+++ Meinung +++
Filme aus Indien haben es oft schwer, auch im Westen ein großes Publikum zu finden. Zu unterschiedlich sind die Sehgewohnheiten zwischen den verschiedenen Kulturen und so sind vor allem die berüchtigten Bollywood-Gesangsnummern auch für viele Deutsche ein Grund dafür, indischen Filmen erst gar keine Chance zu geben. Doch ich bin überzeugt davon, dass „Bahubali: The Beginning“ auch viele westliche Fantasy-Fans bestens unterhalten wird: Wenn ich nur einen einzigen Film aus Indien empfehlen dürfte, dann wäre es dieses überwältigende Schlachtenepos!
„Bahubali: The Beginning“ ist aktuell noch bei Amazon Prime Video zu sehen, aber nur noch bis einschließlich Dienstag, den 30. August. Wenn ihr diese Perle des indischen Blockbuster-Kinos nachholen wollt, solltet ihr euch nicht mehr allzu lange damit warten.
›› "Bahubali: The Beginning" bei Amazon Prime Video*
Ihr könnt den Film völlig umsonst anschauen, wenn ihr einfach ein 30-tägiges Probeabo für Amazon Prime abschließt. Das geht jedoch nur in dem Fall, wenn ihr diese Option nicht schon in der Vergangenheit genutzt habt. Anschließend müsst ihr nur noch darauf achten, das Abo vor Ablauf des Testzeitraums wieder zu kündigen.
» "30-tägiges Probeabo von Amazon Prime Video*
Darum geht es in "Bahubali: The Beginning" auf Amazon Prime Video
Im antiken indischen Königreich Mahishmati wird eine Frau mitsamt ihrem Baby von Soldaten verfolgt und stürzt in einen Fluss. Während sie in der Strömung ertrinkt, schafft sie es mit letzter Kraft ihren jungen Sohn über Wasser zu halten. Das Kind überlebt und wird von den Bewohner*innen eines nahegelegenen Dorfes großgezogen. Adoptiert von der Häuptlingsfrau Sanga (Rohini) bekommt der Junge den Namen Shivudu und wächst zu einem stattlichen und kräftigen Mann (Prabhas) heran.
Dessen Abenteuerlust führt ihn eines Tages an die Spitze eines Wasserfalls, wo er die Kriegerin Avanthika (Tamannaah Bhatia) kennen lernt. Diese ist Teil einer Widerstandsgruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die gefangene Königin Devasena (Anushka Shetty) aus den Fängen des Usurpators Bhallaladeva (Rana Daggubati) zu befreien. Mit übernatürlicher Muskelkraft gesegnet wird Shivudu zum wichtigen Teil einer Rebellion und wird schon bald seine wahre Herkunft erfahren...
Eskapismus pur!
„Bahubali: The Beginning“ war bei seinem Release im Jahr 2015 mit Produktionskosten von umgerechnet 28 Millionen US-Dollar die teuerste indische Filmproduktion, die bis dato gedreht worden war, und wurde in seiner Heimat mit einem Einspielergebnis von etwa 100 Millionen Dollar zwischenzeitlich sogar der erfolgreichste Film aller Zeiten. Verglichen mit US-Blockbustern wirken diese Zahlen zwar mickrig und tatsächlich merkt man dem Film sein beschränktes Budget beim Blick auf die visuellen Effekte durchaus an. Andererseits ist es schier unglaublich, wie viel Bildgewalt und Spektakel Regisseur und Drehbuchautor S.S. Rajamouli aus seinem Epos herausholte.
„Bahubali: The Beginning“ erinnert dabei stellenweise an eine indische Variante der Zack-Snyder-Comicverfilmung „300“. Auch hier gibt es Slo-Mo-Aufnahmen von hypermaskulinen Muskelmänner, die sich durch eine Übermacht an Feinden schnetzeln. Enthauptungen und Schlachten werden stark ästhetisiert und über allem liegt ein pathetischer Schleier, der uns glauben lassen will, im Töten stecke etwas Heroisches. Das ist zwar durchaus problematisch zu betrachten, liefert aber auch beste eskapistische Unterhaltung!
Bei allen Gemeinsamkeiten mit „300“ sollte man hier aber keine düstere Metzelorgie erwarten. Stattdessen ist „Bahubali“ von einer optimistischen Abenteuerlust getrieben und die Kampfhandlungen sind teilweise so absurd, dass es für westliche Sehgewohnheiten schon unfreiwillig komisch wirkt. Dann gibt es noch die für Indien typischen Gesangseinlagen, die im krassen Kontrast zur brutalen Handlung stehen. Das mag jetzt nicht wie eine Empfehlung klingen, aber diese Skurrilität ist es, die „Bahubali: The Beginning“ so verdammt spaßig macht. Der Film nimmt sich selbst total ernst, ist aber andererseits so verspielt und over-the-top inszeniert, dass man gar nicht glauben kann, was sich da abspielt.
Die indische Antwort auf "Herr der Ringe"
Das große Highlight erwartet euch aber am Ende des 2,5-Stunden-Epos: Eine halbstündige kolossale Schlacht, die bei mir Flashbacks an ähnliche Kampfhandlungen in „Der Herr der Ringe“ auslöste. Zwar nicht wegen des Produktionsaufwands – der war bei der Peter-Jackson-Trilogie natürlich um ein Vielfaches höher – sondern wegen der jederzeit spürbaren Ambition, hier inszenatorisch in die Vollen zu gehen und den Zuschauer*innen ein Spektakel abzuliefern, dass sie niemals vergessen werden.
Das deutlich geringere Budget, was sich vor allem in den Effekten widerspiegelt, macht der Film nämlich mit noch mehr Pathos, einigen überraschenden Ideen und seinem ganz eigentümlichen Charme wieder wett. Wenn etwa Shivudu im vollen Gallopp mit einer antiken Abrissbirne durch einen feindlichen Befestigungswall stürmt oder seine Widersacher mit einem goldenen Löwenkopf blutig prügelt, dann ist das alles, was ich mir von einem solchen Action-Epos wünsche. „Bahubali: The Beginning“ ist kein Meisterwerk der Filmkunst, aber einer der unterhaltsamsten Fantasy-Blockbuster, die ich je gesehen habe. Schaut ihn euch also an, solange er noch bei Amazon Prime Video verfügbar ist!
Und wenn ihr dann noch Lust auf mehr habt, könnt ihr euch anschließend auch noch die herausragende Fortsetzung „Bahubali 2: The Conclusion“ ansehen, die in der FILMSTARTS-Kritik satte 4,5 Sterne einheimste. Das Sequel gibt es aktuell bei RTL+ zum Streamen.
Bahubali 2 - The Conclusion