+++ Meinung +++
Es gibt viele Gründe, sich „Dune“ anzusehen: Ob ihr nun einfach Bock auf einen richtig bild- und soundgewaltigen Blockbuster habt, der euch audiovisuell umhaut, oder auch einfach nur großer Fan von Frank Herberts Buchvorlage seid und nach einer würdigen Verfilmung sucht. In meinem Fall hat „Dune“ 2021 aber noch aus einem anderen Grund voll ins Schwarze getroffen: Zwei Jahre zuvor wurde ich von meinen beiden Lieblings-Franchises „Game Of Thrones“ und „Star Wars“ so schwer enttäuscht (2019 erschienen „GoT“ Staffel 8 und „Star Wars 9“), dass seitdem ein großes Loch in meinem Fanherzen klaffte. Ich dachte, ich würde mich nie wieder in ein fiktives Universum verlieben können – doch dann kam „Dune“.
„Dune“ ist ein Film, der fürs Kino gemacht wurde. Wenn ihr die Chance habt, den Sci-Fi-Blockbuster auf der großen Leinwand zu sehen, dann tut das. Tatsächlich finden zumindest in großen Städten wie Berlin oder München noch vereinzelt Vorführungen statt. Falls ihr aber keine Möglichkeit in eurer Nähe habt, ist der Stream immerhin eine brauchbare Alternative. „Dune“ ist aktuell im Abo von WOW erhältlich und steht auch regulären Sky-Abonnent*innen per Sky Go ohne Zusatzkosten zur Verfügung.
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Natürlich profitiert das Meisterwerk von Denis Villeneuve („Arrival“, „Blade Runner 2049“) davon, wenn ihr eine große Bildschirmdiagonale und ein sattes Soundsystem habt. Bei WOW gibt es den Sci-Fi-Blockbuster nur in Full HD. Noch bessere Bildqualität liefert die 4K-Blu-ray.
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Doch „Dune“ hat noch mehr zu bieten als großartige Bilder, weshalb ihr selbst unter suboptimalen Bedingungen eine Menge Freude daran haben werdet.
"Game Of Thrones" trifft "Star Wars": Darum geht's in "Dune"
Paul Atreides (Timothée Chalamet) zieht gemeinsam mit seinen Eltern, dem Herzog Leto (Oscar Isaac) und dessen Gattin Lady Jessica (Rebecca Ferguson) auf den Wüstenplaneten Arrakis um. Sie wurden vom galaktischen Imperator damit beauftragt, die Produktion der Droge Spice zu übernehmen, nachdem das Haus Harkonnen diese Aufgabe offenbar nicht zufriedenstellend erledigt hat und nun von der lukrativen Einnahmequelle abgezogen wird. Doch Baron Harkonnen (Stellan Skarsgård) lässt das nicht so einfach auf sich sitzen und plant seinen Gegenschlag. Währenddessen wartet das einheimische Wüstenvolk der Fremen auf einen Erlöser, der sie und ihren Planeten von jeglicher Ausbeutung befreit...
Wie eingangs erwähnt, war ich riesiger „Game Of Thrones“- und „Star Wars“-Fan, bevor ich in beiden Fällen schwer enttäuscht wurde. „Dune“ schafft es tatsächlich, einige der Qualitäten der beiden Franchises miteinander aufleben zu lassen. Im Falle von „Star Wars“ ist dies kein Wunder, schließlich ist die „Dune“-Buchvorlage eine der größten Inspirationsquellen für die populäre Sternensaga gewesen. Auch in „Dune“ spielen große Teile der Handlung auf einem Wüstenplaneten, es gibt einen finsteren Imperator (der wie im ersten „Star Wars“-Film auch hier erstmal im Hintergrund agiert) und eine übernatürliche Fähigkeit, die der Science-Fiction noch eine Fantasy-Note hinzufügt.
Trotz des mit „Star Wars“ verwandten Settings, fühlt sich „Dune“ aber mehr an wie „Game Of Thrones“. Denn die klassische Heldenreise, die der Protagonist durchlebt, ist eingebettet in Machtkämpfe diverser großer Adelshäuser, die ihren Einfluss mal mit politischem Geschick, mal mit roher Gewalt und mal mit hinterlistigen Intrigen vergrößern wollen. Dass dabei oftmals auch mal moralisch integre oder liebgewonnene Einzelpersonen einen frühen Tod sterben, ist wie bei „Game Of Thrones“ eher die Regel als die Ausnahme.
Ein perfekt durchgestylter Sci-Fi-Epos
Das allein wäre schon packend genug, doch wer Regisseur Denis Villeneuve kennt, weiß, dass seine Filme stets auch von opulenten Bildern und einem eindringlichen Sounddesign begleitet werden. Kein Wunder also, dass „Dune“ seine sechs Oscar-Trophäen und vier weitere Nominierungen vor allem in technischen Kategorien abräumte. Es gab einfach keinen anderen Film dieser Größenordnung, der 2021 so verdammt gut und echt aussah. Man könnte meinen, ein Sci-Fi-Blockbuster wie „Dune“ würde in der heutigen Zeit mit halbgaren CGI überfrachtet sein. Doch die Effekte in der Frank-Herbert-Adaption fügen sich so perfekt in die realen Kulissen ein, dass man den Unterschied gar nicht merkt.
Das liegt aber nicht nur an Denis Villeneuves eigenem Talent. An seiner Seite hatte er mit Greig Fraser den aktuell vielleicht besten Blockbuster-Kameramann überhaupt, der mit „The Batman“ auch den visuell beeindruckendsten High-Budget-Film 2022 hingelegt hat. Gemeinsam mit dem Visual-Effects-Supervisor Paul Lambert („Blade Runner 2049“, „Aufbruch zum Mond“) kreierten Villeneuve und Fraser den dreckigen, realitätsnahen Stil, der „Dune“ zu einer unfassbar immersiven Erfahrung macht.
Statt Blue- oder Greenscreens wurden bei „Dune“ etwa „Sandscreens“ genutzt, also sandfarbene Hintergründe, die in der Post-Produktion schwieriger durch computergenerierte Hintergründe zu ersetzen sind als die üblichen blauen und grünen Varianten, dafür aber das Licht so auf die Schauspieler*innen und Kulissen reflektieren, wie man es auf einem Wüstenplaneten erwarten würde. Auch die zurückhaltende Kamera verleiht „Dune“ eine Extraportion Authentizität, da diese oft sehr nah an den agierenden Personen bleibt und die Geschehnisse aus deren Sicht zeigt, anstatt völlig entfesselt im digitalen Raum durch die Gegend zu fliegen und dabei realitätsferne Manöver zu absolvieren.
Die Kostüme, das Set-Design, der ständig aufwirbelnde Sand: All das trägt zur beeindruckenden Optik von „Dune“ bei. Doch der Sci-Fi-Blockbuster ist auch ein Genuss für die Ohren. Hans Zimmer liefert hier seinen besten Score seit Jahren ab, mit dem üblichen Zimmer-Bombast, aber auch unüblichen Elementen wie dem Kehlengesang der Sardaukar oder dem bedrohlichen Flüstern der Bene Gesserit. Generell hat hier jede größere Gruppierung seine eigenen musikalischen Merkmale, die sich deutlich voneinander unterscheiden, teils subtil miteinander kombiniert werden und viel von der Atmosphäre von „Dune“ ausmachen, die gleichermaßen futurisch als auch altertümlich anmutet.
DuneDas alles (und vermutlich noch viel mehr) hat dazu beigetragen, dass sich „Dune“ in der FILMSTARTS-Kritik nicht nur die Bestwertung von 5 Sternen sicherte, sondern auch in unserem (gemeinsam mit unserer Schwesterseite Moviepilot) durchgeführten Redaktionsranking der besten Filme 2021 auf dem ersten Platz landete. Eine deutlichere Empfehlung kann es nicht geben. Ob im Kino, auf Blu-ray oder als Stream: „Dune“ ist ein absolutes Muss!
Die besten Filme des Jahres 2021: Ein heiß erwarteter Blockbuster überragt alles*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.