Ein mit expliziten Schimpfwörtern gespickter Rant von „Game Of Thrones“-Star Peter Dinklage im „WTF Podcast“ des Komikers Marc Maron schlug hohe Wellen. Darin wirft Dinklage Mega-Konzern Disney Doppelmoral vor. Der Grund: Das Unternehmen gebe sich einerseits fortschrittlich, indem eine Schauspielerin mit lateinamerikanischen Wurzeln („West Side Story“-Star Rachel Zegler) in der kommenden Neuverfilmung des Brüder-Grimm-Märchen-Klassikers Schneewittchen spiele. Aber andererseits erzähle man weiter die Story der „sieben Zwerge“. Das ergebe für ihn keinen Sinn.
„Du bist auf der einen Seite progressiv, aber dann machst du trotzdem diese fucking rückständige Geschichte über sieben Zwerge, die in einer Höhle leben [Anm.: Korrekt ist natürlich, dass sie in einem Haus leben und in einer Höhle arbeiten]. Was macht ihr da? Habe ich mit meiner Plattform nichts erreicht, um unsere Sache voranzubringen? Ich bin scheinbar nicht laut genug.“
Der selbst kleinwüchsige Schauspieler befürchtet offensichtlich eine verletzende Darstellung und Verunglimpfung kleinwüchsiger Menschen - nicht allein, weil bestimmte Figuren im Film vorkommen, sondern weil mit ihrer Darstellung nur Stereotype bedient werden. Auch in Deutschland wird eine solche stereotype Darstellung sowie eine Gleichsetzung von fiktiven Fantasy-Wesen mit kleinwüchsigen Menschen schon lange diskutiert. Bereits vor über fünf Jahren war der Hashtag #KeinZwerg ein großes Thema in den Sozialen Medien.
Disney versichert: Keine Wiederholung von Stereotypen
Dinklage wünscht sich von Disney, dass sie eine solche Neuverfilmung dann auch konsequent mit einem modernen Dreh versehen. Wenn Disney die Geschichte schon modern neu aufbereite, dann soll das Maushaus doch bitte auch „All In“ gehen, wie er im Podcast von Maron sagt. Was er sich genau darunter vorstellt, sagt er zwar nicht, aber womöglich hat Disney schon längst auf ihn gehört.
Weil die Aussagen von Dinklage so hohe Wellen schlugen, sah sich das Maushaus nämlich zu einer Stellungnahme veranlasst. Und in der Reaktion auf den „Game Of Thrones“-Star stellt man klar: Es seien längst Schritte unternommen worden, um „es zu vermeiden, Stereotype des originalen Animationsfilms zu verfestigen“. Man „nehme einen anderen Ansatz für diese sieben Figuren“ und freue sich mehr darüber zu verraten, wenn die Produktion des Films beginne.
Das Branchenmagazin TheWrap will bereits herausgefunden habe, dass Schneewittchen nun eben nicht mehr bei sieben Zwergen Zuflucht finde, sondern bei „magischen Kreaturen“. Aktuell versuche Disney gerade die Sprechparts für diese Rollen zu besetzen, was darauf schließen lässt, dass diese neuen Figuren aus dem Computer stammen.
Mit "Wonder Woman"-Star als Böse Königin: Das ist Disneys "Schneewittchen".
Passend zum neuen Ansatz kursiert die neueste Realverfilmung des Maushauses nur unter dem Titel „Schneewittchen“. Neben Rachel Zegler in der Titelrolle ist bereits „Wonder Woman“ Gal Gadot als Böse Königin am Start. Jüngst wurde auch Theater-Star Andrew Burnap in einer eigens für das Remake geschaffenen männlichen Rolle gecastet, die wohl auch zum neuen Ansatz gehört. Seine Figur namens Jonathan sei weder der Jäger noch der Prinz aus dem klassischen Märchen, sondern eine Robin-Hood-ähnliche Figur, die auch auf Diebstahl zurückgreift, um sich und seine Freund*innen zu versorgen. Er sei Schneewittchens Love Interest.
Inszeniert wird „Schneewittchen“ von „The Amazing Spider-Man“-Regisseur Marc Webb. Die Macher hinter dem Musical-Hit „La La Land“ entwickeln zudem neue Songs für das Realfilm-Remake des Disney-Klassikers. Noch gibt es keinen Kinostarttermin für „Schneewittchen“.
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