Wir haben bewusst keine Rangliste gemacht, sondern bieten euch einfach eine Reihe von einzelnen Tipps aus der Redaktion. Ihr findet hier so die Filme, die man unserer Meinung nach bisher 2022 gesehen haben sollte. Zusätzlich zu den Empfehlungen aus der Redaktion findet ihr zudem am Ende noch einen Text unseres Schülerpraktikanten Johann. Der hat uns die vergangenen zwei Wochen ein wenig über die Schulter geschaut und da haben wir ihn gebeten, uns auch seinen bisherigen Lieblingsfilm des Jahres 2022 zu nennen und beschreiben.
Highlight 2022: "The Batman"
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„The Batman“ ist über weite Strecken eher düsteres Krimi-Drama, Medienkritik und Batman-Dekonstruktion als ein „echter“ Superheldenfilm, doch genau darum fühlt sich der Matt Reeves' Film auch so frisch und anders als die vorherigen Abenteuer des Dunklen Ritters an. Während Reeves mit einer Hand am Batman-Mythos sägt, zaubert er mit der anderen aber auch immer wieder überragende Superhelden-Momente auf die Leinwand – allen voran die sensationelle Batmobil-Verfolgungsjagd. (Julius Vietzen)
Highlight 2022: "Beyond the Infinite Two Minutes"
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Seit weit über 100 Jahren verzaubert uns das Kino mittlerweile mit faszinierenden, mitreißenden, erheiternden oder tieftraurigen Geschichten. Da könnte man fast meinen, man hätte langsam mal alles gesehen. Umso aufregender ist es zu sehen, wenn es einem Film gelingt, für ein so noch nie da gewesenes Erlebnis zu sorgen – genau ein solcher Film ist „Beyond The Infinite Two Minutes“. Besonders bemerkenswert: Es braucht hier weder große Stars noch ein Millionenbudget, sondern lediglich eine herrlich verrückte und ungemein durchdachte Story. Das Ergebnis? Nicht weniger als einer der besten Zeitreisefilme aller Zeiten! (Daniel Fabian)
Highlight 2022: "The Card Counter"
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Mit „The Card Counter“ beweist New-Hollywood-Legende Paul Schrader ein weiteres Mal, dass er nach wie vor zu den aufregendsten Filmemachern überhaupt zählt. Schraders Blick in eine geschundene, von Schuld geplagte und nach Erlösung suchende Seele ist ambivalentes, forderndes, präzise geschriebenes wie gespieltes Erwachsenenkino. Beeindruckend an „The Card Counter“ ist dabei, wie er seinem Publikum verstörende Schläge in die Magengrube verpasst, um im nächsten Moment eine bittersüße Poesie zu entfesseln, die aufrichtig bewegt und ans Herz geht. (Pascal Reis)
Highlight 2022: "Everything Everywhere All At Once"
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„Everywhere Everything All At Once“ ist nicht nur der beste Multiversums-Film des Jahres (sorry, Doctor Strange), sondern auch ganz allgemein meine bisher schönste Kinoerfahrung 2022. Dabei hat mich am meisten begeistert, wie sich unter dem oberflächlichen Chaos aus Martial-Arts-Action-Spektakel, skurrilen Humor und Multiversums-Wahnsinn eine zutiefst berührende Geschichte verbirgt, die existenzielle Fragen des Menschseins bei der Wurzel (oder besser gesagt: beim Bagel) packt. „EEAAO“ ist so absurd wie das Leben, nur tausendmal unterhaltsamer – und allein die Szene, in der sich zwei Steine (!) unterhalten und über die Bedeutungslosigkeit der menschlichen Existenz philosophieren, mein bisheriger Kinomoment des Jahres! (Benjamin Hecht)
Highlight 2022: "The Innocents"
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Der Plot des norwegischen Arthouse-Fantasy-Dramas „The Innocents“ lässt sich zwar als „X-Men auf dem Spielplatz“ ganz passend zusammenfassen, trotzdem weckt man so die völlig falschen Erwartungen: Regisseur Eskil Vogt liefert mit seinem telekinetisch und telepathisch begabten Grundschul-Protagonist*innen ein schmerzhaft-intensives Meisterwerk, dass seinem Publikum mehr als nur einmal einen heftigen Schlag in die Magengrube verpasst. Selbst beim Fantasy Filmfest, wo die Zuschauer*innen einiges gewöhnt sind, haben deshalb einige vorzeitig die Flucht ergriffen. Gnadenlos böse und dabei gnadenlos gut! (Christoph Petersen)
Highlight 2022: "Nightmare Alley"
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Guillermo del Toros Neuverfilmung von William Lindsay Greshams Klassiker „Der Scharlatan“ ist ein sinistrer Film mit Retro-Charme. Bradley Cooper brilliert in seiner Rolle als charismatischer Jahrmarktsgaukler, der aus der Welt der Zirkus-Attraktionen und „Freakshows“ ausbricht, um als Hochglanz-Scharlatan die gesellschaftliche Elite hinters Licht zu führen. „Nightmare Alley“ ist eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, die im Rausch von Erfolg, Macht und Drogen ein nur allzu düsteres Ende für den Protagonisten bereithält. Unbedingte Empfehlung nicht nur für alle Fans von Tod Brownings Horrorfilm „Freaks“. (Stefan Geisler)
Highlight 2022: "RRR"
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Mit „RRR“ beschert uns S. S. Rajamouli („Baahubali“-Franchise) ein grandioses, überbordendes, fesselndes und emotionales Spektakel. Die Geschichte zweier Freiheitskämpfer, die erst zu besten Freunden, dann zu Feinden werden, um dann zu erkennen, dass sie doch für dieselbe Sache kämpfen, wird mit einem unglaublich einnehmenden Pathos erzählt. Alles ist übersteigert, alles ist gewaltig und doch wirkt das Geschehen nie völlig abgehoben. Rajamoulis Inszenierung ist herausragend. Wenn er schon in den ersten Minuten CGI-Bestien auf reale Muskeln krachen lässt, hat das eine gewaltig wirkende Kraft, wie man sie im Hollywood-Actionkino viel zu oft vermisst. (Björn Becher)
Highlight 2022: "Twenty One Pilots Cinema Experience"
» "Twenty One Pilots Cinema Experience" lief bislang nur exklusiv im Kino
Nicht nur weil ich ein großer Fan der Twenty One Pilots bin, ist der beste Film, den ich 2022 bislang gesehen habe, die „Twenty One Pilots Cinema Experience“. Es war nicht nur einfach ein unvergessliches Kino-Erlebnis mit ganz vielen anderen TOP-Fans die Songs meiner Lieblingsband mitzusingen und jene Lieder plötzlich im Kino zu hören, mit denen man aufgewachsen ist.
Die „Twenty One Pilots Cinema Experience“ bescherte mir einen unglaublich lustigen und emotionalen Abend, weil die Pilots die Songs nicht einfach performt haben sondern eine wahre Show abgeliefert haben, die etwas ganz eigenes war, was ich in dieser Form weder im Kino noch bei Konzerten erlebt habe. Die Pilots erzählen ja ohnehin schon seit sieben Jahren mit ihrer Musik eine durchgängige Geschichte. Mit der „Twenty One Pilots Cinemax Experience“ setzen sie diese nicht nur fort, sondern schicken uns Fans auf eine atemberaubende Reise, die alte mit neuen Songs verbindet. (Schülerpraktikant Johann)
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