Die Oscarverleihung 1998 wurde von „Titanic“ eindrucksvoll dominiert. Ganze elf Auszeichnungen konnte James Camerons Mischung aus tragischer Liebesgeschichte und epochalem Katastrophen-Drama mit nach Hause nehmen. Das ist vorher nur dem Monumental-Klassiker „Ben Hur“ (und später dann noch „Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs“) gelungen. In zwei Hauptkategorien leistete eine weitaus kleinere Tragikomödie allerdings erfolgreich Widerstand.
Jack Nicholson und Helen Hunt staubten für ihre Rollen in „Besser geht’s nicht“ völlig verdient die Oscars für den besten Hauptdarsteller und die beste Hauptdarstellerin ab – und stachen damit auch die „Titanic“-Stars Kate Winslet und Leonardo DiCaprio aus (wobei der später für „The Revenant – Der Rückkehrer“ ausgezeichnete DiCaprio nicht mal unter die Nominierten schaffte). Tatsächlich ist es seitdem keinem weiteren Film gelungen, die Trophäen in beiden Hauptdarsteller*in-Kategorien einzuheimsen.
Von Nicholsons und Hunts herrlichem Zusammenspiel kann man sich heute abermals im Fernsehen überzeugen: ZDFneo zeigt „Besser geht’s nicht“ am heutigen 13. Mai 2022 um 20.15 Uhr. Eine Wiederholung läuft zudem noch mal in der Nacht vom 14. auf den 15. Mai ab 3.00 Uhr. Außerdem ist der Film aktuell auch im Abo von Netflix enthalten.
Jack Nicholson als liebenswertes Ekelpaket
Welche Glanzleistung Jack Nicholson in „Besser geht’s nicht“ hinlegt, wird allein schon dadurch deutlich, dass seine Figur Melvin Udall ein absolutes Ekelpaket ist – man aber auf lange Sicht trotzdem nicht umhin kommt, ihn ins Herz zu schließen. Der unter Zwangsstörungen leidende Bestseller-Autor teilt zunächst hundsgemein gegen alles und jeden in seinem Umfeld aus, bevor Nicholson ihm trotz aller Widrigkeiten nach und nach die nötige Menschlichkeit entlockt – ohne dass die Wandlung auch nur im Geringsten unglaubwürdig wirkt oder die Figur verraten würde. Diesen Drahtseilakt könnte sonst wohl keiner so herrlich diabolisch und rührend zugleich absolvieren wie Jack Nicholson.
Zum Auftauen Udalls trägt ganz entscheidend auch die aufopferungsvolle Kellnerin Carol bei, die von Helen Hunt überaus menschlich und nahbar verkörpert und somit spielend zum Herz der Erzählung gemacht wird. Dass das Ganze so gut funktioniert, liegt aber nicht nur am famosen Zusammenspiel der beiden Stars, sondern auch am smarten Drehbuch von Regisseur und „Die Simpsons“-Co-Schöpfer James L. Brooks, in dem der Humor ebenso sitzt wie die bewegenden Momente.
Dafür gab es in unserer Kritik stolze 4,5 von 5 Sterne:
Besser geht's nichtDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.