Horror-Fans dürften sich so ziemlich einig sein, dass George A. Romero der Urvater des modernen Zombie-Films ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass es nicht auch schon lange vor „Die Nacht der lebenden Toten“, „Dawn Of The Dead“ und Co. Untote gab, die die Leinwände heimsuchten. Einer der ersten großen Genre-Meilensteine, der zu seinem Kinostart von der Fachpresse noch als „abstoßend“ verunglimpft und geächtet wurde, im Laufe der Zeit aber nicht nur bei Genre-Fans, sondern auch bei der Kritik immer mehr Anklang fand, ist „Ich folgte einem Zombie“ von 1943.
Als Film, der nicht einfach nur eine Horde bluthungriger Monster auf die Menschen los lässt, sondern im selben Atemzug geschickt auch gesellschaftlich relevante Themen wie Rassismus, Glauben und die Sklaverei aufgriff, erlangte der Film zunehmend Anerkennung sowie immer mehr Bedeutung. Gut zehn Jahre nach seinem hiesigen DVD-Debüt erstrahlt der Klassiker nun erstmals in HD-Glanz: „Ich folgte einem Zombie“ feiert am 22. Juli 2022 so nicht nur sein DVD-Comeback, sondern auch seine Premiere auf Blu-ray.
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Für alle, die den heute so angesagten apokalyptischen Metzelorgien dank Romero, „The Walking Dead“ und Co. verfallen sind, ist das die perfekte Gelegenheit, um mal einen Blick in die Vergangenheit des Genres zu werfen. Nicht nur, um zu sehen, woher ihre geliebten Zombie-Schlachtplatten ursprünglich eigentlich kommen, sondern auch weil die Untoten, wie wir sie heute kennen, eben erst in den 60er- und 70er-Jahren zu eben jenen nach Hirn gierenden, unbeholfen umher wandelnden Kreaturen wurden.
Das ist "Ich folgte einem Zombie"
„Ich folgte einem Zombie“ erzählt die Geschichte der kanadischen Krankenschwester Betsy Connell (Frances Dee), die für ihren neuen Job auf die Karibikinsel Sankt Sebastian reist. Dort soll sie Jessica Holland (Christine Gordon), die schwer kranke Ehefrau des Plantagenbesitzers Paul Holland (Tom Conway) pflegen. Alles, was sie über die Patientin weiß: Laut ihrem Hausarzt leidet sie an einem unheilbaren Tropenfieber – und Paul sieht die Schuld daran bei sich.
Doch je länger Betsy bei den Hollands bleibt, desto stärker fühlt sie sich zu dem Plantagenbesitzer hingezogen. Und so beschließt sie aus liebe zu Paul, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um seine geliebte Jessica zu heilen – ohne Erfolg. Die wie in Trance verweilende Frau scheint für immer verloren. Doch dann schlägt eine der einheimischen Hausangestellten vor, Jessica von einem Voodoo-Priester zurückholen zu lassen. Und ehe sich Betsy versieht, kommt sie einem finsteren Geheimnis auf die Spur…
Ein subtiles, stimmungsvolles Schauermärchen
„Ich folgte einem Zombie“ ist kein auf Krawall gebürstetes Horror-Spektakel, dass effekthascherisch auf billige Schreckmomente setzt, sondern ein atmosphärisch-stimmungsvolles, vielschichtiges und durchdachtes Schauermärchen, das langsam unter die Haut seines Publikums kriecht und so auch nicht zufällig zu den ersten Klassikern des Zombie-Kinos zählt, dem mit der nun ins Haus stehenden Heimkino-Neuauflage endlich wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zukommen dürfte.
Meilenstein für Horror-Fans: In vielen Ländern sogar verbotener (!) Kannibalen-Schocker nicht mehr indiziert & beschlagnahmtUnd falls euch die Geschichte irgendwie bekannt vorkommen sollte, ihr euch aber ziemlich sicher seid, den Film von „Katzenmenschen“-Regisseur Jacques Tourneur nie gesehen zu haben, kam euch womöglich die augenzwinkernde „Geschichten aus der Gruft“-Neuverfilmung aus den frühen 2000ern unter: „Das Ritual - Im Bann des Bösen“ kann zwar mit der ein oder anderen Genre-Größe wie Pennywise-Darsteller Tim Curry aufwarten, zieht im direkten Vergleich mit dem Original aber dennoch ganz klar den Kürzeren. Die Durchschnittswertungen unter anderem auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes unterstreichen dies: Hier stehen herausragende 86 Prozent positive Kritiken (Original) desaströsen 0 Prozent (Remake) gegenüber.
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