Mit „Cowboy Bebop“ wagte sich Netflix vergangenes Jahr mal wieder daran, eine legendäre Anime-Serie mit realen Schauspieler*innen umzusetzen. Ein Vorhaben, das bereits beim „Death Note“-Film scheiterte, und in den Augen der meisten Kritiker*innen auch bei „Cowboy Bebop“ in die Hose ging. Mit nur 47 Prozent bei Rotten Tomatoes sind nicht mal die Hälfte der Besprechungen zur Sci-Fi-Gangsterserie positiv. Und auch die tatsächliche Sehdauer der Nutzer*innen konnte Netflix wohl nicht davon überzeugen, die Serie fortzusetzen. Ende 2020 verkündete der Streaming-Dienst, dass es keine Staffel 2 von „Cowboy Bebop“ geben wird.
Für all jene, die „Cowboy Bebop“ trotz seiner Macken unterhaltsam fanden und gerne gewusst hätten, wie es mit Spike Spiegel (John Cho) und Co. weitergeht, ist das eine herbe Enttäuschung. Besonders, da Staffel 1 mit einem großen Cliffhanger endet. (Mehr dazu weiter unten.) Verständlich, dass die Fans enttäuscht sind und nun einen Petition gestartet haben, um Netflix zum Umdenken zu bewegen.
Dort (bei Change.org) heißt es: „Für die Leute, die eine zweite [Staffel] (oder mehr) von Live-Action ‚Cowboy Bebop‘ haben wollen. Es war keine direkte Kopie des Animes, aber die Welt, die dort kreiert wurde, war großartig und verdient eine zweite Staffel.“
Mittlerweile haben knapp 130.000 Menschen die Petition unterschrieben. Ob das Netflix jedoch zum Umdenken bewegen wird, ist anzuzweifeln. Bei „Julie And The Phantoms“, die ebenfalls nach einer Season abgesetzt wurde, regte sich auch großer Fan-Widerstand und die dazugehörige Petition steht bei fast 150.000 Unterschriften. Netflix hat das bisweilen jedoch ignoriert.
Fieser Cliffhanger bleibt unaufgelöst
Vorsicht, Spoiler zu „Cowboy Bebop“: Besonders fies ist die Absetzung im Falle von „Cowboy Bebop“, weil Staffel 1 ein offenes Ende hat. Spike Spiegel liegt angeschossen in der Gosse, als plötzlich die junge Hackerin Ed auftaucht (eine der Hauptfiguren des Animes, die bei Netflix nur diesen einen Mini-Auftritt hatte) und Spike für eine Mission verpflichten will. Sie kündigt sogar bereits den möglichen Schurken für Staffel 2 an. Und außerdem waren auch zahlreiche Nebenhandlungen, etwa um Faye Valentine oder das Syndikat, noch nicht aufgelöst, die sich teils deutlich vom Anime unterscheiden:
Ein neuer Bösewicht für "Cowboy Bebop" Staffel 2 steht bereits fest: So könnte es weitergehen, falls Netflix die Serie verlängertWie Showrunner André Nemec und sein Team die Geschichte letztlich fortgeführt hätten, werden wir aber wohl nie erfahren. Stattdessen bleibt uns der Trost, dass mit dem „Cowboy Bebop“-Anime bereits eine wunderbare abgeschlossene Version der Geschichte existiert, deren perfektes Ende keiner weiteren Fortsetzung bedarf.