thrones“ oder Snoke aus „Star Wars: Die letzten Jedi“ an.

    Doch darum geht es mir eigentlich überhaupt nicht. Ich bin nicht enttäuscht, weil ich gerne noch mehr über den Krabbenspeiser erfahren hätte. Was hätten mir die Showrunner Miguel Sapochnik und Ryan J. Condal auch über Craghas Drahar erzählen sollen? Wann er an Grauschuppen erkrankt ist? Wo er die gruselige Maske gefunden hat? Dass er ein illegitimer Sohn von König Viserys ist und sich an den Targaryens rächen will?

    Das wahre Problem mit Craghas Drahar

    Mein Problem mit dem Krabbenspeiser ist ein anderes (beziehungsweise eigentlich zwei andere): Eine solche Antagonistenfigur für anderthalb Folgen so groß aufzubauen und sie dann wieder abzusägen – das ist einfach schlampig erzählt. Die Leinwandzeit hätte man deutlich besser nutzen können.

    Ein wenig erinnert das an die Handvoll Storylines, die in „Game Of Thrones“ angedeutet und dann nie zu Ende geführt wurden. Ich könnte mir daher vorstellen, dass Craghas Drahar mal eine größere Rolle in der ersten Staffel „House Of The Dragon“ gespielt hat, die Rolle dann aber aus Zeitgründen nach und nach zusammengestrichen wurde.

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    Dann hätte man aber auch gleich ganz auf den Krabbenspeiser verzichten und die Piraten der Triarchie auf den Trittsteinen von einem namenlosen Admiral anführen lassen können. Denn Craghas Drahar erfüllt strenggenommen keine wirkliche Funktion in der Handlung. In der Form wie wir die Figur in „House Of The Dragon“ sehen, ist sie eigentlich überflüssig. Und das führt mich zu meinem zweiten Punkt:

    Enttäuschender Abgang

    Ich denke, die Idee hinter dem Krabbenspeiser war, einen Widersacher für Daemon Targaryen (Matt Smith) einzuführen. Eine Figur, an der er sich reiben kann, an der er zu scheitern droht und die er schließlich überwindet und dann als neuer Daemon auf der anderen Seite herauskommt. Doch um eine solche Wandlung sinnvoll und nachvollziehbar zu gestalten, muss man dann auch das Duell der beiden Figuren zeigen.

    Dass Daemon hier einfach nur in die Höhle rennt und anschließend mit dem abgehackten Oberkörper von Craghas Drahar wieder herauskommt, ist wohl die Definition von antiklimaktisch.

    Umso enttäuschender ist das auch, weil in „House Of The Dragon“ vorher mit der Actionszene am Strand durchaus eine Geschichte erzählt wird: Wir sehen Daemon als wilden, instinktiven Kämpfer, der zu sterben bereit ist und wohl auch tatsächlich seinen Tod gefunden hätte, wenn nicht die Velaryons und ihre Soldaten aufgetaucht wären. Und „Shang-Chi“ oder zuletzt „Obi-Wan Kenobi“ haben kürzlich erst wieder bewiesen, dass auch in Hollywood-Produktionen eine Geschichte in Form eines Duells erzählt werden kann.

    „House Of The Dragon“ Folge 4 erscheint am 12. September 2022 auf Sky und WOW (ehemals Sky Ticket).

    "House Of The Dragon": Ein Velaryon als Drachenreiter – bricht die Serie hier den "Game Of Thrones"-Kanon?

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