Es gibt also doch einen neuen Joker. Nachdem in den vergangenen Jahren schon Heath Ledger, Jared Leto und Joaquin Phoenix diese Rolle spielten, darf nun Barry Keoghan („Eternals“) in die Rolle des größten Batman-Bösewichts überhaupt schlüpfen – wenn auch nur für eine kurze Szene. Und das kommt durchaus überraschend, auch wenn es vorher Gerüchte und Hinweise gegeben hatte.
Denn Studio Warner und die „The Batman“-Verantwortlichen um Regisseur Matt Reeves haben sehr aufwändig versucht, die Rolle von Barry Keoghan geheimzuhalten: Als Keoghans Verpflichtung für „The Batman“ bekannt wurde, hieß es von offizieller Seite, dass er den Polizisten Stanley Merkel spielt, eine Figur, die es auch in den DC-Comics gibt.
Und nicht nur das: Reeves drehte sogar extra Fake-Szenen, die Keoghan als Polizisten zeigten, um die Fans noch mehr in die Irre zu führen. Gegenüber IGN erklärte Reeves die Überlegung dahinter.
Darum wurde Barry Keoghan als Joker geheimgehalten
„Wenn man so einen Film dreht, will man, dass er anders ist, dass die Leute eine besondere Erfahrung haben“, so Reeves. „Und ich persönlich will auch wenigstens ein bisschen überrascht werden, wenn ich ins Kino gehe.“
Er habe sich also Sorgen gemacht, dass die Fans darüber spekulieren könnten, wen Keoghan spielt und dabei auf die richtige Lösung kommen. „Also haben wir uns gedacht: Wir könnten die Leute doch auf eine falsche Spur locken. Daher die Idee, ihn zu Stanley Merkel zu machen. Die Polizei spielt ja eine große Rolle in der Geschichte, das schien also glaubwürdig zu sein.“
Gerüchte und Leaks machen das Geheimnis kaputt
Dummerweise lässt sich bei so einem großen Film wie „The Batman“ aber nichts wirklich geheim halten, daher dauerte es auch nicht lange, bis selbst die großen Branchenmagazine Deadline und The Hollywood Reporter mit ihren Meldungen die Gerüchteküche weiter einheizten.
Schuld daran war sicherlich auch Eric Keoghan, der auf Twitter bestätigte, dass sein Bruder Barry den Joker spielte. Dass er den Post anschließend schnell wieder löschte, sorgte natürlich erst recht dafür, dass viele nun von Keoghans Joker-Auftritt überzeugt waren.
Wie uns Matt Reeves im Interview verriet, wäre dieser Auftritt dann aber beinahe noch komplett aus dem Film herausgeschnitten worden, denn die Szene mit Joker und dem Riddler (Paul Dano) stand bis zuletzt auf der Kippe. Bei Testvorführungen wurden Fassungen des Films mit und ohne den Riddler-Joker-Moment gezeigt, wobei die Version mit aber besser ankam.
Es gibt noch eine zweite Joker-Szene!
Und eine weitere Szene mit dem Joker wurde dann tatsächlich herausgeschnitten: In dieser früheren Szene sollte Batman (Robert Pattinson) den Joker in Arkham besuchen, von dem er sich Hilfe bei der Suche nach dem Riddler erhofft – Hannibal Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer“ lässt grüßen.
Gleichzeitig soll in dieser Szene aber auch die gemeinsame Historie von Batman und Joker deutlich werden. Wie Reeves dem Branchenmagazin Variety verriet, begrüßt der Joker sein Gegenüber nämlich mit den Worten „Es ist beinahe unser Jahrestag, oder?“, also der Jahrestag ihres ersten Aufeinandertreffens.
Auch wenn Reeves diese Szene schlussendlich streichen musste, hat er bereits verraten, dass er damit noch etwas vorhabe – sehr wahrscheinlich ist sie also auf der Heimkino-Veröffentlichung von „The Batman“ enthalten oder vielleicht erscheint ja sogar ein längerer Director's Cut.