Während die Kinos in Deutschland monatelanger geschlossen waren, verhielt es sich in den USA 2021 ein wenig anders: Dort stellte insbesondere die Veröffentlichungspolitik der großen Studios die Lichtspielhäuser vor große Herausforderungen. So veröffentlichte etwa Warner Bros. seine Filme (darunter Blockbuster wie „Godzilla Vs. Kong“ oder „Dune“) parallel zum Kinostart ohne Zusatzkosten auf dem hauseigenen Streamingdienst HBO Max. Die Folgen für die Kinoeinnahmen sind unübersehbar: Unter den zehn größten 2021 gestarteten US-Kinohits befindet sich kein einziger Warner-Film!
Generell zeichnet sich zudem eine klare Tendenz ab: Filme, die „konventionell“ ausgewertet wurden, liefen deutlich besser als Filme, die parallel oder zumindest kurz nach der Kinoauswertung als Streamingtitel verfügbar waren. Unklar ist, welche Lektionen die Hollywood-Studios aus der folgenden Top Ten ziehen werden: Werden Streamingstrategien nach der Pandemie gedrosselt?
Oder wird man in Hollywood auf die Einnahmen 2021 blicken und sie interpretieren als: „Superhelden, Spektakel und Superheldenspektakel – das muss es sein!“
Platz 10: "Free Guy"
Der womöglich größte Überraschungserfolg des Jahres – und der einzige Film im Ranking, der nicht zu einem bereits existierenden Filmfranchise gehört: Die Komödie „Free Guy“ mit Ryan Reynolds als daueroptimistische Videospielfigur, die ihr eigenes Dasein hinterfragt, brachte es an den Kinokassen auf Einnahmen von rund 121 Millionen Dollar. Ein zweiter Teil ist bereits in Planung. Übrigens: Dieses Jahr folgt ein weiterer Film von „Free Guy“-Regisseur Shawn Levy mit Ryan Reynolds in der Hauptrolle: „The Adam Project“ soll noch in der ersten Jahreshälfte bei Netflix starten.
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Deadpool, Hulk, Gamora & Elektra auf neuen Bildern zu "The Adam Project": 4 Marvel-Stars im Netflix-Sci-Fi-AbenteuerPlatz 9: "Ghostbusters: Legacy"
In Deutschland knackte „Ghostbusters: Legacy“ nicht einmal die Top 30 der erfolgreichsten 2021 gestarteten Kinofilme. In den USA hingegen war das Starvehikel für Jungtalent Mckenna Grace wesentlich gefragter. Dort eroberte das von Jason Reitman inszenierte Sequel mit rund 123 Millionen Dollar immerhin den neunten Rang der Jahrescharts. Darüber, ob die im Fahrwasser des Kinostarts erfolgte Wahl von Nebendarsteller Paul Rudd zum Sexiest Man Alive einen Teil dazu beigetragen hat, lässt sich nur spekulieren.
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Platz 8: "A Quiet Place 2"
Die große Premierenfeier zu „A Quiet Place 2“ fand am 8. März 2020 statt – wenige Tage, bevor man sich weltweit der Ernsthaftigkeit der Corona-Pandemie bewusst wurde und die Kinos schlossen. Regisseur John Krasinski und Hauptdarstellerin Emily Blunt ließen bald darauf verlauten, dass sie das Kinoerlebnis ehren und ihren Film daher nicht als Streamingpremiere veröffentlichen wollen. Und so dauerte es bis Mai 2021, bis der Horrorfilm in den Vereinigten Staaten regulär anlief. Das Warten hat sich gelohnt: Mit etwas mehr als 160 Millionen Dollar ist „A Quiet Place 2“ der größte Horrorerfolg 2021.
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Platz 7: "Keine Zeit zu sterben"
Zwar ist James Bond auch in den Vereinigten Staaten eine ebenso legendäre wie beliebte Figur, allerdings waren die USA nie derart vernarrt in 007 wie Großbritannien und Kontinentaleuropa. Von dieser Diskrepanz war während der Daniel-Craig-Ära zugegebenermaßen relativ wenig zu spüren, doch ihr Finale macht sie wieder deutlich: Während beispielsweise in Deutschland und in Großbritannien Pandemierekorde purzelten, kam „Keine Zeit zu sterben“ in den USA „bloß“ auf etwa 161 Millionen Dollar – ein ansehnliches Ergebnis für das Jahr 2021, aber ein Minus von fast 40 Millionen Dollar gegenüber „Spectre“ und mehr als 143 Millionen gegenüber „Skyfall“.
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Platz 6: "Eternals"
Zwar ist „Eternals“ von Oscar-Gewinnerin Chloé Zhao der erste Film im Marvel Cinematic Universe, der beim US-Filmkritiken-Aggregator einen negativen Schnitt erlangt hat, doch das Ergebnis an den Kinokassen ist trotzdem solide: Das Kinodebüt der gottgleichen Supertruppe aus dem Marvel-Universum generierte ein Einspielergebnis von 164 Millionen Dollar in den US-Lichtspielhäusern. Und nicht nur das zahlende Publikum zeigt, dass man dem Film sehr wohl etwas abgewinnen kann – auch die FILMSTARTS-Kritik zu „Eternals“ ist durchaus wohlwollend.
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Platz 5: "Fast & Furious 9"
Es war Regisseur Justin Lin, der 2006 mit „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ dieses Franchise davor bewahrt hat, in Direct-to-Video-Gefilde abzudriften. Daraufhin inszenierte der Regisseur die immer bombastischer werdenden Teile vier bis sechs, bevor die Autoschlüssel anderen Filmschaffenden überlassen wurden. Mit „Fast & Furious 9“ kehrt er zurück zur Toretto-Familie und lässt Vin Diesel, John Cena, Nathalie Emmanuel und Co. die Schwerkraft besiegen. 173 Millionen Dollar Einnahmen waren in den USA der Lohn des Ganzen – und nun bleibt Lin an Bord: Er wird einen als großes Finale der „Fast Saga“-geplanten Zweiteiler inszenieren. Dwayne Johnson wird sich darin jedoch ebenso wenig blicken lassen wie in „Fast & Furious 9“...
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"Manipulation": Dwayne Johnson teilt gegen Vin Diesel aus – und begräbt Comeback in "Fast & Furious 10" damit endgültigPlatz 4: "Black Widow"
Zwar liefen 2021 in den USA tendenziell Filme besser, die zunächst ausschließlich in den Kinos gezeigt wurden, eine Ausnahme von der Regel gibt es jedoch: Disney stellte „Black Widow“ parallel zum Kinostart gegen Zusatzkosten bei Disney+ online, was nicht nur für Stress mit einigen Kinos sorgte, sondern auch einen (mittlerweile beigelegten) Rechtsstreit mit Hauptdarstellerin Scarlett Johansson provozierte. Aller Negativpresse zum Trotz brachte es der erste Film aus Phase IV des Marvel Cinematic Universe auf Einnahmen von 183 Millionen Dollar.
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Platz 3: "Venom: Let There Be Carnage"
Machen wir kurz Pause von den Marvel Studios und widmen uns stattdessen: Marvel! Ohne die kreative Federführung des Marvel-Studios-Produzenten Kevin Feige und nicht etwa für die Disney-Studios, sondern für Sony Pictures entwickelt, setzte „Venom: Let There Be Carnage“ den Überraschungserfolg „Venom“ von 2018 fort. Und das mit riesigem finanziellen Erfolg: Trotz gespaltenem Presseecho sackte das Tom-Hardy-Vehikel allein schon auf seinem Heimatmarkt rund 212 Millionen Dollar in den Kinos ein. Ein dritter „Venom“-Film ist angesichts dessen so sicher wie das Amen in der Kirche.
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Platz 2: "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings"
Kehren wir zurück zu den Marvel Studios: Mit „Black Widow“ fuhr deren Mutterkonzern Disney noch zweigleisig im Kino und auf Disney+, doch bereits beim nächsten Film im Marvel Cinematic Universe wurde diese Strategie wieder rückgängig gemacht. „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ startete exklusiv im Kino, was Konzernchef Bob Chapek angesichts der weiterhin laufenden Pandemie als Experiment bezeichnete.
Chapeks Zitat wurde jedoch von einigen Medien missverstanden, so dass die Behauptung im Raum stand, er sähe den Film aufgrund seines Casts als Experiment. Das wiederum trieb Hauptdarsteller Simu Liu zu erbosten Tweets an. 224,54 Millionen Dollar später dürften die Missverständnisse geklärt und die Wogen geglättet sein. Und Teil zwei ist auch schon in Mache...
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Platz 1: "Spider-Man: No Way Home"
Die unbestrittene Nummer eins des Jahres: „Spider-Man: No Way Home“ pulverisierte nicht nur Pandemierekorde, sondern wäre auch in normalen Zeiten ein absoluter Sensationserfolg. Bislang generierte das Marvel-Spektakel mit Tom Holland, Benedict Cumberbatch und namhaften Überraschungsstars mehr als 620 Millionen Dollar in den US-Kinos. Schon jetzt ist der Film in die ewigen US-Top-Ten eingestiegen und hat sogar den ersten „Avengers“-Teil geschlagen. Wie weit die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft noch nach oben krabbeln wird? Wir halten euch bei FILMSTARTS selbstredend auf dem Laufenden...
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Noch mehr Spinnenspektakel steht übrigens in den Startlöchern: Sonys „Morbius“, rund um einen Schurken aus den Spider-Man-Comics, startet in wenigen Monaten in den Kinos. Eine zweiteilige Fortsetzung von „Spider-Man: A New Universe“ ist aktuell in Produktion – und weitere Filme mit Tom Holland als Peter Parker sind ebenfalls geplant.
Wegen "Spider-Man: No Way Home": Nächster Marvel-Film wird kurz vor Kinostart verschoben*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.