„Der Gesang der Flusskrebse“ dürfte mit seinem US-Südstaaten-Setting, dem spannenden Mordfall und den aufreibenden Gerichtsszenen für jeden Fan von John-Grisham-Verfilmungen wie „Die Jury“ oder „Der Klient“ interessant sein. Mit der tragischen Kindheit und den ans Herz gehenden romantischen Verwicklungen im Leben der Protagonistin sollten dabei aber auch Anhänger*innen von Liebes- und Schicksals-Storys wie „Das Leuchten der Stille“ und „Wie ein einziger Tag“ nach den Bestsellern von Nicholas Sparks bedient werden.
Die kleine Kya wird von ihren Eltern und Geschwistern schon früh im Stich gelassen und muss lernen, auf sich allein gestellt zu überleben. Als ihr einziger Freund Tate ihr mit etwa 18 Jahren endlich Lesen und Schreiben beibringt, verliebt sie sich in ihn. Doch sie wird erneut verlassen, als der junge Mann aufs College in einer weit entfernten Stadt geht. Dann trifft sie Chase, den Star des lokalen Football-Teams. Er verführt sie mit Heiratsversprechungen, die er allerdings nie einhält – weshalb sie die Beziehung beendet. Kurz darauf wird Chase tot aufgefunden. Für die Polizei ist Kya die einzige Verdächtige …
"Der Gesang der Flusskrebse": Als Buch bereits ein Welterfolg
Anhand der eingangs genannten Referenzen verwundert es wenig, dass das vor fantastischer Naturkulisse in den Sumpflandschaften vor New Orleans gedrehte Thriller-Drama ebenfalls auf einem literarischen Welterfolg basiert. Verfasst hat die Vorlage zu „Der Gesang der Flusskrebse“ Delia Owens, die mit ihrem erstmals 2019 veröffentlichten Debütroman gleich voll durchstartete. In der Hauptrolle ist „Fresh“-Star Daisy Edgar-Jones zu sehen, unterstützt von weiteren populären jungen Mimen wie Taylor John Smith („Sharp Objects“) und Harris Dickinson aus „The King's Man: The Beginning“ sowie „Maleficent 2“. Leinwand-Veteranen wie David Strathairn aus der „Bourne“-Reihe und Garret Dillahunt („Fear The Walking Dead“) geben dem Ganzen noch zusätzlich schauspielerisches Gewicht.
Im Fazit unserer offiziellen FILMSTARTS-Kritik zur von Hollywood-Star Reese Witherspoon produzierten Regiearbeit von Olivia Newman („First Match“) heißt es: „Malerische Settings, starke Darsteller*innen und eine gute inszenatorische Balance von Love und Crime machen den „Gesang der Flusskrebse“ zu einem sommerlich-süffigen Erlebnis.
"Mein Lotta-Leben 2": Ein Feelgood-Abenteuer für Kids
2019 lernten wir in „Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo!“ die aus der Buchreihe von Autorin Alice Pantermüller bekannte Titelheldin ebenfalls im Kino kennen. Das turbulente Kids- und Familien-Abenteuer war ein solcher Hit (auch und gerade im Heimkino während der Pandemie-Lockdowns), dass mit „Mein Lotta-Leben 2 - Alles Tschaka mit Alpaka“ nun tatsächlich die von Fans erhoffte Fortsetzung folgt. In der Hauptrolle ist natürlich wieder die schon im Erstling so erfrischend authentisch aufspielende Newcomerin Meggy Hussong dabei.
Für Lotta geht es dieses Mal auf Klassenfahrt ans Meer. Aufsichtspersonen sind die superstrenge Lehrerin Frau Kackert (Sarah Hostettler) und – wie peinlich! – ausgerechnet Lottas leicht verpeilter Papa (Oliver Mommsen). Im Chaos der Abreise gesellt sich dann plötzlich auch Chanell (Cara Vondey), die etwas anstrengende kleine Schwester von Lottas bester Freundin Cheyenne (Yola Streese), mit zu der bunten Truppe im Reisebus. Noch irritierender ist für die Mädchen und ihren besten Kumpel Paul (Levi Kazmaier) nur der neue Mitschüler Rémi (Timothy Scannell), der sich ebenso spontan wie unsterblich in Lotta verknallt zu haben scheint. Da sind ein paar spannende Tage auf Amrum ja geradezu vorprogrammiert …
Eine aufregende Gruselgeschichte, die plötzlich verschwundene Chanell, wieder sehr kreative Animations-Einsprengsel und – für die Tierfreunde unter uns! – ein paar witzige Alpakas im Garten der Jugendherberge: All das reichert das Kinoerlebnis sehr angenehm zu einem, wie unsere FILMSTARTS-Kritik resümiert, echten „Feelgood-Movie an der Nordseeküste“ für die junge Zielgruppe an. Wer den ersten Film mochte, sollte hier also mindestens ebenso viel Freude haben.
"Jagdsaison": Die neue Komödie vom Regisseur von "Das schönste Mädchen der Welt"
In Form der an den Bühnen- und Literaturklassiker „Cyrano de Bergerac“ angelehnten „Das schönste Mädchen der Welt“ hat Aron Lehmann eine der besten Teenie-Romantik-Komödien der jüngeren Kino-Vergangenheit geschaffen. Mit „Jagdsaison“ kommt nun sein neuer Film in die Lichtspielhäuser, der sich an ein etwas älteres Publikum wendet. Was nicht heißt, das jüngere Leute hier nicht ebenfalls ihren Spaß haben könnten.
Die Handlung dreht sich um ein Frauen-Trio Mitte/Ende 30. Eine von ihnen ist Eva (Rosalie Thomass), die vor einer Weile von ihrem Mann für die nicht nur unverschämt attraktive, sondern obendrein auch noch supererfolgreiche Influencerin Bella (Almila Bagriacik) verlassen wurde. Noch schlimmer ist für Eva allerdings, dass sich ihre beste Freundin Marlene (Marie Burchard) blendend mit der Nebenbuhlerin versteht und mit ihr sogar delikate Geheimnisse zu teilen scheint. Auf Initiative von Bella finden sich die drei kurz darauf bei einem gemeinsamen Wochenende mit geplantem Jagdausflug in einem Luxus-Wellness-Hotel wieder. Erwartungsgemäß bricht dabei das große Chaos aus …
Die Komödie ist das deutsche Remake der hierzulande nicht in den Kinos gelaufenen, dänischen Produktion „Jagtsæson“. Hier kommt das Fazit der mit soliden drei Sternen versehenen FILMSTARTS-Kritik: Aron Lehmanns „Jagdsaison“ gibt sich lustig-frivol und endet dann doch auf recht traditionelle Weise. Zumeist schlagfertige Dialoge und die gute Chemie zwischen den drei Hauptdarstellerinnen machen den mit frontalen Gags scharf geladenen Film zu einer derb-vergnüglichen Komödie.