Wer die deutsche Fernsehlandschaft verfolgt, kannte William Cohn vor allem durch seine Auftritte als Sidekick von Jan Böhmermann. Im Format „Neo Magazin“ (später „Neo Magazin Royale“) trat er bis 2016 regelmäßig auf und wurde zur Kultfigur, war danach auch immer wieder in Einspielern zu sehen, unter anderem in der Reihe „Callin' Mr. Brain“. Mit seiner prägnanten Bassstime war er in der Sendung außerdem als Ansager tätig. Der Tod von William Cohn am 30. Juni 2022 in Basel wurde von seinem Management laut übereinstimmenden Medienberichten als „plötzlich und unerwartet“ bezeichnet.
Auf der Twitter-Seite des ZDF Magazin Royale, der Nachfolgesendung der ursprünglichen Formate, gedachte das Team des verstorbenen Kollegen:
William Cohn, der 1957 als Markus Kühne in Kolumbien geboren wurde, dürfte vielen Fernsehzuschauer*innen aber eben nicht nur mit seinem Gesicht, sondern auch seiner markanten Stimme bekannt sein. Cohn arbeitete als Synchronsprecher und lieh unter anderem der „Simpsons“-Figur Kent Brockman sechs Jahre lang seine Stimme.
Er übernahm diesen Part ab Folge 12 von Staffel 27, nachdem der vorherige Sprecher des gelben Reporters aus Springfield, Donald Arthur, verstorben war. Im Original wird Kent Brockman von Harry Shearer gesprochen. Hier könnt ihr William Cohn in einem Ausschnitt aus „Die Simpsons“ hören:
William Cohn war nicht nur als Schauspieler im Fernsehen und Theater (dort zum Beispiel im Musical „Ludwig²“) und als Synchronsprecher aktiv, sondern auch als Hörspiel-Sprecher, Sänger, Autor und Moderator und Kommentator. Im Talk-Format „Roche & Böhmermann“ stellte er zum Beispiel die Gäste vor und machte die Programmansage, für die Reality-Show „Wild Girls – Auf High Heels durch Afrika“ auf RTL lieferte er die Off-Stimme. Im TV war er unter anderem auch noch in zwei Folgen von „Circus HalliGalli“ zu sehen und 2016 in einer Gastrolle in der „Lindenstraße“.
Auch Jan Böhmermann verabschiedetet sich auf Twitter von William Cohn, nannte ihn einen „beeindruckenden Bühnenmenschen“.