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    "Star Wars 8" lässt grüßen: Jetzt hat auch "Game Of Thrones" das Snoke-Problem

    Im Internet finden sich unzählige Theorien zu „Game Of Thrones“ und besonders auch zum Hintergrund des Nachtkönigs. Nach der 3. Folge der 8. Staffel haben sich diese nun allesamt erledigt. Doch ist das wirklich ein Grund sich zu beschweren?

    HBO / Lucasfilm

    +++ Meinung +++

    Neben „Avengers 4“ und „Star Wars“ ist „Game Of Thrones“ wohl das Thema, zu dem es die meisten Fantheorien im Netz gibt. Egal ob zum Ende, zu Azor Ahai oder dazu, wer der Nachtkönig (Vladimir Furdik) jetzt eigentlich wirklich ist: Immer wieder verbreiten sich auf Reddit und Co. neue Theorien, in denen jemand meint, die endgültige Antwort gefunden zu haben.

    Doch in der achten Staffel von „Game Of Thrones“ haben sich die Macher bislang dazu entschieden, auf große Enthüllungen und schockierende Plot-Twists zu verzichten: Weder ist der Nachtkönig heimlich nach King’s Landing geflogen, noch stellte sich ihm eine Figur als Prinz, der verheißen wurde, entgegen, noch kam am Ende raus, dass er in Wahrheit der allererste Stark-König ist (oder sonst eine legendäre Figur mit einem Bezug zur Handlungsgegenwart von „Game Of Thrones“). Stattdessen wird er von Arya (Maisie Williams) getötet, bevor wir mehr über ihn erfahren.

    Nicht nur Fanservice

    Die enttäuschten Reaktionen vieler Fans ließen natürlich nicht lange auf sich warten und sind auch zu einem gewissen Grad völlig nachvollziehbar. Es ist nur menschlich, sich die lange Wartezeit auf die achte Staffel (immerhin knapp 20 Monate) mit dem Spinnen von allerlei Theorien zu vertreiben. Doch nur weil sich die Fans im Internet so lange in mal clevere, mal lustige und mal verrückte Theorien versteigen, bis es dann endlich weitergeht, bedeutet das nicht, dass die Macher dann auch eine dieser Theorien erfüllen müssen – ganz im Gegenteil.

    Die letzte Staffel „Game Of Thrones“ kann und darf nicht nur Fanservice sein, sondern muss eben auch in sechs Folgen (das ist ziemlich wenig!) eine epische, acht Staffeln umfassende Saga zu Ende bringen. Und sie muss eben auch eine sinnvolle, stringente Geschichte erzählen, die nicht ständig mit irgendwelchen Enthüllungen und Twist daherkommt, nur weil sich das ein (im Vergleich zur „Game Of Thrones“-Gesamtzuschauerschaft sehr geringer) Teil der Fans im Internet wünscht. Da bleibt keine Zeit für große Schlenker und Exkurse.

    Wie bei "Star Wars 8"

    Mit einem ganz ähnlichen Problem hatte damals auch schon „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ zu kämpfen. In den zwei Jahren seit „Das Erwachen der Macht“ entstanden unzählige Theorien zu Reys (Daisy Ridley) Eltern und dem Hintergrund von Bösewicht Snoke (Andy Serkis). Beide Mysterien klärte Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson in „Die letzten Jedi“ dann auf konsequent unspektakuläre Weise: Reys Eltern waren alkoholsüchtige Schrotthändler und Snoke wird unzeremoniell getötet, bevor wir mehr über ihn erfahren können. Beides kam bei vielen Fans eher weniger gut an.

    Ich will nicht so tun, als ob ich „Die letzten Jedi“ für ein fehlerloses Meisterwerk halte. Doch der Umgang mit Snoke und Reys Eltern passt perfekt zu „Star Wars 8“: Dass jeder ein Held sein kann, nicht nur Figuren mit einem großen Namen, ist eines der zentralen Themen. Und ein komplizierter Antiheld/Bösewicht wie Kylo Ren (Adam Driver) ist viel interessanter als das von Snoke personifizierte reine Böse. Doch das wurde eben von vielen Fans ignoriert, die sich stattdessen lauthals darüber beschwerten, dass sich keine der unzähligen Theorien als richtig herausgestellt hatte.

    Die Wahrheit kann nur enttäuschen

    Doch selbst wenn man argumentiert, dass es für „Star Wars 8“ viel besser gewesen wäre, wenn sich Snoke als Cousin des Imperators herausgestellt hätte, oder dass die achte Staffel „Game Of Thrones“ dramaturgisch davon profitiert hätte, dass der Nachtkönig in Wahrheit ein zeitreisender Bran Stark ist: Ich glaube, dass eine solche Enthüllung ebenfalls nur für Enttäuschung unter den Fans gesorgt hätte. Die Erwartungshaltung war einfach riesig und egal, welche Erklärung sich die Macher auch hätten einfallen lassen: Die über Jahre hinweg aufgepeitschten Erwartungen der Fans können gar nicht zufriedenstellend erfüllt werden.

    So gesehen ist es wohl die klügere Vorgehensweise, solch heiß debattierten Fragen für immer ein Mysterium bleiben zu lassen – egal, ob bei Snoke oder beim Nachtkönig.

    Zu diesem Artikel gehört im Titelbild und folgenden Hinweis eine Anzeige für Sky Ticket. Der Artikel selbst ist nicht Teil der Anzeige und wurde inhaltlich und thematisch unabhängig von Sky Ticket konzipiert und veröffentlicht.

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