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    Netflix-Hit "Vikings: Valhalla": Wo zur Hölle ist König Knut am Ende?
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Schaut Serien am liebsten bei Streaming-Diensten wie Netflix, AppleTV+, Disney+ oder Prime Video. Seine besten Serien 2023 sind "The Bear", "Shrinking" und "Star Wars: The Bad Batch".

    Lange ist der dänische König Knut alias King Canute eine der zentralen Figuren in der Netflix-Serie „Vikings: Valhalla“. Doch dann ist er plötzlich weg und taucht auch nicht mehr auf. Doch wo zur Hölle steckt Knut nun - und was macht er in Staffel 2?

    Netflix

    Der dänische König Knut (Bradley Freegard) ist es, der in der Netflix-Serie „Vikings: Valhalla“ die Invasion der Wikinger gen England anführt. Und nach der Einnahme von London ist er es, der sich zum neuen König Englands erklärt – nur um kurz darauf aus London und aus der Serienhandlung zu verschwinden.

    Die sechste Episode der ersten Staffel endet mit einem Cliffhanger zu seiner Story: Knut, der sich gerade im Bett mit Emma von der Normandie (Laura Berlin), der Witwe des jüngst verstorbenen Königs Æthelred (Bosco Hogan), befindet, bekommt von einem Boten eine offenbar schlechte Nachricht. In ernstem Tonfall teilt er Emma mit, ihr eine Frage stellen zu müssen und sie solle sorgfältig über die Antwort nachdenken. Es ist das letzte Mal, dass wir Knut in der ersten Staffel der Serie sehen.

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    Denn zu Beginn der siebten Folge wird in einem Gespräch zwischen zwei anderer Figuren, Edmund (Louis Davison) und dem berechnenden Earl Godwin (David Oakes), enthüllt, um was es ging. Und wer sich am Ende von Episode 6 Sorgen um Emma aufgrund des ernsten Tonfalls macht, wird überrascht feststellen, dass Knuts Frage ein Heiratsantrag war. Er hat Emma in der Nacht geehelicht, um so seinen Thronanspruch auf England abzusichern, weil er mal schnell das Land verlassen musste.

    Wo Knut ist, erfahren wir auch nur beiläufig in dem Gespräch. Irgendwelche Feinde haben Dänemark angegriffen, weiß Godwin zu berichten. Die Wenden, eine Gruppe von Rus aus dem Osten... Damit spielen die Serienmacher um „Stirb langsam“-Autor Jeb Stuart wohl mal wieder auf ein wahres Ereignis an.

    Der wahre Hintergrund des Angriffs auf Dänemark

    Bekanntlich ist in „Vikings: Valhalla“ viel der wahren Geschichte wild durchmischt. Den Angriff auf England führte in Wirklichkeit zum Beispiel Knuts Vater König Sweyn Gabelbart (Søren Pilmark) an, der sich nach dem Sieg im Dezember 1013 erst mal selbst zum neuen englischen Herrscher krönte, aber nur etwas mehr als einen Monat später starb, woraufhin dann Knut als neuer englischer König übernahm. Einige Jahre später (1017) heiratete Knut dann wirklich Emma, um seinen Anspruch weiter zu festigen – und er musste kurze Zeit später (allerdings nicht so überhastet) wirklich zurück nach Dänemark.

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    In Wirklichkeit ging es aber vor allem darum, seinen dortigen Königstitel zu beanspruchen. Diesen übernahm nämlich ursprünglich sein in der Serie nicht vorkommender jüngerer Bruder nach dem Tod des Vaters 1014. Erst nach dem Tod des Bruders 1018 wurde Knut selbst König von Dänemark. Im Zuge dieser In-Anspruchnahme „seines“ Titels kam es auch zu Angriffen gegen eben jene in der Serie erwähnte Wenden, bei denen übrigens sich der in der Serie nicht mitreisende englische Adelige Godwin (denn es auch in echt gab) Knuts Vertrauen erarbeitete, weil er sich auf dem Schlachtfeld bewies.

    Bei den Wenden handelt es sich um Slawen aus Pommern. Die Serie präzisiert dies auf „Rus aus dem Osten“ und spielt damit auf ein ostslawisches Volk wohl normannischer Abstammung an, das zu jener Zeit ein mächtiges Reich im Osten auf dem Territorium der heutigen Staaten Russland und Ukraine mit Kiew als Zentrum aufbot.

    Womöglich teasert „Vikings: Valhalla“ hier Feinde für spätere Staffeln – wobei aber die wahre Bedrohung in der zweiten Season viel näher ist...

    So wird es mit King Canute wohl in Staffel 2 weitergehen

    Da „Vikings: Valhalla“ wie gesagt viel der wahren Geschichte kräftig durch den Fleischwolf dreht, lässt sich nicht genau sagen, was für die zweite Staffel genutzt wird, doch bei einigen Punkten sind wir uns trotzdem sicher:

    Knut wird weiter darum kämpfen müssen, in England als neuer Herrscher akzeptiert zu werden. Da die Serie einen starken Fokus auf religiöse Konflikte legt, könnte auch Knuts baldige Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche und dem Papst eine große Rolle spielen. Doch erst einmal wartet wohl ein handfester Krieg in der alten Wikinger-Heimat auf ihn.

    Dass Knut in Wirklichkeit so viel Zeit in England verbringen musste, nutzte nämlich jemand aus, den wir schon bestens kennen: Olaf Haraldsson (Jóhannes Haukur Jóhannesson) verbündete sich mit dem schwedischen König und startete Attacken auf Dänemark. Knut reagierte, am Ende kam es zu einer mächtigen Seeschlacht, in welcher neue Schiffe von riesiger Größe eingesetzt wurden, was Schauwerte für die Netflix-Produktion liefern könnte. Es ist übrigens nicht eindeutig überliefert, wie die Schlacht ausging und wer als Sieger davonzog. Oft wird sogar Knut als Verlierer beschrieben, trotzdem konnte er sich danach aufgrund geschickter politischer Manöver König von England, Dänemark und (!) Norwegen nennen.

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    Wir sind auf jeden Fall sicher, dass eine Variation des Krieges zwischen Knut und Olaf sowie womöglich eben diese imposante Seeschlacht schon vorbereitet wurden. Schließlich werden Knut und Olaf schon in der ersten Staffel als künftige Konfliktparteien positioniert. Knut hat Harald (Leo Suter) versprochen, ihn zum König von Norwegen zu machen. Um dieses Versprechen einzulösen, muss er irgendwann Olaf dazu zwingen, den Titel an den jüngeren Bruder und nicht an seinen Sohn abzugeben. Das wird ohne Krieg nicht gehen.

    Olaf könnte seine Fühler derweil selbst nach Dänemark ausstrecken. Beim Angriff auf die (fiktive) Küstenmetropole Kattegat hat er sich zwar nach der Ankunft von Gabelbarts Armee eine blutige Nase geholt. Doch damit dürfte sein Machtverlangen nicht beerdigt sein, sondern er vielmehr noch entschlossener werden, sich neues Land zu holen.

    Denkbar ist allerdings, dass der Angriff auf Kattegat bereits die fiktive Serienversion der Überfälle auf Dänemark war, wir in der zweiten Staffel also nur noch sehen, wie Knut zurückschlägt: Denn auch wenn die Truppen seines Vaters Gabelbart die Angreifer um Olaf vertrieben haben, dürfte der dänische König alles andere als glücklich darüber sein, dass Olaf die Stadt angegriffen hat und Knuts enge Vertraute Jarl Estrid Haakon (Caroline Henderson) dabei getötet oder zumindest lebensgefährlich verwundet wurde (ihr finales Schicksal bleibt ja bewusst offen). Zudem hatte ja womöglich Olaf auch seiner Finger bei der überstürzten Abreise von Knut im Spiel, ist er doch vorher bei dessen erster Gattin Königin Ælfgifu (Pollyanna McIntosh) am Hof und intrigiert.

    Es gibt also noch viel zu erzählen und einige Konflikte. Daher sind wir uns sicher: So spurlos Knut schon zwei Episoden vor Ablauf der ersten Staffel verschwunden ist, so schnell wird er in der sogar bereits gefilmten zweiten Season von „Vikings: Valhalla“ zurückkehren.

    2. Staffel "Vikings: Valhalla" auf Netflix: So bald geht es womöglich schon weiter
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