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    Wer ist der Vater in "How I Met Your Father"? Wir haben die Macher*innen der neuen Disney+-Serie für euch ausgefragt!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Schaut 800+ Filme im Jahr – immer auf der Suche nach diesen wahrhaftigen Momenten, in denen man dem Rätsel des Menschseins ein Stück näherkommt.

    Ab sofort stehen alle zehn Episoden der ersten Staffel „How I Met Your Father“ auf Disney Plus zum Abruf bereit. Zum Start der langerwarteten „How I Met Your Mother“-Nachfolge-Serie haben wir mit dem Showrunner-Team hinter der Sitcom gesprochen.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    Acht Jahre ist es her, dass die letzte Episode des Sitcom-Megahits „How I Met Your Mother“ über die TV-Schirme geflimmert ist. Schnell war damals klar, dass es eine Fortsetzung, ein Spin-off oder einen Reboot geben soll – aber das erwies sich dann als schwieriger als erwartet. 2016 scheiterte mit „How I Met Your Dad“ sogar ein Versuch, nachdem bereits ein kompletter Pilot abgedreht worden war. Noch einmal sechs Jahre später ist es nun aber endlich so weit:

    Mit Hilary Duff in der Hauptrolle startet am heutigen 8. Juni 2022 die erste Staffel von „How I Met Your Father“ auch in Deutschland – die zehn Episoden erscheinen auf Disney+, und zwar allesamt auf einen Schlag.

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    Aus diesem Anlass haben wir uns ausführlich mit den beiden schwer angesagten Serien-Schöpfer*innen Isaac Aptaker & Elizabeth Berger, die gerade mit „This Is Us“ die wohl erfolgreichste Serie des letzten Jahrzehnts zu einem glorreichen Abschluss gebracht haben, ausgetauscht. Dabei hat uns natürlich vor allem interessiert, wie das diesmal mit der Auflösung läuft – wird wie damals eine neue Figur herbeigezaubert oder gibt es dieses Mal von Anfang an einen genauen Plan...?

    FILMSTARTS: Ist „How I Met Your Father“ ein Spin-off, ein Sequel oder ein Reboot? Auf welche offizielle Bezeichnung habt ihr euch geeinigt?

    Isaac Aptaker: Wir sagen Sequel. Die Serie spielt im selben Universum wie die Original-Serie, aber handelt von einer komplett neuen Gruppe von Figuren.

    FILMSTARTS: Gab es da extra ein Meeting, um sich auf einen Begriff zu einigen, oder hat sich das natürlich entwickelt?

    Elizabeth Berger: Ich denke, es kam ganz natürlich. (lacht) Was ich besonders aufregend finde, ist eben, dass sie im selben Universum existiert – das heißt schließlich auch, dass Personen aus dem Original jederzeit auftauchen könnten. Auch Orte, die in „How I Met Your Mother“ eine Rolle gespielt haben, existieren in unserer Serie. Aber zugleich geht es um eine gänzlich neue zentrale Liebesgeschichte.

    FILMSTARTS: Aber wenn nun alle Charaktere neu sind – welche Elemente der Original-Serie wolltet ihr denn unbedingt beibehalten, auch um zu rechtfertigen, dass die Serie nun „How I Met Your Father“ heißt?

    Isaac Aptaker: Das zentrale Element ist die Erzählstruktur, die wir weiterführen wollten: Eine ältere Person erzählt ihren Kindern, wie sich die Eltern damals kennengelernt haben. Wir lieben dieses Zurückschauen, das hat eine schwelgerische Qualität. Es sorgt zugleich aber auch dafür, dass viele Alltagsentscheidungen wie die Frage, mit wem man auf ein Date geht oder mit wem man schlussmacht, plötzlich sehr viel größer wirken, weil man sie aus der Zukunft betrachtet und weiß, dass sie über ein ganzes zukünftiges Leben entscheiden.

    FILMSTARTS: Wie habt ihr entschieden, wie weit ihr bei diesen Szenen in die Zukunft gehen wollt?

    Elizabeth Berger: Wir wollten weit genug in die Zukunft, damit man schon das Gefühl bekommt, dass da jemand mit einem erwachsenen Kind auf sein Leben zurückschaut. Aber auch nicht so weit, dass alle im Weltall leben. Es ging darum, die richtige Balance zu finden.

    Nicht der erste Versuch einer Fortsetzung

    FILMSTARTS: Vor „How I Met Your Father“ gab es ja schon andere Versuche, „How I Met Your Mother“ fortzusetzen – unter anderem mit der Serie „How I Met Your Dad“, die aber nach der Pilotfolge direkt wieder beendet wurde. Habt ihr euch diese gescheiterten Versuche angesehen, um aus ihnen zu lernen – oder wolltet ihr lieber einen möglichst großen Bogen darum machen, um euch nicht beeinflussen zu lassen?

    Isaac Aptaker: Es ist so schwer, eine Serie zum Laufen zu bekommen – und ich glaube nicht, dass es einem hilft, dabei auf andere Projekte zu schauen. Jedenfalls nicht uns. Wir müssen selbst herausfinden, welche Story wir erzählen und welche Serie wir machen wollen. Elisabeth und ich haben beide in New York gelebt, sind auf der NYU zur Uni gegangen. „How I Met Your Father“ ist auch eine Serie über diese spezielle Zeit in unserem Leben, die wir bisher in unseren TV-Arbeiten noch nicht erforschen konnten.

    FILMSTARTS: „How I Met Your Mother“ war noch eine Sitcom fürs lineare Fernsehen, bei dem es allerlei Regeln gibt, was man tun darf und was nicht. „How I Met Your Father“ ist hingegen eine Streaming-Serie – in den USA bei HULU, in Deutschland bei Disney+. Welche Freiheiten bedeutet das genau?

    Elizabeth Berger: Ja, es gibt neue Freiheiten. Und es ist schön, sich nicht in jeder Szene Sorgen machen zu müssen, was nun erlaubt ist und was nicht. Im selben Moment ist „How I Met Your Father“ aber auch eine bestimmte Art von Show – und zwar keine, bei der das Publikum nur darauf wartet, wie edgy sie ist. Es ist ein schmaler Grat zwischen dem Genießen der Freiheiten und dem selbstzweckhaften Ausreizen der Grenzen, ohne dass es eigentlich zur Serie passt.

    FILMSTARTS: … zumindest gibt es jetzt bereits in der zweiten Episode die wiederholte Erwähnung des Wortes „dick-crushing“. Welchen Unterschied macht es denn aber zum Beispiel, dass ihr bei einer Streaming-Serie nicht mehr zwingend schon beim Schreiben der Episoden die passenden Stellen für Werbeunterbrechungen im Kopf haben müsst?

    Isaac Aptaker: HULU hat gewisse Abo-Modelle, wo die Nutzer*innen trotzdem noch Werbung sehen. Es ist nicht so wichtig, wie es früher mal war, aber wir achten trotzdem drauf. Was aber wirklich einen großen Unterschied macht, ist der Umstand, dass nicht alle Episoden eine exakt gleiche Länge haben müssen. Wenn eine Folge noch ein wenig Raum zum Atmen braucht, dann können wir ihr diese paar Extra-Minuten nun geben.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    FILMSTARTS: Im Gegensatz zu den USA, wo die Folgen wöchentlich erschienen sind, erscheinen die zehn Episoden der ersten Staffel in Deutschland alle am selben Tag. Sollte man die Serie besser bingen – oder lieber alle paar Tage mal eine Episode schauen?

    Elizabeth Berger: Wie man es lieber mag. Ich persönlich habe aber bei sowas keine Geduld, ich würde sie also mit Sicherheit am Stück wegschauen. (lacht) Aber andere wollen sie vielleicht auch aufteilen, um so noch länger etwas davon zu haben …

    Isaac Aptaker: Ich bin auch Team Binging. Jede Episode geht direkt in die nächste über – es gibt auch ein folgenübergreifendes Element der Handlung.

    Wer ist der Vater in "How I Met Your Father"

    FILMSTARTS: Gleich am Ende der ersten Folge wird offenbart, dass wir den Vater bereits gesehen haben – es wird also nicht so wie in der Originalserie sein, dass da plötzlich nach ein paar Staffeln noch mal eine völlig neue Figur aus dem Hut gezaubert wird. Wieso habt ihr euch dafür entschieden, euch schon so früh festzulegen, dass es jemand aus dem Haupt-Cast sein wird?

    Elizabeth Berger: Es war weniger eine Reaktion auf das Original und mehr ein Ausdruck unseres Versuchs, eine andere Art von Story zu erzählen und uns in gewisser Weise auch bewusst abzuheben. Deshalb versprechen wir am Ende der ersten Folge, dass man den Vater bereits getroffen hat. Das lässt uns immer noch eine Reihe von Möglichkeiten offen, aber wir erzählen den Zuschauer*innen sehr deutlich, dass sie ihn in dieser fraglichen Nacht bereits zu Gesicht bekommen haben.

    FILMSTARTS: Wisst ihr denn selbst schon, wer der Vater ist?

    Isaac Aptaker: Wir haben jemandem im Kopf. Aber wir haben gerade die Serie „This Is Us“ beendet, bei der wir gelernt haben, dass man zwar immer einen Plan haben, zugleich aber auch flexibel bleiben sollte. Wir wissen also, wer es jetzt gerade ist – aber das kann sich noch ändern, je nachdem, wie sich die Chemie zwischen den Schauspieler*innen und Figuren noch entwickelt.

    FILMSTARTS: Weiß der Schauspieler des Vaters, dass er der Vater ist?

    Isaac Aptaker: Nein, wir haben es noch niemandem verraten. Nicht mal Hilary Duff, sie wollte es nicht wissen.

    FILMSTARTS: Die Fans von „How I Met Your Mother“ haben irgendwann angefangen, jedes noch so kleine Detail zu analysieren, um Hinweise auf die Identität der Mutter zu finden. Das hat fast ein wenig an „Lost“ erinnert. Habt ihr das im Hinterkopf, wenn ihr die Drehbücher für „How I Met Your Father“ schreibt?

    Elizabeth Berger: Definitiv. Leute gucken TV heutzutage sehr viel aufmerksamer und sie wissen natürlich genau, dass dies eine Serie ist, in der es nicht nur jede Menge Easter Eggs, sondern auch Hinweise auf die Identität des Vaters zu finden gibt. Wir sind uns also bewusst, dass Zuschauer*innen in jedes kleine Detail Dinge hineininterpretieren werden.

    Isaac Aptaker: Es geht darum, den Leuten genug zu geben, um sie nicht zu frustrieren, aber auch nicht so viel, dass am Ende gar kein Mysterium mehr übrig bleibt.

    FILMSTARTS: Im Gegensatz zu „How I Met Your Mother“ sieht man in den Zukunftsszenen diesmal nicht das erwachsene Kind, sondern die gealterte Sophie, die von Kim Cattrall gespielt wird. Hat das auch damit zu tun, dass euer Cast diesmal nicht ausschließlich weiß, sondern sehr viel diverser ist, und ihr euch alle Optionen offenhalten wolltet?

    Elizabeth Berger: Genau. Wenn man den Sohn sehen würde, wäre das womöglich ein großer Hinweis. Und als wir Kim für die Rolle bekommen haben, wollten wir sie natürlich auch unbedingt zeigen. Es wäre doch schade gewesen, nur ihre Stimme zu hören…

    FILMSTARTS: In den USA ist „How I Met Your Father“ fast zeitgleich mit der neuen „Sex And The City“-Serie „And Just Like That…“ gestartet – und ihr hattet Kim Cattrall, die anderen nicht. Gab es da auch eine gewisse Schadenfreude eurerseits?

    Isaac Aptaker: (lacht) Wir lieben „And Just Like That…“ und haben die Serie verschlungen. Sie haben einen tollen Job gemacht, Samantha in der Show einzubauen, ohne dass Kim Cattrall tatsächlich auftaucht. Am Ende ist also wohl alles so gelaufen, wie es sein sollte…

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