In unserem Streaming-Tipp zu „The Wolf Of Wall Street“ bezeichneten wir die brillante Satire mit Leonardo DiCaprio als den „unterhaltsamsten 3-Stunden-Film, den es gibt“. Schließlich versteht es Meisterregisseur Martin Scorsese gekonnt, die komplexe Finanzgeschichte um Anlagebetrüger Jordan Belfort ungemein kurzweilig aufzubereiten – auch weil die wahre Geschichte mit absurd-übersteigerten Drogeneskapaden und Partys schon genug amüsante Storys liefert.
Die ab dem heutigen 6. Juli 2022 auf Streamingdienst Netflix verfügbare Serie „King Of Stonks“ scheint eine Art deutsches „Wolf Of Wall Street“ zu sein – und nicht nur der Trailer erinnert immer wieder an den Scorsese-Film (sogar das Brusthämmern-Motivationsritual kommt kurz vor). Und auch hier steht ein wahrer Finanzskandal Pate, der in seinem kompletten Ausmaß zahlreiche unglaublich absurde Facetten hat: der Wirecard-Skandal.
"King Of Stonks": Wahr, aber doch erfunden
„King Of Stonks“ ist aber keine Rekapitulation der Ereignisse – und auch die mittlerweile berüchtigten Namen der mutmaßlichen Wirecard-Betrüger Markus Braun und Jan Marsalek findet ihr hier nicht. Im Mittelpunkt der von der wahren Geschichte zwar stark beeinflussten, am Ende aber fiktiv bleibenden Serie steht der äußerst ehrgeizige Felix Armand (Thomas Schubert), der das Finanztechnologie-Unternehmens CableCash seines Chefs Magnus (Matthias Brandt) immer größer macht. Doch was keiner ahnt: Die rasante, die komplette Finanzwelt erschütternde Erfolgsgeschichte basiert auf einem riesigen Lügenkonstrukt, welches Armand ersonnen hat. Doch es wird immer schwerer, all die Betrügereien geheim zu halten und neue Lügen zu ersinnen, um die alten aufzufangen – erst recht, als das angebliche Vorzeigeunternehmen an die Börse gehen soll.
Sehenswertes Netflix-Remake oder sinnlose 1:1-Kopie? Darum könnt ihr euch "Haus des Geldes: Korea" getrost sparen!Hinter „King Of Stonks“ steckt die bildundtonfabrik (btf). Das Unternehmen, welches viele Jahre das TV-Format „Neo Magazin Royale“ mit Jan Böhmermann produzierte, machte für Netflix bereits die Serie „How To Sell Drugs Online (Fast)“. Die für „King Of Stonks“ verantwortlichen Autoren und btf-Chefs Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann stecken so auch hinter der beliebten Netflix-Hit-Serie. Interessant ist zudem der Regisseur von „King Of Stonks“. Inszeniert wurde die Serie nämlich von Jan Bonny, der mit „Wintermärchen“ 2019 ein eindrucksvolles Drama über den NSU-Terror in die Kinos brachte.
Schon bei „How To Sell Drugs Online (Fast)“ überzeugte bekanntlich der Ansatz, die bereits absurde, aber dennoch wahre Geschichte als Vorlage zu nehmen, um dann aber doch eine eigene, fiktionalisierte Erzählung zu stricken.
Streaming-Tipp, wenn ihr mehr über Wirecard wissen wollt
Falls ihr nach der Serie übrigens mehr über den Pate stehenden Wirecard-Skandal, also der wahren Geschichte hinter „King Of Stonks“ wissen wollt, können wir euch die Dokumentation „Wirecard – Die Miliarden-Lüge“ empfehlen. Das Sky Original gibt es exklusiv bei WOW im Abo zu streamen.
» "Wirecard – Die Miliarden-Lüge" auf WOW*
Wer in den vergangenen Monaten und Jahren schon hundert Mal „Wirecard“ oder „Jan Marsalek“ in den Nachrichten gehört hat, aber immer noch nicht weiß, was da wirklich dahinter steckt, bekommt hier schön und nachvollziehbar erklärt, wie die Firma vom Finanzdienstleister für Porno- und Glückspielseiten zum globalen Mega-Konzern wurde und welche Tricksereien dahinter steckten.
Das Spin-off zum deutschen Netflix-Hit "How To Sell Drugs Online (Fast)" startet bald: Hier ist der Trailer zu "Buba"*Bei diesem Link zu WOW handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.