„Geiz ist geil!“ Unter diesem hirnrissigen Slogan fuhr – die Älteren unter uns werden sich garantiert mit Grauen erinnern – eine große Elektromarktkette aus Ingolstadt zu Beginn des neuen Millenniums eine jahrelange Werbekampagne. Diese zielte auf den Sparwahn der Kunden ab und war damit enorm erfolgreich. So sehr sogar, dass der Spruch hierzulande zu einem geflügelten Wort avancierte. Der Protagonist von „Nichts zu verschenken“ würde mit der Aussage sicher konform gehen. Ist diese doch offenbar sein Motto und einziger Lebensinhalt.
Und da haben wir bereits das größte Problem des Films. Dany Boon, der dank Lacherfolgen wie „Willkommen bei den Sch‘tis“ und „Nichts zu verzollen“ auch in Deutschland sehr populär ist und von manchen Kritikern sogar als neuer Louis de Funès gehandelt wird, spielt hier eine extrem eindimensionale Hauptfigur. Zudem kommt sie mit ihrer Macke weder liebenswert schrullig noch besonders amüsant daher. Im Gegenteil: Der Typ nervt einfach nur kolossal. Der Rest der Charakter- und Slapstickkomödie ist auch nicht viel besser, sondern enttäuscht auf ganzer Linie – inklusive plumper Scherze und einfallsloser Regiearbeit von Fred Cavayé („Point Blank - Aus kurzer Distanz“).
Rezensentin Antje Wessels bringt es auf den Punkt, wenn sie im Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik attestiert, dass die Komödie zäh inszeniert und nur mit altbackenen Gags ausgestattet sei. Ihr Text endet mit den Worten: „Die durch und durch unsympathische Geizhals-Hauptfigur würde sich diesen Film sparen.“
Das solltet ihr ebenfalls tun, wenn „Nichts zu verschenken“ am heutigen 18. Augst 2022 um 20.15 Uhr auf Servus TV läuft. Was natürlich auch für die schon kurz darauf, um 22.55 Uhr, ausgestrahlte Wiederholung gilt.
Falls ihr euch den Film trotz unserer Warnung ansehen wollt, aber heute Abend keine Zeit habt, gibt es einige Alternativen. So könnt ihr „Nichts zu verschenken“ etwa im Rahmen eures Streaming-Abos bei WOW TV (ehemals Sky Ticket) zeitunabhängig und ohne Aufpreis erleben:
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Oder ihr streamt den Titel bei einem anderen Service gegen Gebühr beziehungsweise lasst ihn euch auf Blu-ray/DVD nach Hause schicken:
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Pfenningfuchser aus Überzeugung: Darum geht’s in "Nichts zu verschenken"
Obwohl Konzertviolinist François (Dany Boon) ein gutes Gehalt bezieht, ist er ein echter Pfennigfuchser. Jeder Euro, den er ausgeben muss, verursacht bei ihm geradezu Panikattacken. Sogar als die neue Cellistin seines Orchesters, die attraktive Valérie (Laurence Arné), völlig unerwartet Zuneigung zu ihm zeigt, dreht er schon beim ersten Date jeden Cent dreimal um und nimmt sich sogar noch ihre (!) Essensreste für zu Hause mit.
Da steht eines Tages plötzlich und ohne Vorwarnung die 16-jährige Laura (Noémie Schmidt) vor seiner Tür und offenbart ihm, dass sie seine Tochter sei. Anstatt das aufgeweckte Mädchen erst einmal richtig kennenzulernen, bekommt François Zahnschmerzen, weil er nun eine Lawine von Problemen und vor allem Kosten auf sich zurollen sieht, die sein eisernes Sparkonzept aus den Angeln heben würden …
Der Trailer zu "In einem Land, das es nicht mehr gibt" zeigt eine überraschende Seite der DDR*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.