+++ Meinung +++
Es liegen zwar noch ein paar Monate vor uns, aber die Chancen stehen nicht schlecht, dass Disney+ heute seinen mit Abstand schrägsten Film des Jahres debütiert: nämlich das Science-Fiction-Teeniemusical „Zombies 3“, in dem grünhaarige Zombies, exzentrisch geschminkte Werwölfe sowie in Pastellpink und blassem Türkis gekleidete Menschen aufgrund einer Alieninvasion in Panik geraten. Aber sie alle haben dieselbe Passion, womit sich die Wogen glätten lassen könnten – Cheerleading!
» "Zombies 3" im Abo bei Disney+*
Die 2018 gestartete Disney-Filmreihe „Zombies“ ist bei jüngeren Semestern ein kleines Erfolgsphänomen. Doch dank ihres selbstbewusst-schrillen Designs sowie einer nahezu einzigartigen Mischung aus Selbstironie, unverblümter Herzlichkeit und freudig zelebrierter Campiness hat sie sich auch einige ältere Fans gesichert – wie den Verfasser dieser Zeilen. Denn zumindest in den ersten zwei Teilen weiß man nie exakt, was hinter der nächsten Ecke lauert.
Oberflächlich dreht sich zwar alles um sehr direkte und stark ausgeschmückte Toleranzmetaphern. Dennoch bleiben die von den Autoren David Light & Joseph Raso geschaffene Welt und Paul Hoens Inszenierung unberechenbar:
Da flirtet der freundliche Zombie Zed (Milo Manheim) seinen menschlichen Schwarm Addison (Meg Donnelly) an, indem er sie mit hungrigem Blick als köstlich bezeichnet. Dort wird suggeriert, dass im Filmuniversum Football die Nebenattraktion zum populäreren Cheerleading ist. In Teil zwei entscheidet ein Rap-Battle über die Schulsprecherwahl. Dann hat Addison eine Identitätskrise und eignet sich die Kultur des indigenen Werwolfvolks an, das von den Menschen in ein Naturreservat getrieben wurde!
Streaming-Tipp auf Disney+: Von diesem herrlich verrückten Zombiefilm habt ihr sicher noch nie gehörtDie „Zombies“-Filme wagen im Zucker- und Koffeinschock einen tonalen Spagat, auf den man sich einlassen muss – und den man anerkennend feiern sollte! Denn so wild sie zwischen Wahnwitz, B-Movie-Referenzen, kindlicher Naivität, Rührseligkeit und Ironie wechseln – sie bleiben in sich konsistent, und der vollauf engagierte Cast macht diese Zuckerwatte-Welt glaubwürdig.
Das Trilogiefinale gerät aufgrund der zunehmenden Zahl an Figuren gelegentlich ins Straucheln, setzt aber auch bei einigen positiv-verrückten Aspekten der Reihe eine Schippe drauf. Kurzum: Diese Filme muss man gesehen haben, um sie zu glauben.
Außerdem neu: Diabolische Verführung und Schwanengesang
Auch in der Star-Rubrik kommt es zu schrägem Filmnachschub: Die fantasievolle Komödie „Teuflisch“ mit Brendan Fraser und Elizabeth Hurley in den Hauptrollen ist ab sofort auf Disney+. Im Film von „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Regisseur und „Ghostbusters“-Star Harold Ramis spielt Fraser den schüchternen Versager Elliot, dem der Teufel in Gestalt einer Verführerin sieben Wünsche gewährt. Doch wie schon Goethes Faust vor ihm, muss Elliot einsehen, dass ein Deal mit dem Teufel stets gewaltige Haken hat....
Im Kino hatte „Teuflisch“ Anfang der 2000er-Jahre nur soliden Erfolg, doch im Fernsehen baute sich der kreative Spaß voller Situationskomik eine achtbare Fangemeinde auf. Gewiss nicht zuletzt, weil Hurley als Teufel ansteckenden Spielspaß versprüht.
» "Teuflisch" im Abo bei Disney+*
Mit „The Sunchaser“ könnt ihr zudem ab sofort auf Disney+ den finalen Film der Regielegende Michael Cimino streamen. Cimino drehte solche legendären Filme wie „Die durch die Hölle gehen“ und den letztlich als Klassiker wiederentdeckten Kassenflop „Heaven's Gate“. Dem von der Kritik verrissenen Kriminaldrama „Sunchaser“ blieb solch ein Wandel derweil verwehrt, weshalb Ciminos Karriere mit einem Tief endete.
» "The Sunchaser" im Abo bei Disney+*
Trotz seines (nachvollziehbar) miesen Rufs ist „The Sunchaser“ durchaus einen vorsichtigen Blick wert, nicht nur für Cimino-Komplettist*innen. Und sei es bloß für einen einmal mehr markigen Woody Harrelson in der Hauptrolle, der als arroganter und vergnügungssüchtiger Onkologe von einem kriminellen Halbstarken (Jon Seda) als Geisel genommen wird.
*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.